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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Leiche.
    Roosevelt begann unkontrolliert zu zittern. Es war nichts mehr übrig. Selbst sein Blut schien sich in Asche zu verwandeln. Einer der TFU-Beamten wandte den Blick ab.
    »Was soll jetzt mit ihm geschehen?«, fragte jemand.
    Piper erwiderte: »Die Braves brauchen immer Opfer.«
    Roosevelt wurde aus dem Zimmer geschleppt. Er hatte keine Kraft mehr. Er spürte nur noch, wie ein TFU-Beamter ihm eine Spritze in die Schulter stieß, dann versank er in undurchdringlicher Schwärze.

Sie ist tot
    R oosevelt öffnete die Augen. Es war dunkel. Er lag auf einer harten Bank und spürte kaltes Metall auf der Haut. Um ihn herum bebten Wände und Boden. Wieder war er in einem Fahrzeug und wurde irgendwohin gebracht. Die Finsternis war undurchdringlich. Sein Kopf schmerzte. Stöhnend fuhr er sich mit den Fingern über die Stirn und ertastete eine Schwellung und getrocknetes Blut. Noch einmal durchlebte er die letzten Stunden wie einen Albtraum.
    Dolce war tot.
    Roosevelt strich mit der Hand über die Wand. Sie war glatt, schien aus Metall zu sein und vibrierte leicht. Vermutlich befand er sich wieder in einem gepanzerten Truck. Nur würde es diesmal keinen Befreiungsversuch mehr geben. Mühsam stand er auf und bewegte sich nach vorne in der Absicht, gegen die Wand zu hämmern, bis ihn jemand hörte. Das Motorengeräusch wurde lauter, je weiter er nach vorne kam. Schließlich hob er die rechte Faust und schlug gegen das Metall.
    »Wenn ich an deiner Stelle wäre«, sagte eine Stimme von hinten, »würde ich das bleiben lassen.«
    Roosevelt fuhr herum und erstarrte, den Rücken gegen die kalte Wand gepresst. Er versuchte, den Sprecher zu erkennen, konnte in der Dunkelheit aber nichts sehen.
    »Entspann dich«, sagte die Stimme. »Wir sind gleich da.«
    »Wer sind Sie?«, fragte Roosevelt.
    »Ich bin niemand«, antwortete die Stimme. »So wie du jetzt auch.«

Genico
    S axton trug ein blaues Poloshirt und eine getönte Brille. Er saß hinter seinem Tisch und schaute hinaus auf den Battery Park. Irgendjemand klopfte an die Tür, und Saxton drehte sich um. Amy stand dort.
    »Komm rein«, forderte er sie auf.
    Amy stellte ihm seinen Kaffee auf den Tisch. Ihre Augen waren verweint.
    »Ist das Outfit neu?«, fragte Saxton und ignorierte ihren Schmerz. Die ganze Firma wusste, was mit Roosevelt und Dolce war. Saxton hatte noch nie so viele traurige Gesichter gesehen. Das mit Dolce war ein Fehler gewesen. Die TFU hatte es mit ihr übertrieben. Aber Saxton durfte nicht zulassen, dass er deswegen ein schlechtes Gewissen bekam. Mama würde den Schmerz dämpfen und die Schuldgefühle unterdrücken. Mama half immer.
    Amy trug eine schwarze Hose, dazu ein dunkles Jackett. »Ja«, beantwortete sie seine Frage. »Gefällt es dir?«
    Saxton musterte sie von Kopf bis Fuß. »Nein. Du siehst aus wie auf einer verdammten Beerdigung. Warum ziehst du nicht was Buntes an?«
    Nach dieser Stichelei fühlte er sich besser. Die arme Amy, sein persönlicher Punchingball.
    »Was Buntes? Bist du sicher?«
    Saxton drehte sich wieder zum Fenster um, doch Amy blieb in der Tür stehen, und nach einem Moment wandte Saxton sich ihr wieder zu. »Du stehst da wie angewurzelt«, sagte er. »Wo liegt das Problem?«
    »Dein Vater.«
    Saxtons Brust zog sich zusammen. »Was ist mit ihm?«
    »Er will dich sehen.«
    »In Ordnung. Danke.«
    »Ich habe das mit deinem Bruder gehört«, fügte Amy verlegen hinzu. »Es tut mir leid.«
    Saxton nahm die Brille ab, blickte sie kurz an und entgegnete: »Ich bin zwar ein paar Mal über dich drübergerutscht, aber lass uns diese Beziehung professionell halten, ja?«
    Amy drehte sich um und flüchtete förmlich aus dem Zimmer.
    »Danke für dein Beileid!«, rief Saxton ihr hinterher.
    Er setzte die Brille wieder auf und murmelte vor sich hin: »Daddy will mich sehen.«
    Der Aufzug war leer, als Saxton ihn betrat. Eine attraktive Blondine wollte sich zu ihm gesellen, doch Saxton hob die Hand. »Tut mir leid«, sagte er, »der Lift ist voll.«
    Die Blondine schaute ihn verwirrt an, trat dann aber einen Schritt zurück. Die Aufzugtür schloss sich vor ihrer Nase. Aus den Lautsprechern erklang eine Instrumentalversion von Phil Collins’ »In The Air Tonight«. Saxton summte mit und drückte den Stoppknopf. Dann holte er zwei elastische Baumwollschoner aus der Tasche und zog sie über seine Gucci-Schuhe. Einen dritten Schoner setzte er sich auf den Kopf. Dabei zuckte er unwillkürlich zusammen, als er spürte, wie seine Frisur

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