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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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sich einmal und stieß dabei gegen den Computer. Das eyeScreen-Display erwachte zum Leben, und der Desktop schwebte über dem Tisch.
    »Ups«, sagte er.
    »Äh …«, begann Elsie. »Ich glaube, das ist vertraulich.«
    »Ja, natürlich«, erwiderte Arden. »Erzählen Sie mir mehr von Dr. Smalls.«
    »Er hat in Princeton studiert und in Harvard seinen Doktor gemacht. Anschließend hat er bei Genico angefangen und dieersten Heilmittel für Weißfieber entwickelt. Danach kam das El-Diablo-Virus. Smalls war von entscheidender Bedeutung für Genicos Programm im Kampf gegen Viren.«
    »Und Manna?«
    »Nach dem Angriff begann Genico mit der Entwicklung von Samps im Kampf gegen die Pathogene. Als die Menschen dann erkrankten, wurde das Forschungsprogramm beschleunigt. Dr. Smalls hat an einem Heilmittel gearbeitet.«
    In einem der anderen Büros klingelte ein Telefon. Elsie lauschte kurz und hob dann die Finger. »Wenn Sie mich einen Moment entschuldigen …«
    »Aber sicher«, sagte Arden.
    Elsie drehte sich um und verließ das Büro. Arden schaute ihr hinterher, wie sie den Gang hinuntereilte und irgendwo rechts verschwand. Das Klingeln verstummte, und er hörte gedämpfte Stimmen. Arden zog einen Miniscanner aus der Tasche, warf einen raschen Blick zur Tür und schob den Scanner ins eyeScreen-Terminal. Blitzschnell las und speicherte der Scanner sämtliche Daten von Smalls’ Computer, ohne Spuren zu hinterlassen. Arden hatte sich das Gerät von den Antiterrorleuten besorgt; diese hackten damit Datenspeicher bei der Auslandsaufklärung.
    Die gedämpften Stimmen verstummten, und Arden hörte Schritte im Flur. Der Scanner piepte kurz, um zu verkünden, dass seine Arbeit beendet sei. Arden ließ ihn rasch in der Tasche verschwinden. Später würde er die Daten von den Computerspezialisten des NYPD dekodieren lassen.
    Als Elsie wieder ins Büro kam, stand er auf.
    »Tut mir leid«, sagte sie. »Wo waren wir?«
    »Wir waren gerade fertig«, antwortete Arden und ging zur Tür.
    »Oh.« Elsie klang ein wenig enttäuscht.
    »Sollte ich noch Fragen haben, weiß ich ja, wo ich Sie finde«, sagte Arden. »Danke für die Tour. Sie war sehr informativ.«

New York City, Das Palladium, nach Mitternacht
    S axton starrte auf das Gemälde von Jean-Michael Basquiat, während im Hintergrund eine Freestyleversion von Laura Branigans Song »Gloria« plärrte. Es war Dienstag, irgendwann im Juni, kurz nach drei Uhr Morgens im Palladium. An der Monitorwand über der Tanzfläche wiegte sich ein Baum perfekt im Takt zum Beat, und die blau-roten Wände flackerten synchron. Saxton betrachtete weiter den Basquiat, ein besonders beunruhigendes Bild von zwei gelb und rot umrissenen Gestalten vor einem schwarzen Hintergrund.
    Irgendjemand fuhr auf Rollerskates an ihm vorbei. Die Warteschlange vor der Toilette reichte bis zur Tanzfläche. Ein Barkeeper zündete einen Drink an. Hallo, Welt. Sagt Nein zu den Drogen.
    Neben Saxton saß eine heiße Braut auf dem Sofa, eine Blondine mit beinlangen schwarzen Stiefeln, kurzem Rock und niedlichem Pferdeschwanz. Sie hatte die Hand auf Saxtons Knie; irgendwo im Hinterkopf spürte Saxton die Wärme ihrer Hand, die durch die Hose bis auf seine Haut abstrahlte. Doch nun war er so sehr auf den Basquiat konzentriert, dass alles andere nebensächlich erschien. Die Hand des Mädchens. Der Mann in der lila Calvin-Klein-Hose, der neben dem Andy Warhol tanzte. Die näher rückende Arbeitszeit. Die schönen Frauen auf der Tanzfläche des Palladiums.
    Saxton leckte sich die Lippen; sein Mund fühlte sich wie Sand an, und seine Kehle brannte so sehr vor Durst, dass es ihn von dem Gemälde ablenkte. Kurz schaute er auf den Tisch und sah eine grüne Vase mit Orchideen. Er griff zu, setzte sich die Vase an die Lippen und trank. Wasser und Pflanzenreste ergossen sich über seinen Körper. Roosevelt kam aus der Herrentoilette und packte Saxton an der Schulter.
    »Sieh zu, dass du deinen Arsch bewegst!«, rief Roosevelt über die hämmernden Beats hinweg.
    Saxton zuckte erschrocken zusammen. »Was?«, rief er zurück und legte die Hand ans Ohr.
    Roosevelt sprach erneut, diesmal langsamer und deutlicher. »DU MUSST GLEICH ZUR ARBEIT!«
    »Oh.« Saxton schaute auf die Uhr: halb vier. Die letzte halbe Stunde war nur so vorübergeflogen. Er sprang auf.
    »Ich muss zur Arbeit«, sagte er, als sein Hirn wieder den Betrieb aufnahm.
    »Ja, es ist fast vier«, sagte Roosevelt. »Und deine Nase blutet.«
    Saxton strich sich über die

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