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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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einen Moment langmit den Fingern auf den Tisch, schob dann den Plan beiseite und rief einen Stadtplan von Manhattan auf den Monitor. Sie hatten nicht viel Zeit. Sie mussten sofort handeln.
    »Wo haben sie den Scan gemacht?«, wollte sie wissen.
    »Den ersten in Brooklyn«, antwortete Kriegsadmiral. »Den zweiten im Hauptquartier der TFU, fast genau über uns.«
    Ein kleiner roter Punkt erschien auf dem Stadtplan, an der Kreuzung Beaver und Pearl Street im übervölkerten Lower Manhattan. Queen Elizabeth betrachtete den Punkt ein paar Sekunden lang; dann wandte sie sich vom Monitor ab. »Wir müssen versuchen, ihn uns zu holen, bevor sie ihn auf die Insel bringen.«
    »Ich glaube nicht, dass wir für so eine große Aktion schon bereit sind«, gab einer der Transkriptoren zu bedenken. »Man wird ihn in einem gepanzerten Fahrzeug transportieren. Wir brauchen mehr Zeit.«
    »Ich übernehme das«, sagte Kriegsadmiral und trat vor.
    »Bist du sicher?«, fragte Queen Elizabeth.
    »Ich bin bereit.«
    »Gut. Dann lasst ihn uns zurückholen. Nachdem wir so lange nach ihm gesucht haben, werden wir ihn jetzt nicht aufgeben.«

Im TFU-Transporter
    R oosevelt öffnete die Augen. Da war ein Geräusch gewesen. Kurz blieb er auf dem kalten Metallbett liegen und starrte an die Decke. Sein Kopf pochte noch immer von dem Schlag, den er abbekommen hatte … Wann war das gewesen? Gestern? Vorgestern? Vor einer Stunde?
    Er rollte sich auf die Seite und blickte sich in seiner Zelle um. Nein. Es war keine Zelle, sondern der Laderaum eines Trucks. Drei andere Personen waren bei ihm. Sie trugen orangefarbene Overalls und weiße Sneakers.
    Roosevelt setzte sich auf. Er schaute an sich hinunter und sah überrascht, dass er genau wie die drei Leute gekleidet war, die bei ihm waren. Der Truck rumpelte über die Straße. Offenbar wurden sie irgendwohin transportiert. Was hatte Monroe noch mal gesagt? Zuerst würde man ihn der Obhut des Staates übergeben und dann in einem Transkriptorenlager internieren.
    Aber wohin der Truck ihn bringen mochte – es war ein Ort, an den Roosevelt nicht wollte.
    Die anderen drei starrten mit leerem Blick an die Wand. Sie sahen zäh und hart aus; ihre Gesichter waren voller alter Narben, die Nasen mehrfach gebrochen. Keiner schenkte Roosevelt auch nur die geringste Aufmerksamkeit. Erst als er die Beine ausstreckte, blickte einer der anderen zu ihm, schüttelteden Kopf und grollte: »Nicht.« Roosevelt lehnte sich zurück, und der Mann starrte wieder an die Wand.
    Offenbar waren er und seine Leidensgefährten misshandelt worden, doch Roosevelt konnte sich nicht erinnern, im Verhörzimmer geschlagen worden zu sein. Er konzentrierte sich auf Monroe und rief sich dessen Fragen ins Gedächtnis. Ja, richtig: Sie hielten ihn für einen Transkriptor, der einen Mord begangen hatte. Offensichtlich hatte es da irgendeinen schrecklichen Irrtum gegeben. Nun, sobald er ein Telefon in die Finger bekam, würde er die Anwälte von Genico anrufen. Die konnten dann weitere Untersuchungen anordnen, die beweisen würden, dass er ein Mensch war. Die Anwälte würden ihn aus diesem verdammten Käfig holen.
    Dann kam ihm ein anderer Gedanke. Wenn man ihn unter einer falschen Anklage festnehmen und einsperren konnte, wie viele andere waren dann noch fälschlich als Transkriptoren verurteilt worden? Es mussten Hunderte sein, vielleicht sogar Tausende. Und einige von ihnen waren bei den Spielen gestorben; davon war Roosevelt überzeugt.
    Er war so in Gedanken, dass er gar nicht bemerkte, wie das gepanzerte Fahrzeug hielt. Die drei anderen Männer schauten einander an, als würden sie stumm kommunizieren. Dann zogen sie die Beine an und steckten die Köpfe zwischen die Knie. Die Haltung kam Roosevelt irgendwie vertraut vor.
    Plötzlich war draußen der schwere Diesel eines sich nähernden Lastwagens zu hören. Das Grollen des Dieselmotors wurde immer lauter. Die drei Männer hielten weiterhin die Köpfe zwischen den Knien. Crashhaltung!, schoss es Roosevelt durch den Kopf. Im selben Augenblick wurde er gegen die Decke des Trucks geschleudert, dann gegen die Wand und auf den Boden. Er schrie auf, schnappte nach Luft. Da seine Hände noch immer hinter dem Rücken gefesselt waren, konnte er sich nichtschützen und schlug mit dem Kopf auf die harte Kante der Metallbank. Lichter flirrten vor seinen Augen, und er hatte Mühe, bei Bewusstsein zu bleiben.
    Dann war mit einem Schlag alles vorbei. Roosevelt lag benommen und regungslos auf der

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