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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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dir.“ Der Chetekke wies den Weg zurück, den Hockster gerade gekommen war. „Jetzt gefunden! Du, Beltrim, mächtig. Hast Smirz Zugang zum Schloss versperrt. Bis heute! Heute anders. Alles anders!“
    „Ich bin nicht mächtig und ich habe gar nichts versperrt.“
    „Lügner, Beltrim! Chetekken wissen, wer steht im Weg. Wir nehmen unseren Platz ein! Wir gekommen, zu vernichten und zu erobern was uns gehört. Nicht viele mehr übrig. Nur noch Frau mit Hand wie Gold und Steinmagier du. Sie sterben! Du sterben zuerst!“
    „Lass mich vorbei!“, forderte Hockster.
    „Du hinaus? Zurück in deine Welt, Stadt?“ Der Chetekke verzog das Gesicht zu einem wilden Grinsen. Zumindest glaubte Hockster, dass es ein Grinsen war, allerdings wollte er es gar nicht so genau wissen. „Du zuerst an mir vorbei musst! Komm, Beltrim! Gewartet lange. Heute ich werde Blut vom Beltrim trinken.“ Drohend richtete sich der Chetekke auf, soweit es die niedrige Decke eben erlaubte. Er war wirklich imposant. Die Angst schnürte Hockster die Kehle zu.
    „Komm jetzt. Kämpfen!“
    Hockster schüttelte entschlossen den Kopf und setzte stattdessen einen Fuß zurück, tat dann einen weiteren Schritt. Aufs neue erschien das widerwärtige Grinsen im Gesicht des Schlangenwesens, das sich nun ebenfalls vorwärts bewegte bis die alte Distanz wieder hergestellt war.
    „Du mir nicht entkommst“, erklärte der Nat Chatka und eine gespaltene Zunge schnellte zischend vor, leckte über wulstige Lippen und verschwand in einem mit spitzen Zähnen bewehrten Maul.
    Hockster ging weiter rückwärts, der Chetekke folgte. So ging es eine ganze Weile, dann sagte der Chetekke: „Du an mir vorbei musst, wenn Sonne du sehen willst. Aber du Angst. Angst dich macht mehr klein. Sieh!“ Mit einem gewaltigen Satz sprang Smirz vor und eine Klauenhand fegte nur eine Spanne entfernt an Hocksters Gesicht vorbei.
    Hockster drehte sich um und lief, so schnell er konnte, den Gang entlang. Hinter sich hörte er die stampfenden Schritte des Chetekken. Plötzlich traf ihn ein Schlag an der Schulter, der ihn von den Beinen riss und herum drehte. Er sah die andere Pranke noch im Fluge auf sich zukommen, hörte Stoff reißen und Blut spritzte aus drei tiefen Schnitten, die quer über seine Brust liefen. Sein Blut flog in roten Schlieren von ihm davon, während er die Drehung vollendete und hart auf den Steinboden schlug. In panischem Entsetzen rollte er herum und sah, wie ein riesiger Fuß auf den Boden krachte, wo er gerade noch gelegen hatte. Fasziniert beobachtete Hockster, wie der Fuß, der anstelle von menschlichen Zehen Krallen besaß, ein zweites Mal angehoben wurde und mit Macht nach unten schnellte. Hockster wirbelte erneut herum und wurde von der gegenüberliegenden Gangwand aufgehalten. Ohne lange nachzudenken richtete er sich wieder auf, warf sich nach vorne, tauchte unter den wild schwingenden Armen des Chetekken hindurch und war vorbei. Er lief so schnell wie niemals zuvor. Der Chetekke brüllte vor Wut. Hockster bog um eine Ecke und entdeckte voraus eine Tür. Er öffnete sie, warf sie hinter sich ins Schloss und fand sich unversehens im Hof der Feste Trenadil wieder. Er beruhigte seinen Atem, schloss die Augen und stellte sich vor, wieder in seinem Körper in der wirklichen Welt zu sein. Er öffnete die Augen, sah sich suchend um. Vor ihm erhoben sich majestätisch die hohen Wehrmauern der Festung. Er konnte diesen Ort nicht mehr verlassen.
     
    „Er ist nicht tot“, sagte Millen Hoog, der noch immer neben Hockster kniete. „Er ist bewusstlos. Er atmet, wenn auch schwach.“
    Garlit bückte sich und versuchte, Hocksters linke Hand, die zur Faust geballt war, zu öffnen.
    „Fass ihn nicht an“, befahl Millen. „Du hast schon genug Unheil angerichtet.“
    Garlit verstärkte seine Bemühungen, scheiterte jedoch. „Ziemlich kräftig, der kleine Kerl“, erklärte er schnaufend.
    „Hörst du, was ich sage? Lass ihn in Ruhe. Durch dein unüberlegtes Handeln ist er ohne Besinnung und irrt womöglich durch die Geistwelt. Du trägst die Schuld an allem, was mit ihm geschehen wird. Von jetzt an hältst du dich von ihm fern.“
    Eman Delles kam und schaute verwundert auf den am Boden liegenden Hockster. „Was macht er da? Ist er tot?“
    „Nein!“, brüllte Millen Hoog dem die nervliche Anspannung langsam zu viel wurde. „Er ist bewusstlos – zumindest hoffe ich, dass er nur bewusstlos ist. Geh und wecke Serima auf. Sie wird wissen, was zu tun ist.“
    Wenige

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