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Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Scharnbeck
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ebenfalls. Sie trugen wie eh und je schwer an ihren Früchten und die dünne, abgeschälte Rinde zerplatzte knackend unter unseren Schuhen. Es erschien mir eine Ewigkeit, die ich nicht mehr hier gewesen war, aber ich hatte nichts vermisst.
    Raik parkte den Wagen ein Stückchen von meiner Haustür entfernt auf einer neu angelegten Verkehrsinsel, dann versprach er, dass er notfalls den ganzen Nachmittag auf mich warten und zwischendurch in der Kneipe um die Ecke ein Bier trinken würde. Er reichte mir ein Handy, mit dem ich ihn bei Bedarf schnell erreichen konnte und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
     Mit erwartungsvoller Spannung betrat ich den Hausflur. Der Geruch nach Bohnerwachs und Zeitungen hatte sich nicht verändert. Es war, als würde ich das Déjà-Vu eines Traumes erleben. Auf meinem Treppenabsatz angekommen, konnte ich es nicht lassen, in meine alte Wohnung hineinzuschauen und schloss die Tür auf. Stickiger Mief flog mir entgegen, es war lange nicht mehr gelüftet worden. Obwohl taghelles Licht durch die Fenster fiel, lösten die verlassenen Zimmer in mir ein beklommenes Gefühl aus. Man merkte, dass die Räume einige Zeit nicht bewohnt gewesen waren, es fehlte das Leben, und ich hatte wenig Lust, es ihnen wiederzugeben. Ich betrachtete die Dinge, die sich noch von mir in der Wohnung befanden. Eingestaubt harrten sie eines neuen Glanzes. Viel hatte ich nie besessen, aber auch von dem Wenigen vermisste ich kaum etwas. Im großen Zimmer stellten sich mir unvermittelt alle Härchen an den Armen auf. Ich konnte nicht sagen weshalb, aber hier einmal gewohnt zu haben erschien mir unvorstellbar. Vielleicht waren es die unguten Erinnerungen, vielleicht war es aber auch etwas anderes. Sobald ich nicht mehr auf der Taubeninsel bleiben konnte, was in absehbarer Zeit wohl nicht der Fall sein würde, müsste ich mir eine neue Wohnung suchen.
    Bäche von schwarzem Öl hatten sich von der ursprünglichen Wand über die Decke und zwei weitere Wände ausgebreitet. Sie wirkten wie breite Risse in der Mauer und mir wurde kalt, wenn ich sie ansah. Auch auf dem Teppich prangte ein großer schwarzer Fleck.
    Das kleine Püppchen, welches einst in der Mauer versteckt gewesen war, saß noch immer neben den Blumentöpfen mit den vertrockneten Orchideen. Mit einem Mal kam mir ein Gedanke. Ich nahm das Püppchen und steckte es in meine Handtasche, dann trat ich wieder in den Hausflur.
     Mein Herz klopfte, als ich die Klingel an der gegenüberliegenden Tür betätigte. Vorsichtig öffnete sich diese und Herr Luchterhand schaute mich groß über seine Brillengläser hinweg an. „Du? Dass man dich noch einmal sieht. Ich dachte schon, du wärst bereits ganz ausgezogen“, bemerkte er schüchtern lächelnd.
     „Mehr oder weniger ist es so. Eigentlich bin ich nur hier, weil ich mit dir sprechen wollte.“
     „Worüber denn?“
     „Das wird länger dauern. Lässt du mich rein?“
     „Ähm... na gut.“ Seine graumelierten Locken oberhalb der Schläfen wippten leise.
     Anscheinend hatte ich ihn beim Experimentieren mit Bratkartoffeln gestört, denn durch die Küchentür erhaschte ich einen Blick auf verschiedene Flaschen und Töpfe, in denen sich Öl, Schmalz und Gewürze befanden und die ziemlich wild auf einem großen Tisch herumstanden, dazwischen einige verstreute ungeschälte Kartoffeln. Ich konnte den Duft von Rosmarin und Kümmel identifizieren.
     Er bot mir abermals einen Platz auf seiner unbequemen Couch an, jedoch ohne mich extra auf die Kissen hinzuweisen. Da ich es mir sowieso nicht zu gemütlich machen wollte, beugte ich mich nach vorne und stützte meine Ellenbogen auf die Knie. Die Matrjoschkas in der Vitrine gegenüber lächelten mich pausbäckig an. Ich wusste nicht, wie beginnen und ein verlegenes Schweigen entstand. Klaus Luchterhand hatte sich auf einen Sessel gesetzt, der direkt mit dem Rücken vor dem Fenster stand, so dass ich sein Gesicht nicht genau erkennen konnte. Die Kontur seines Kopfes hob sich scherenschnittartig vom hellen Hintergrund ab. Trotzdem spürte ich, dass er sich nicht sehr wohl in seiner Haut fühlte, was vielleicht den überraschenden Umständen meines Besuches zu danken war.
     „Ich habe da etwas gefunden, was mir nicht mehr aus dem Kopf geht und wozu ich dich etwas fragen möchte.“
     Er nickte, sprang dann aber plötzlich auf, um mir eine Tasse Tee anzubieten. Ich schüttelte dankend den Kopf und er setzte sich wieder.
     „Und zwar sah ich eine alte Zeitung, in der ich dein

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