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Goldmarie auf Wolke 7

Goldmarie auf Wolke 7

Titel: Goldmarie auf Wolke 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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ihren Wunsch respektierte. Doch als Musiker alleine mit einem kleinen Kind, das war natürlich nicht ganz einfach. Zum Glück hatte er gute Freunde, die sich um uns und vor allem um mich gekümmert haben, aber das alles konnte mir natürlich meine Mutter nicht ersetzen. Dann lernte Paps meine Stiefmutter Kathrin kennen. Sie arbeitete damals als Musikpromoterin bei einem Plattenlabel. Als mein Vater dort vorspielte, verliebte sie sich Hals über Kopf in ihn. Und er sich auch ein bisschen in sie. Anfangs hat er sich, soweit ich weiß, gegen diese Liebe gewehrt. Immerhin hoffte er, meine Mutter würde eines Tages wieder auftauchen und sagen, sie hätte es sich anders überlegt.« Nives nickte und schenkte uns beiden Tee ein, den ich dankbar annahm. Während ich erzählte, wurde mir kälter und kälter und ich zitterte am ganzen Körper, weil ich so aufgewühlt war. »Als Kathrin ihm vorschlug, zu heiraten und mich zu adoptieren, beauftragte Papa eine Detektei, um meine Mutter zu finden, doch ohne Erfolg. Sie ist und bleibt bis heute wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Hast du denn Geschwister?«
    »Kathrin hat eine Tochter, die ein gutes Jahr älter ist als ich. Natürlich dachte Papa damals, dass es toll für mich wäre, eine richtige Familie zu haben und eine Schwester, mit der ich spielen könnte …«
    »Und war es so?«
    »Leider nein. Als Lykke und ich kleiner waren, ging es noch halbwegs, obwohl wir sehr, sehr unterschiedlich sind. Aber als wir älter wurden und Papa schließlich starb, wurde unser Verhältnis immer schlechter. Ich glaube, sie hasst mich.
    »Na, na, na. Hass ist ein großes Wort, mit dem ich lieber vorsichtig wäre. Außerdem bestimmen unsere Gedanken unsere Taten, das solltest du nie vergessen.«
    »Du meinst, sie könnte wirklich anfangen, mich zu hassen, wenn ich das glaube?«
    Nives nickte. »Magst du denn erzählen, woran dein Vater gestorben ist und wie alt du da warst?«
    »Ich war gerade zwölf geworden, als er bei einem Auftritt auf der Bühne zusammengebrochen ist. Die Ärzte haben ein Blutgerinnsel im Gehirn als Ursache diagnostiziert, er war auf der Stelle tot. Zum Glück war ich nicht dabei, als es passierte, aber …« Ich konnte kaum weitersprechen, weil ich schon wieder von einem Weinkrampf geschüttelt wurde.
    »Aber du konntest dich nicht von ihm verabschieden?«
    Nives wurde mir immer unheimlicher. Sie schien meine Gedanken lesen und bis auf den Grund meiner Seele blicken zu können. Plötzlich tauchte Niki im Türrahmen auf. »Also, ihr beiden, ich störe ja nur ungern, aber da draußen tobt eine Meute kaufsüchtiger Muttis, die auf der Stelle die Chefin persönlich sprechen möchten.« Nives blickte mich fragend an, ich nickte zustimmend und putzte mir die Nase. Dann stammelte ich: »Komme auch gleich«, und war froh, noch einen Moment in Ruhe sitzen bleiben zu können. Frau Hulda hatte innerhalb weniger Minuten mehr aus mir herausgelockt als mein Therapeut in seinen bisherigen Sitzungen. Verstört blickte ich aus dem Fenster und traute meinen Augen kaum. Vor der Scheibe tanzten dicke weiße Flocken einen wunderschönen, winterlichen Reigen. Frau Holle hatte endlich das getan, was in dieser Zeit ihre wichtigste Aufgabe war: Sie ließ es schneien …

24.
    »Ihr müsst aufpassen, dass die beiden Mädchen Euch nicht auf die Spur kommen«, gab Delba zu bedenken. »Marie ist sehr feinfühlig und klug. Es wird nicht lange dauern, bis sie einen Zusammenhang zwischen Eurem regelmäßigen Verschwinden und der Begegnung mit der weißen Taube herstellt.«
    Die Feenkönigin zeigte sich unbeeindruckt. »Ich denke nicht, dass wir uns darüber Sorgen machen müssen. Wir sollten uns lieber darum kümmern, dass Marie sich wieder besser mit ihrer Familie versteht. Es hat mich sehr betrübt zu hören, was ihr bereits in jungen Jahren an Kummer und Leid widerfahren ist. Doch der Schlüssel zu allem scheint mir ihre Schwester Lykke zu sein. Wenn es mir nicht gelingt, sie den Fängen der Dämonen zu entreißen, wird auch Marie nicht glücklich werden!«
    Delba schaute ihre Herrin sorgenvoll an. »Aber wie wollt Ihr das bewerkstelligen? Ahriman und seine Zerstörungswut kennen keine Grenzen. Nergal hat Maries Mutter dazu gebracht zu verschwinden und Yajur ist für den frühen Tod ihres Vaters verantwortlich. Ich denke nicht, dass sie sich aufhalten lassen werden.«
    Die Feenkönigin reckte stolz ihr Kinn. »Vertrau auf meine kosmische Energie, liebste Delba. Du vergisst, dass in mir die Kraft der

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