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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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bis die schwere Holzspitze gegen das Haupttor der Burg krachte. Roosevelt sah, wie die Bedienmannschaft unter ihm den gewaltigen Stamm in Schwingung versetzte.
    Das Öl in den Kesseln auf der Mauer begann zu kochen, und Blasen gluckerten auf der zähen schwarzen Oberfläche. Unten schlug der Rammbock das erste Mal mit lautem Krachen gegen das Tor. Auf der Anzeigetafel von Baltimore blinkten die Worte »Klopf, klopf«.
    Je mehr Schwung der Rammbock bekam, desto lauter wurden die Einschläge, gefolgt vom Krachen der Torbalken, die langsam zu brechen drohten. Die Zuschauer antworteten mit rhythmischen Schlachtgesängen. Sky King befahl, das kochende Öl auf die Transkriptoren unten zu schütten. Die Kessel wurden gekippt, und die blubbernde schwarze Masse ergoss sich auf den ohnehin schon brennenden Rammbock.
    Es folgte eine regelrechte Explosion, und das gesamte Schutzdach des Rammbocks stand mit einem Schlag in Flammen. Flüssiges Feuer ergoss sich auf alles und jeden. Und dann kamen die Schreie. Transkriptoren sprangen unter dem Dach hervor und wälzten sich auf dem Boden. Überallbrannte es, und Roosevelt spürte die Hitze sogar oben auf der Mauer.
    Dann gab es einen weiteren Schlag. Es waren immer noch genug Kämpfer übrig, um den Rammbock einzusetzen. Das Schutzdach brannte, doch die meisten Transkriptoren schienen ausreichend geschützt zu sein.
    »Egal, was wir ihnen entgegensetzen«, sagte Regal Blue, »sie kommen immer wieder. Bevor wir sie ausräuchern können, werden sie das Tor zerstören.«
    Roosevelt nickte, drehte sich zur Seitenlinie um und rief: »Da!«
    Einer von Sharps Assistenten schwenkte eine gelbe Flagge über dem Kopf. Es war das Zeichen, von der Mauer zu steigen und auf dem Boden zu kämpfen. Sky King sah das Signal und befahl seinen Transkriptoren, Leitern herunterzulassen. Roosevelt und eine Handvoll anderer stiegen hinab.
    Als Roosevelt den brennenden Boden erreichte, hatten die Braves bereits damit begonnen, die Bedienmannschaft von Baltimore anzugreifen. Sie trieben sie vom Rammbock weg und kämpften von Mann zu Mann. Roosevelt zog das Langschwert, das Queen Elizabeth ihm gegeben hatte, und stürmte los.
    Transkriptoren in Orange und Schwarz stürzten sich auf ihn. Er schlug mit dem schweren Schwert nach ihnen und spürte, wie Stahl auf Fleisch und Rüstung traf. Jubel hallte von oben zu ihm herab. Die Transkriptoren auf der Mauer feuerten ihn an.
    Die meisten Kämpfer Baltimores waren bereits tot oder verwundet, niedergestreckt von Pfeilen, und so dauerte es nicht lange, und es gab nichts mehr, auf das Roosevelt mit seinem Schwert hätte eindreschen können.
    Um ihn her lagen Klumpen von Orange und Schwarz, undFlammen tanzten über ihre Körper. Das Dach des Rammbocks war niedergebrannt, und Sky King zerschlug die schweren Ketten, an denen der Stamm hing. Der Rammbock krachte zu Boden. Funken stoben auf.
    Sky King hob sein Schwert, erst zur jubelnden Menge, dann zur Burg von Baltimore. Funken und Rauch wirbelten um ihn her, als er über die brennenden Balken stieg und zu Roosevelt und Regal Blue trat.
    »Hier erwartet sie der Tod«, sagte er und spie aus.
    Roosevelt schaute auf den brennenden Rammbock, und Zweifel keimte in ihm auf. Wo waren die Bogenschützen? Die Fußkämpfer? Sobald der Rammbock das Tor zerstört hatte, hätte eigentlich der Sturm folgen müssen. Aber keine Bogenschützen hatten Deckung gegeben. Das war weniger ein Angriff als … ja, was? Roosevelt dachte kurz darüber nach, und plötzlich kam ihm ein einziges Wort in den Sinn.
    Ablenkungsmanöver.
    Sky King und die anderen Transkriptoren waren noch immer vor der Mauer. Sie suchten nach Überlebenden unter den Männern von Baltimore, suchten nach Waffen, nach allem Möglichen. Roosevelt ignorierte sie und ließ den Blick über die Highlands schweifen. Das Grasland erstreckte sich vor ihm, still und dunkel wie ein See. Viele Zuschauer nutzten die vermeintliche Pause, um rasch zur Toilette zu gehen oder sich etwas zu essen zu holen. Im Moment war nichts los; es gab keine Kämpfe, kein Sterben.
    Roosevelts Blick wanderte zu den Wasserbecken, die um die Burg herum aufgestellt waren. Asche und Staub hatten sich auf der Oberfläche gesammelt. Plötzlich schlug das Wasser in einer der Wannen Wellen. Ein perfekter Kreis lief von der Mitte zum Rand. Dann noch einmal.
    »Das Wasser!«, rief Roosevelt. »Sie kommen durch Tunnel!«
    Sky King wirbelte zu Roosevelt herum und schaute dann zu den Wasserbecken. Inzwischen jagte eine

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