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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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einholen.«
    »Meinen Roy Hudson?«, sagte sie mühsam beherrscht.
    »Was soll denn das heißen? Du warst ihm doch früher schon begegnet, als du ihn um Geld angehauen hast für deinen maroden Vogelpark.«
    »Nein«, entgegnete Ace nachdenklich. »Ich hatte ihn vorher nie gesehen und ich habe ihn auch nie um Geld gebeten. Seltsamerweise ist er auf mich zugekommen. Ich bekam einen schlecht getippten Brief voller Rechtschreibfehler, in dem es hieß, er würde wohl in Kürze ziemlich reich werden und wolle etwas von seinem Geld in den Kendrick Park investieren. Er schrieb, dass, wenn es mir recht wäre, wir uns im Park treffen und von dort aus zu einem Angelausflug aufbrechen würden. Dann standen da nur noch Datum und Uhrzeit.«
    Er blickte auf den Pfannkuchenberg auf seinem Teller. »Von dir wusste ich bis zu besagtem Tag gar nichts. Und auch dann habe ich nur deinen Namen erfahren.«
    »Okay. Und was tun wir jetzt? Oder darf ich das nicht fragen? Du scheinst dir ja in der Rolle des Höhlenmenschen zu gefallen, dem alle Frauen blind gehorchen, ohne zu viele Fragen zu stellen.«
    »Du hast eine ziemlich spitze Zunge«, meinte Ace mit hochgezogenen Brauen.
    »Es gibt Männer, denen gefällt meine Zunge«, konterte sie schnippisch und bereute ihre Worte sofort.
    Er antwortete nicht gleich darauf, sondern blickte eine Weile schweigend auf seinen Teller, ehe er schließlich den Kopf hob. »Ich möchte erst einmal abwarten, was mein Bruder über Eric und Roy in Erfahrung bringen kann. Es muss ein Motiv geben. Es sei denn, Eric tötet aus reinem Spaß an der Freude, was ich bezweifle.«
    »Warum? Warum bezweifelst du das? Viele Menschen töten nur so zum Spaß.«
    Ace räumte ihren Teller ab und stellte ihn in die Spüle. »Ich weiß es nicht. Es ist nur so ein Gefühl. Ich glaube, das Ganze war geplant, und ich glaube außerdem, dass es irgendetwas mit dir zu tun hatte.«
    »Mit mir?«, rief Fiona aus und wollte schon protestieren, überlegte es sich dann aber anders. »Ich habe von dieser ganzen Sache nichts gewusst und auch keinen der Beteiligten gekannt.«
    »Du bist ganz sicher, dass es nichts gibt, was sich zu einem Motiv aufbauen ließe? Absolut nichts, auch wenn die Polizei ganz tief gräbt?«, fragte er leise.
    »Du meinst, ob er Aktfotos von mir hatte, die er im Internet veröffentlichen oder an Zeitschriften verkaufen wollte, falls ich nicht bereit gewesen wäre, eine gewisse Summe dafür zu zahlen? Wie hast du dich noch gleich ausgedrückt? Alles, was Sie besitzen, je verdienen werden und Ihren Kindern hinterlassen sollen«. Habe ich dich richtig zitiert?«
    Ace grinste schief. »Du hast ein verdammt gutes Gedächtnis. Also?«
    »Also was?«, fragte sie zurück und starrte ihn dabei unverwandt an.
    »Gibt es solche Fotos oder nicht?«
    »Sehr komisch. Nein, es gibt keine Aktfotos von mir! Und überhaupt... wo hast du in den letzten zehn Jahren gelebt? Auf dem Mond? Es ist in, sich nackt ablichten zu lassen. Aber das ist ja sowieso egal. Ich habe nichts getan, womit man mich erpressen könnte.«
    »Du hast doch sicher das eine oder andere Geheimnis.«
    Fiona musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen. »Keins, das ich dir anvertrauen würde und von dem Roy Hudson hätte wissen können.« Sie hob die Stimme, ehe er etwas sagen konnte. »Es wäre mir vielleicht peinlich, wenn das eine oder andere Geheimnis ans Licht käme, aber es ist nicht viel darunter, was man nicht im Kirchenblatt drucken könnte. Was ist mit dir?«
    »Mit mir?«, fragte er so verblüfft, als wäre er nur ein unbeteiligter Außenstehender.
    »Ja, mit dir! Immerhin hat die Zeitung dich als meinen Komplizen bezeichnet.«
    »Ach das«, sagte er wegwerfend und räumte das Geschirr in die Geschirrspülmaschine. »Das ist doch nur eine haltlose Vermutung der Reporter. Allerdings wüsste ich gerne, wer Eric in die Mangel genommen hat. War das Teil des Plans oder ist er noch jemandem auf die Zehen gestiegen?«
    »Vielleicht hat er sich selbst so zugerichtet.«
    »Hast du das aus dem Fernsehen?«, fragte er spöttisch.
    Fiona stand auf und ging nach nebenan; seine unbekümmerte Art ging ihr wirklich auf die Nerven. Er führte sich auf, als wäre das alles nur ein schlechter Witz und als würde sich alles aufklären, sobald sein Bruder ihm das Fax schickte. Sie hörte ihn in der Küche herumhantieren, und als er schließlich herüberkam, wirkte er völlig ruhig und gelassen.
    »Berührt dich das alles eigentlich überhaupt nicht?«, fragte sie empört.

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