Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
Vom Netzwerk:
Handtasche verschwinden. Dann musterte sie ihn schweigend.
    »Sie kommen mir irgendwie bekannt vor«, sagte sie schließlich. Vielleicht sah sie den Vater im Gesicht des Mannes ihr gegenüber. »Sind Sie sicher, dass wir uns noch nie begegnet sind?«
    Roosevelt stand auf. »Viel Glück mit der Story.«
    Die Türen des Aufzugs im Genico Tower öffneten sich im obersten Stock, und Detective Charles Arden betrat das Penthouse. Von hier hatte er den perfekten Blick auf Lower Manhattan, und hier hatte er Roosevelt verraten. Aber er hatte getan, was er tun musste. Da gab es nichts zu bereuen.
    Als Arden das Penthouse betrat, erhoben sich zwei Männer, um ihn zu begrüßen. Den ersten erkannte er: Es war Harold Lieberman, ein älterer, streng dreinblickender Mann, der nun mit energischen Schritten auf Arden zukam und ihm die Hand schüttelte. Dann wurde Arden zu einem großen Tisch in der Mitte des Raumes geführt, hinter dem Phillip Saxton stand. Arden erinnerte sich noch an Phillip; er war ihm begegnet, als er die Ermittlungen im Fall Smalls aufgenommen hatte. Es verwunderte den Detective, dass ausgerechnet dieser Mann auf dem Thron des größten Gentechnologieunternehmens der Welt gelandet war.
    »Schön, Sie zu sehen, Detective«, sagte Lieberman. »Bitte, setzen Sie sich.«
    »Ich stehe lieber.«
    Lieberman legte die Stirn in Falten. »Nun, wie Sie wissen, hatten wir einen Einbruch hier bei Genico. Sie haben einen Transkriptor ins Gebäude gejagt, nicht wahr?«
    Arden nickte. »Das stimmt.«
    »Und haben Sie eine Ahnung, was der hier gewollt hat?«  
    Arden schüttelte den Kopf. »Keinen Schimmer.«
    Lieberman blickte nachdenklich drein. »Hm … Ihre Widerstandsbewegung wird immer stärker.«
    »Haben Sie sein Gesicht sehen können?«, fragte Phillip.
    Arden hatte gewusst, dass diese Frage kommen würde, und war darauf vorbereitet. »Nein.«
    »Und was ist mit den Untersuchungen im Fall Smalls?«, erkundigte sich Lieberman.
    »Die Ermittlungen sind abgeschlossen«, antwortete Arden. »Ich habe kein Interesse mehr an dem Fall.«
    »Dann haben Sie jetzt sozusagen frei?«
    »Keineswegs«, erwiderte Arden. »New York ist ein geschäftiger Ort, Mr. Lieberman. Es gibt hier genug Morde. Ich arbeite bereits am nächsten Fall.«
    »Das freut mich«, sagte Lieberman, schaute kurz nachdenklich drein und steckte dann die Hand in die Tasche. »Wie ich gehört habe, ist Ihre Tochter krank, ja?«
    »Ganz recht.«
    »Manna ist eine Schande. So viel Krankheit …« Lieberman holte eine Handvoll Samps aus der Tasche und reichte sie Arden. Das waren Ardens dreißig Silberlinge, und er war gekommen, um sie sich abzuholen. »Ich glaube, das hier ist, wonach Sie suchen.«
    Ardens Hand schloss sich um die Samps. Er war wie elektrisiert von Hoffnung. Seit seine Tochter krank geworden war, hatte er sich nicht mehr so gefühlt. Das hier war, worauf er gewartet hatte; alles andere war unbedeutend. Arden hatte getan, was er konnte, um Roosevelt zu beschützen, doch zu guter Letzt war kein Preis zu hoch, wenn es um die Rettung seiner Tochter ging: nicht Roosevelts Leben und noch nicht einmal sein eigenes.
    »Danke«, sagte Arden, drehte sich um und ging zum Aufzug. Doch bevor er ihn erreichte, rief Lieberman ihm hinterher:
    »Detective?«
    Arden drehte sich noch einmal um. Instinktiv schloss er die Hand um die Samps, als wolle er sie beschützen. Nichts und niemand würde sie ihm jetzt noch wegnehmen.
    »Unsere Anwälte möchten, dass Sie eine Vertraulichkeitserklärung unterzeichnen«, sagte Lieberman, »aber Sie haben ja schon Ihr Wort gegeben, dass diese Samps geheim bleiben.«
    »Mich kümmert nur meine Tochter«, erwiderte Arden, »sonst nichts.«
    »Gut. Das menschliche Leben ist sehr zerbrechlich. Es ist leicht für Ihre Tochter, gesund zu werden; doch sie kann genauso schnell wieder erkranken. Aber ich glaube nicht, dass es irgendwelche Probleme geben wird.«
    »Nein …«, flüsterte Arden und schluckte seine Wut herunter. »Wir sollten keine Probleme haben.«
    Philip Saxton hatte während des gesamten Gesprächs kein einziges Mal den Blick gehoben. Seine Augen waren blutunterlaufen, seine Haut blass, und er starrte stur aus dem Fenster, wobei er mit den Fingern auf die Tischplatte trommelte.
    Es machte Arden Angst, dass diese beiden Männer so viel Macht über die Menschheit besaßen. Irgendetwas musste sich verändern. Der Tag der Abrechnung war nahe.

Die Schlacht um Berlin
    D alton Piper, Chef der TFU, verfolgte das Interview

Weitere Kostenlose Bücher