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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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schloss den Mund wieder und ihre Augen verengten sich.
    »Warum sind wir nicht auf dem Revier, Mr. Wohltäter? Es ist noch gar nicht so lange her, dass du mir erklärt hast, ich könne nicht vor Recht und Gesetz davonlaufen, sondern müsse mich stellen. Und jetzt, wo du ebenfalls gesucht wirst, verstecken wir uns plötzlich.«
    »Möchtest du Blaubeeren auf deine Pfannkuchen?«
    »Ich will Antworten!«, herrschte sie ihn an.
    »Also gut«, seufzte er. »Aber setz dich hin, bevor du anfängst, mich mit Fragen zu löchern.«
    »Nein«, sagte sie so ruhig wie möglich und nahm auf einem Barhocker auf der anderen Seite des Tresens Platz. »Dieses Spielchen werde ich nicht mitspielen. Ich werde dich nicht um Informationen anbetteln. Du redest einfach.«
    »Es wäre vermutlich zu viel verlangt, dass du kochst, während ich dir alles erkläre.«
    Fiona schnaubte verächtlich. Sie wusste nicht einmal, wie man einen Herd anstellte, und erst recht nicht, wie man auf einem solchen Ding irgendetwas Essbares zubereitete. »Das dachte ich mir schon. Also gut. Wie du weißt, hat Eric letzte Nacht Roy Hudson getötet, und ...«
    »Augenblick«, unterbrach ihn Fiona, beide Hände seitlich an die Stirn gehoben. »Ich dachte, du hältst mich für die Mörderin.«
    Ace stand mit dem Rücken zu ihr am Herd, drehte sich ihr jetzt jedoch zu, einen Ausdruck der Verwunderung auf dem Gesicht. »Wie hättest du den Mann töten sollen, der doppelt so schwer war wie du?«
    »Das ist nicht komisch«, entgegnete sie, »und dein sorgloser Umgang mit der ganzen Sache gefällt mir auch nicht.«
    »Schon gut«, sagte er seufzend und wandte sich wieder der Pfanne auf dem Herd zu. »Ich musste dich gestern Nacht da rausschaffen, also habe ich Eric gegenüber so getan, als glaubte ich, du wärst die Mörderin. Immerhin hätte er ja noch Komplizen an Bord versteckt haben können, um uns ebenfalls aus dem Weg zu räumen.« Er stellte einen ersten Stapel Pfannkuchen vor sie auf den Tisch. Da die Menge etwa dem entsprach, was sie normalerweise an zwei Tagen aß, holte sie einen zweiten Teller und hob alle Pfannkuchen bis auf einen darauf. Dabei dachte sie über das nach, was er gesagt hatte, und versuchte, sich an die Einzelheiten der vergangenen Nacht zu erinnern.
    »Aber warum hast du dann später, als wir allein waren, weiter so getan, als würdest du mich für eine Mörderin halten?«
    »Ich wollte, dass du wütend bist, um dich von dem, was passiert war, abzulenken.« Er hatte einen weiteren Stapel Pfannkuchen gebacken, den er auf den ersten häufte. »Ist das alles, was du isst?«
    »Ja«, erwiderte sie mit eisigem Blick. »Wir unfraulichen Frauen essen nicht so viel.« Aber die Pfannkuchen schmeckten ziemlich gut, das musste sie zugeben.
    Er legte noch zwei weitere auf ihren Teller, gab drei Butterflocken auf jeden der beiden Pfannkuchen und übergoss das Ganze dann großzügig mit Sirup.
    »Du wolltest mich bei der Polizei abliefern«, bemerkte sie, den Blick auf die Pfannkuchen gerichtet, und beschloss, sich noch einen kleinen Happen zu gönnen.
    »Damit sie dich in Schutzhaft nimmt. Ich hatte den Eindruck, dass Eric es auf dich abgesehen hatte. Oder vielleicht warst du auch nur das geeignetere Opfer von uns beiden.« Sofort hob er abwehrend die Hände, als wolle er einem Protest wegen dieser machohaften Bemerkung zuvorkommen. Erst jetzt bemerkte sie die tiefen Kratzer auf seinem Handrücken. Es musste sehr schmerzhaft für ihn gewesen sein, Auto zu fahren.
    »Es tut mir Leid«, murmelte sie mit vollem Mund und gesenktem Blick, ihre Wangen flammend rot bei der Erinnerung daran, dass er sie in der Dusche nackt in den Armen gehalten hatte.
    »Was hast du gesagt? Ich habe dich nicht verstanden.« Er legte in einer übertriebenen Geste eine Hand ans Ohr.
    »Ich sagte, du hattest kein Recht, mich zu behandeln wie ein unmündiges Kind. Du hättest mir sagen können, was los ist«, antwortete sie laut.
    »Ach ja? Wann denn? Bevor oder nachdem du in deinen Schockzustand gefallen bist?«
    Fiona schob ihren inzwischen leeren Teller von sich. »Und was jetzt? Wo sind wir hier?«
    »Das Haus gehört einem meiner Freunde. Es ist meine Zuflucht, wenn er nicht da ist und mir alles ...« Als er verstummte, hatte Fiona den Eindruck, dass er nicht zu viel von sich selbst verraten wollte. »Jedenfalls weiß niemand von diesem Unterschlupf, man wird uns also hier nicht finden. Ich habe meinen Bruder angerufen. Er soll Erkundigungen über Eric und deinen Roy Hudson

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