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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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benutzen. >Die arme kleine Burkenhalter< nannten mich alle. Aber ich war nicht gewillt, mich von irgendetwas aufhalten zu lassen.«
    Sie wirbelte herum und funkelte den Mann wütend an, der ausgestreckt und mit übereinander geschlagenen Beinen auf dem Bett lag, einen Arm hinter dem Kopf verschränkt, die Fernbedienung in der Hand. Weich!, schnaubte sie innerlich.
    Fiona nahm ihre Wanderung wieder auf. »Nach ein paar Jahren in Jobs, die sich allesamt als Sackgassen erwiesen, bekam ich eine Stelle als Assistentin einer leitenden Angestellten bei Davidson Toys. Ich dachte, ich würde endlich die Gelegenheit bekommen, eigene Ideen zu entwerfen, aber meine Chefin schickte mich nur Kaffee holen und in die Reinigung. Ich war kaum mehr als ein Dienstmädchen und verdiente auch in etwa so viel.«
    Sie drehte sich ihm zu und zeigte mit ausgestrecktem Arm auf ihn. »Aber ich habe mich nicht unterkriegen lassen! Ich habe den Mund gehalten und die Ohren gespitzt und eines Tages hörte ich, wie ...« Fiona musste tief Luft holen, ehe sie den Namen aussprechen konnte.
    Sie senkte die Stimme und beruhigte sich etwas. »Hörte ich James Tonbridge Garrett sagen, dass er alles geben würde für einen B-Klon.« Fiona musterte ihn zornsprühend. »Ich hoffe doch, du weißt wenigstens, wer das ist?«
    Ace nickte, das Gesicht immer noch ausdruckslos.
    »Ich habe drei Tage und drei Nächte nicht geschlafen«, fuhr sie in gemäßigtem Tonfall fort; sie hatte ihren Ärger überwunden. Sie wandte sich vom Bett ab und blickte in Richtung des Vorhangs vor dem Fenster. »Ich dachte nur an eins: Ich wollte nicht nur ein neues Spielzeug entwerfen, sondern ein völlig neues Konzept in der Puppenwelt. Ich habe eine Puppe mit einer eigenen Geschichte erfunden, einer Geschichte, die zweimal jährlich wechselte, in dem Maße, in dem sie lernt und sich als Individuum weiterentwickelt.«
    Sie blickte wieder zu Ace. »Ich habe einen Künstler engagiert, der nach meinen Ideen Zeichnungen angefertigt hat, und dann habe ich mich eines Montagmorgens bis zu Garretts Büro durchgekämpft und ihm mein Gesamtkonzept vorgelegt.«
    Ace musterte sie eine Weile schweigend, ehe er etwas darauf sagte. »Ich verstehe. Du bist wer in der Geschäftswelt. Solange du dich in einer sauberen Umgebung aufhältst und ein WC in der Nähe ist, ist alles in Ordnung.«
    »Du verfluchter Mistkerl!«, schimpfte sie und ballte die Hände zu Fäusten. »Du verstehst überhaupt nichts. Nichts! New York ist auch ein Dschungel, ganz so wie der deine, in dem Krokodile leben.«
    »Alligatoren. Krokos gibt es nur ganz wenige.«
    »Wie auch immer. Der Punkt ist...«
    »Ja? Was genau ist der Punkt? Willst du nach New York zurück, um mit deiner Puppe zu spielen? Das geht nicht. Was passiert ist, ist nicht deine Schuld, aber es ist nun einmal passiert und du kannst nichts daran ändern. Was also willst du tun?«
    Fiona setzte sich auf die Bettkante. »Ich will nicht ins Gefängnis.«
    »Ich auch nicht, aber im Augenblick haben wir keine andere Wahl. Jemand ist hinter uns her, eine Einzelperson oder vielleicht auch eine Gruppe von Personen. Wir haben keinen Schimmer, warum sie hinter uns her sind, aber wir müssen es unseren Anwälten, den Detektiven und der Polizei überlassen, das herauszufinden. Sie ...»
    »Sie wissen gar nichts.« Sie deutete auf den Stapel Zeitungen und Zeitschriften auf dem Stuhl. »Hast du mir denn nicht zugehört? Niemand versucht, die Wahrheit herauszufinden. Sie versuchen nur, uns zu finden. Wir sind die flüchtigen Mörder, die ...»
    »Die Teddybär-Mörder.«
    »Richtig. Wir wurden beschuldigt und für schuldig befunden, einen Teddybären von einem Mann getötet zu haben.« Fiona stand wieder auf. »Aber weißt du, in meinen Augen war Roy Hudson kein Teddybär. Für mich war er ein schleimiger alter Mann, der mich ständig nur begrapscht hat.«
    Ace rollte sich auf die Seite, zog die Nachttischschublade auf und nahm einen Bleistift und einen Block heraus. »Das ist gut. Wir werden die Detektive darauf ansetzen.«
    »Wozu soll das gut sein? Die Frau, die in der Zeitung zitiert wurde, steht jetzt im Licht der Öffentlichkeit. Sie wird einen Teufel tun und sich zum Gespött machen, indem sie ihre Aussage zurücknimmt.«
    »Stimmt«, pflichtete Ace ihr bei, legte Stift und Block zurück und schloss die Lade wieder.
    Fiona ging um das Bett herum, nahm beides wieder heraus und warf es Ace auf die Brust. »Es gibt da noch ein paar Dinge, die wir überprüfen

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