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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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gegeben.“
    „Nein. Und ich schwöre, niemand außer mir war hier. Ist das nicht aufregend?“
    „Eher besorgniserregend. Du kannst gehen. Ruh dich aus. Ich werde wachen.“
    Serima trat an Hocksters Bett und fuhr ihm sanft über Wange und Stirn. „Wo bist du, mein Freund? Wir brauchen dich hier dringender denn je. Wenn du mich hören kannst, dann bitte, komm zu uns zurück!“
     
    Hockster vermisste den Geschmack von Tee mit Honig, obwohl er weder Durst noch Hunger spürte und er fragte sich, wie lange er schon hier war. Er trat vorsichtig auf den Schlosshof hinaus und sah sich argwöhnisch um. In der rechten Hand hielt er den Degen. Irgendwo steckte der Chetekkenmagier, doch er konnte ihn nirgends entdecken. Er lauschte, aber noch war alles ruhig. Gegenüber lag der Eingang zum Herrenhaus und irgendwo da drin oder darunter, in einem der langgezogenen Flure die überall hin reichten, vermutete er seinen Gegner Smirz. Hockster näherte sich vorsichtig, öffnete die Tür, lief eilig durch die Halle und spurtete so schnell er konnte den Gang entlang. Sein Lauf endete abrupt, als hinter einer steinernen Büste der Chetekkenmagier vortrat und ihm den Weg versperrte. Hockster knirschte mit den Zähnen, hob den Degen und wartete ab.
    „Hier du bist“, sagte Smirz. „Hier du stirbst!“
    Smirz Hand schnellte vor. Eine Flamme löste sich von seinen Fingerspitzen und raste auf Hockster zu. Hockster sank auf ein Knie, die Flamme zuckte über ihn hinweg und schlug fauchend irgendwo hinter ihm ein.
    „Menschen sagen, Feuer besitzt reinigende Kraft. Ist das wahr?“, fragte Smirz und lachte.
    „Nein!“, erwiderte Hockster, „nur Dummköpfe behaupten so etwas.“
    Die nächste Flamme zuckte von Smirz Hand, größer als die erste. Sie verfehlte Hockster ebenfalls nur knapp. „Ich dachte, ihr Chetekken müsst reimen, wenn ihr zaubern wollt“, schnaufte Hockster.
    Smirz lachte. „Verse verstärken Zauber schwacher Magier. Ich stark! Wenige nur mächtiger als ich. Ich wie du Steinmagier! Keine Verse! Rufe Erde! Rufe Feuer!“
    Eine weitere Flamme flog auf Hockster zu, streifte sein Gesicht und versengte ihm die Kopfhaut. Ich werde noch mein umwerfendes Aussehen verlieren, dachte er und spürte Wut in sich aufsteigen, als die Schmerzen kamen.
    „Auf, Magiermann“, forderte Smirz. „Kämpfe.“
    Hockster warf sich nach rechts, als die nächsten Flamme auf ihn zuschoss. Er spürte ihre immense Hitze, als sie an ihm vorbei zischte. So konnte das nicht weitergehen. Er stand auf, holte aus, zielte und warf den Degen nach seinem Gegner. Es gab ein dumpfes Geräusch, als das Heft der Waffe die wulstige Stirn des Nat Chatkas traf. „Da ist nicht viel drin, oder?“, rief Hockster, der keine Ahnung hatte, wie er sich verteidigen sollte. Dies war sein erstes Magierduell und er hatte schon keine Lust mehr, bevor es angefangen hatte.
    „Schwachkopf“, höhnte Smirz. „Du stirbst. Niemand hält uns auf. Glorreiche Eroberung deines Landes kommt. Da!“ Die nächsten Flammen flogen auf Hockster zu. Er sprang auf, lief erneut davon, war diesmal aber nicht schnell genug. Das Feuer traf seine Waden. Schmerzen liefen durch seine Beine, dass er aufschrie und fiel. Smirz johlte! Hockster tastete nach dem einzigen Edelstein, den er hier besaß. Wo war der Turmalin? Da! Er schloss seine Hand darum. Wohltuende Kälte lief durch seinen Arm, die heftigen Schmerzen der Verbrennungen in seinen Beinen ließen augenblicklich nach, als sauge der Turmalin das Feindfeuer nachdrücklich aus seinem Körper. Als die nächste Flamme auf ihn zuflog, hob Hockster die Faust. Rotglühende Flammen trafen auf helle Haut, fraßen sich durch Sehnen und Knochen und verschwanden im Innern des Edelsteins wie Wasser in einem Schwamm. Überrascht betrachtete Hockster seine Hand. Nicht die Spur einer Verbrennung war zu sehen. Mit einem befreiten Lächeln stand er vom Boden auf.
    Smirz, der genau gesehen hatte, was mit seiner Flamme geschehen war, brüllte vor Zorn. Mit irrer Wut stürzte er sich auf den vermeintlich schwachen Gegner. Hockster nahm den Edelstein in die rechte Hand. Der Chetekke flog heran. In Hocksters Faust knisterte laut der geladene Turmalin. Rote Feuerfäden peitschen durch die Ritzen seiner Finger, flossen um seine Hand, umspannten das Handgelenk und wickelten sich um seinen Unterarm bis hinauf zum Ellenbogen. Smirz bleib stehen als wäre er vor eine Wand gelaufen und sah voll Unglaube auf Hockster hinab.
    Das magische Gefüge strahlte

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