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Goldmond

Goldmond

Titel: Goldmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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nicht um.
    Willst du zu ihm zurück?
    Mein Herz will es so sehr! , erwiderte sie . Aber was wäre dann mit der Veränderung der Welt? Syth bliebe auf ewig in der Leere.
    Ronan blieb lange still. Das ist wahr , sagte er endlich .
    Trauer erfasste Sanara angesichts des Bildes, das sich ihr bot. Sie war nach wie vor tot, doch der Geliebte ihrer Seele versuchtemit aller Kraft, sie wieder ins Leben zurückzurufen. Sie wusste, dank der Sicht des Heilers erkannte er, dass ihre Seele direkt neben ihm und ihrem Körper saß. Seinem immer drängender werdenden Rufen war anzuhören, dass er nicht begriff, warum sie dem Zwang nicht folgte, den er ausübte.
    Die Trauer, die Verzweiflung darüber, dass seine Mühen vergeblich blieben, waren deutlich auf seinem Gesicht zu lesen und unerträglich.
    Wieder fragte sie sich, warum sie seinen Schmerz nicht linderte, indem sie seinen Worten gehorchte, doch wieder tat sie es nicht.
    Ich kann dir nicht gehorchen! , schluchzte sie schließlich auf. Wie könnte ich die Welt opfern? Sag mir, wie könnte ich das? Und doch, wie könnte ich dich allein lassen, mein Geliebter?
    Die Welt würde nicht untergehen, wenn du seinen Worten gehorchst , hörte sie eine Stimme hinter sich. Es war Sanara, als habe Ronan auf einmal ein Echo, als spreche nicht mehr der Musikant, den sie so gut kannte, sondern ein anderes Wesen. Eines, das Mitleid mit ihrem Kummer und mit dem Leid ihres Geliebten hatte, der vergeblich nach ihr rief.
    Denn die Welt sollte nicht durch so viel Schmerz gerettet werden. So hatten Ys und ich es nicht geplant.
    Und doch wäre die Magie der Veränderung auf ewig aus ihr verschwunden, wenn ich gehorche! , gab Sanara verzweifelt zurück. Die Magie, die es erst möglich machte, dass ich, die Feuertochter, die den Nebeln gebietet, den Heiler und Elben liebt! Wie könnte ich das der Welt nehmen!
    Die Stimme hinter ihr schwieg lange.
    Du musst entscheiden.
    Wie könnte ich das? , schrie Sanara wild. Ich bin kein Schöpfergeist, ich bin nur ein Wesen von vielen in dieser Welt!
    Und doch liegt die Entscheidung nun bei dir.
    Sanaras Blick fiel wieder auf die hochgewachsene Gestalt des Heilers und Kriegers, der ihren toten Körper hielt. Als habe erbegriffen, dass sie nicht wieder zurückkehren würde, umschlang er sie nun mit beiden Armen und hob sie an seine Brust. Seine Schultern zuckten.
    Oft sind die Veränderungen, die von uns verlangt werden, groß. Doch je größer das Opfer ist, desto mehr kann Syth dafür schenken. Was also wirst du tun?
    Sanara antwortete nicht sofort, sondern streckte die Hand aus und berührte den unordentlichen Haarschopf des Heilers, der sein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergraben hatte. Für einen Augenblick genoss sie das Gefühl, als kitzelten struppige Rabenfedern ihre Handfläche.
    Ich liebe ihn, das werde ich immer tun. Doch ich kann auch das, was uns verbunden hat, was uns verbindet und immer verbinden wird, nicht verraten. Da war immer mehr als nur unsere Liebe.
    Ohne den Blick von sich und ihrem Geliebten abzuwenden, erhob sich Sanara.
    Sie überlegte nicht, als sie zum Altar ging.
    Sanara griff in die Flammen, umfasste den Ball, der dort lag und der mit ihr über das glitzernde Funkenband aus regenbogenfarbenem Licht verbunden war, und hob ihn heraus. Unter ihren Fingerspitzen war er leicht und glatt, trotz der schroffen Muster darauf.
    Sie presste ihn an ihre Brust und unterdrückte erneut die Tränen. Sie wusste, wenn sie ihn zerschmetterte, wenn er auf dem felsigen Untergrund unter ihr zersprang, zersprang auch ihr Herz. Ihr Wesen, ihre lebendige Essenz würde ins Nichts gehen.
    Doch die Welt würde frei sein und voller Möglichkeiten. Und, so schoss ein Gedanke durch ihren Kopf, vielleicht voller Liebe, denn auch sie war voller Liebe.
    Wenn du es tust, kann sich alles ändern, sagte Ronans – Syths? – Stimme. Alles kann neu beginnen.
    Die Menschen waren unterdrückt. Doch durch die Macht der Veränderung konnten sie frei werden. Sie würden keine Sklaven mehr sein. Vielleicht konnte die freigesetzte Macht bewirken,dass es keine Feindschaft mehr zwischen Elben und Menschen gab, niemand würde mehr für sinnlose Kriege sterben müssen.
    Das ist es, was ich wünsche. Das wäre das Opfer wert.
    Sanara spürte kaum, dass ihre Finger sich öffneten, die Kugel ihren Händen entglitt und am Boden in tausend Splitter zerbarst.

Epilog
    S ie weiß nicht, wo sie ist.
    So lange war da nichts.
    Nur die Leere und das Verlorensein in der Unendlichkeit.
    Doch

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