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Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Scharnbeck
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„Sophia Alexejewna“ – war das nicht der Name, den ich bereits beim letzten Mal gehört hatte? Wollte mir jemand etwas mitteilen? Eine Sophia Alexejewna?
    Was hatte ich mit ihr zu tun und wer war sie überhaupt? Moment mal, sie hatte heute noch mehr gesagt. „Großfürstin“ und „Zarengold“ – hört sich nach Russland an. In einer plötzlichen Eingebung sprang ich aus dem Bett und suchte in den Bücherstapeln nach dem dicken Geschichtslexikon mit Personenregister. Als ich es nicht fand, klappte ich das Notebook auf und wartete ungeduldig am unaufgeräumten Küchentisch, mit meinen nackten Beinen wippend, bis es sich schwerfällig nach oben gefahren hatte. Ich tippte den Namen in die Suchmaschine und durchblätterte neugierig die Treffer. 
    „Großfürstin Sophia Alexejewna, 27.09.1657 – 14.07.1704, Tochter des früheren russischen Zaren Alexander Michailowitsch, übernimmt am 29. Juni 1682 durch einen Putsch mit Unterstützung ihres Günstlings, Fürst Wassili Wassiljewitsch Golizyn (1643-1714), die Regentschaft für ihre Halbbrüder Iwan und Peter I., welche nach dem frühzeitigen Tod von Zar Fjodor III. als Zaren eingesetzt wurden. Unter dem Druck von Peter I. musste sich Sophia Alexejewna 1689 in ein Kloster zurückziehen.“ las ich und mein Herz setzte für einen Moment aus.
     Das gibt’s doch nicht, dachte ich. Ich habe noch nie etwas von dieser Frau gehört, oder? Hatte ich vielleicht irgendwas im Fernsehen aufgeschnappt? Mir fiel beim besten Willen nichts ein. Das ist gruselig. Ok, nicht so gruselig wie die Sache mit der Wand. Ob es da einen Zusammenhang gibt? Schließlich kamen die Träume, nachdem ich zu Renovieren begonnen hatte. Oh Gott, jetzt drehe ich wirklich langsam durch.
     Ich griff nach dem Telefon und tippte die Nummer von Christine ein, die ich allerdings erst mühsam in meinem Adressbüchlein suchen musste, welches ich wiederum ebenso suchen musste, weil ich, wie sich der aufmerksame Leser erinnern wird, alle Nummern im Telefon gelöscht hatte. Christine war meine beste Freundin und eine landesweit bekannte und gefeierte Schachmeisterin. In einschlägigen Legenden, welche unter Schachexperten erzählt wurden, hieß es, sie habe als Kleinkind die Figuren eines gesamten Schachspiels gegessen, die kurze Zeit darauf wieder auf natürliche Weise ihren Weg ins Licht fanden, und sich so den Geist des Schachspiels für immer unwiderruflich einverleibt. Das Erstaunliche an Christine war, dass sie zwar den analytischen Verstand eines Schachspielers besaß, sich aber trotzdem mit jedweden Dingen der unsichtbaren Welt auskannte, seien es Elfen, Engel, Hobbits oder Außerirdische.
     Ihre Stimme klang am Telefon vertraut wie stets, obwohl wir uns eine Weile nicht mehr gesehen hatten. Sie war meist auf Tournee, und ich ständig mit anderen Dingen beschäftigt. Sie freute sich, von mir zu hören, aber sicherlich war das nichts im Vergleich zu meiner Freude, sie erreicht zu haben. Ich erklärte ihr kurz, dass ich ihr unbedingt erzählen müsse, was mir passiert sei, und da sie am Telefon in Eile war, fragte ich, ob sie Zeit hätte, sich mit mir zu treffen.
     „Ich hatte vor, Baden zu gehen, was anderes kann man bei dieser Hitze ja sowieso nicht tun. Hast du Lust mitzukommen? Oder hindern dich Termine?“
     „Ich habe tatsächlich einige Termine, aber ich werde mich freimachen. Das hat heute eh’ keinen Sinn. Das Thermometer an meinem Fenster zeigt schon jetzt utopische Temperaturen.“
     Ihr mädchenhaftes Lachen hörte ich noch, als ich bereits dabei war, meine Siebensachen zusammenzupacken und ein paar Brötchen zu schmieren. Wir hatten einen Treffpunkt vor dem Schwimmbad ausgemacht und als ich angehastet kam, stand sie bereits dort und schaute interessiert das andere Ende der Straße hinunter. Sie trug Flipflops, eine weiße Freizeithose und ein türkisfarbenes Top, welches ihr sensationell gut stand. Über ihren kinnlangen, wuscheligen braunen Haaren thronte eine schwarze Sonnenbrille. Dann entdeckte sie mich und kam strahlend auf mich zu.
     „Mönsch, ist das aber lange her, dass wir uns gesehen haben. Wenn wir da drinnen sind muss ich sofort ins Wasser. Ich fühle mich akut überhitzt. Weißt du eigentlich, wann wir zuletzt zusammen baden waren? Ich glaube, das war während unseres Studiums. Eigentlich eine Schande.“
     Wir kaperten einen schattigen Platz im Schwimmbad, am frühen Vormittag noch angenehm leer, unter einer gelb rauschenden Linde. Schnell hatten wir die Decken

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