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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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zersplitterten Seitenwand des Lasters. Die drei Männer lagen um ihn herum. Zwei von ihnen stöhnten und versuchten verzweifelt, sich aufzurichten. Der dritte rührte sich nicht mehr. Draußen waren Schritte zu hören; dann erwachte eine Säge surrend zum Leben, und ein Kreischen ertönte, als Metall aufgeschnitten wurde. Augenblicke später wurde die Tür aufgebrochen. Asphalt schimmerte durch den Spalt.
    Ein Kopf in schwarzer Skimaske erschien. Hände wurden ausgestreckt und zogen Roosevelt aus dem zerstörten Fahrzeug. Er brach auf dem Asphalt zusammen und rollte sich auf den Rücken. Trotz bohrender Kopfschmerzen registrierte er verschwommen, dass er sich am Rand der Schnellstraße in südlicher Fahrtrichtung befand; in der Ferne war die Williamsburgh-Brücke zu sehen. Ein gepanzerter Transkriptorentransporter lag auf der Seite; ein Sattelschlepper hatte sich förmlich in seine Unterseite gebohrt. Neben dem Schlepper stand ein nagelneuer schwarzer BMW.
    Vier maskierte Gestalten zogen Gefangene in orangefarbenen Overalls aus dem Transporter. Mit einem Mal erkannte Roosevelt, dass er in eine Befreiungsaktion der Transkriptoren geraten war. Es waren die Rebellen! Eine der Gestalten schaute ihn an und nickte. Roosevelt spürte, wie die Handschellen in seinem Rücken geöffnet wurden.
    Die maskierte Gestalt legte ihm eine behandschuhte Hand auf die Schulter; dann hörte er zu seiner Überraschung eine Frauenstimme hinter der Maske sagen: »Du bist frei, Bruder.«
    Ein Schuss dröhnte, und alle duckten sich instinktiv. Weitere Schüsse folgten. Einer der TFU-Beamten feuerte wild um sich, und die Windschutzscheibe des BMW zersprang in tausend Scherben.
    Der Rest der befreiten Transkriptoren verschwendete keine Zeit. Zwei von ihnen sprangen über die Leitplanke und rannten in Richtung Stadt. Der dritte rührte sich noch immer nicht. Offensichtlich hatte er beim Aufprall das Bewusstsein verloren oder war getötet worden. Von den Schüssen zurückgetrieben, stiegen die Maskierten wieder in den BMW auf dem Standstreifen. Mit kreischenden Reifen raste der Wagen auf Roosevelt zu, und die Hintertür flog auf.
    »Einsteigen!«
    Immer noch fielen Schüsse. Kugeln schlugen durch die Wagentür. Irgendjemand im Inneren schrie vor Schmerz. Der Wagen beschleunigte wieder, ohne dass Roosevelt eingestiegen war, und jagte mit geöffneter Tür über den Freeway. Sekunden später wurde die Tür zugeworfen.
    Roosevelt war allein.
    Autos hielten auf beiden Fahrbahnen. Roosevelt wankte auf einen der Wagen zu, einen silbernen Toyota mit einer jungen Blondine am Steuer, die am Seitenstreifen stehen geblieben war. Roosevelt winkte der jungen Frau. Sie schaute ihn verängstigt an; dann legte sie hastig den Gang ein und jagte davon. Roosevelt blieb stehen und schaute an seinem orangefarbenen Overall herunter. Kein Wunder, dass die Frau Angst bekommen hatte: Er sah wie ein entflohener Sträfling aus – und das war er ja auch.
    Nun, die Polizei würde gleich hier sein. Roosevelt beschloss, auf die Beamten zu warten; dann würde sich alles klären.
    Irgendetwas raschelte hinter ihm. Eine der Wachen versuchte, aus der zerstörten Fahrerkabine zu klettern. Roosevelt drehte sich zu dem Wächter um und hob instinktiv die Hände.
    »Kei… keine Bewegung!«, stieß der Mann schwer atmend hervor. Er hatte klaffende Wunden an Stirn und Wange, und sein Hemd war blutgetränkt. Noch immer steckte er halb in der Fahrerkabine; schien festgeklemmt zu sein. Roosevelt trat einen Schritt vor, um zu helfen.
    Der Wächter hob die Pistole, war aber zu schwach, um einen Schuss abzugeben. Roosevelt sah, wie die Waffe in der Hand des Mannes zitterte. Hinter ihm löste sich allmählich der Stau auf; die Leute wollten nichts wie weg vom Ort der Schießerei. In der Ferne entdeckte Roosevelt ein flackerndes Blaulicht, das rasch näher kam.
    Roosevelt warf sich herum und rannte davon.
    Queen Elizabeth riss ihre Maske herunter, während der BMW in Richtung Süden jagte. Hinter ihnen verschwand der umgestürzte Gefangenentransporter in der Ferne; nur die Flammen am Rand des Highways waren noch zu sehen. Schüsse peitschten in rascher Folge.
    Eine Kugel hatten die Heckscheibe des BMW zerstört, und Queen Elizabeth musste schreien, um sich über den Lärm hinweg verständlich zu machen. »Wir müssen umkehren!«
    Auf dem Rücksitz stöhnte Kentucky Morning vor Schmerz. Sein Jackett war an mehreren Stellen blutdurchtränkt. Hinter ihnen peitschte ein letzter Schuss; dann schoss

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