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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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schweigen von dem Geld, das Saxton persönlich damit verdienen würde. Sie sahen einfach das Gesamtbild nicht; aber das hätten sie ohnehin nicht verstanden. Der Deal mit General Washington würde Genicos Zukunft über Jahre hinweg sichern. Saxton wollte den General nur mit Genico-Produkten ausrüsten. Was der Kerl dann damit machte, ging ihn nichts an.
    »Und ich glaube nicht, dass den Aktionären ein Kursverfall gefallen würde«, entgegnete Saxton mit scharfer Stimme.
    »Genico war schon lange vor Ihrer Zeit erfolgreich, und mit einer soliden Basis im Samphandel wird das auch so bleiben. Außerdem sind da noch unsere Organe, die demnächst auf den Markt kommen. Deshalb sollten wir unser Image nicht beschädigen, indem wir uns in den Bürgerkrieg eines Dritte-Welt-Landes verstricken.«
    Lieberman hämmerte die Faust auf den Tisch, und alle Blicke richteten sich auf ihn. »Ich bin schon lange in diesem Unternehmen und habe miterlebt, wie es über die Jahre hinweg gewachsen ist. Und niemand hätte vorhersehen können, in welche neuen und aufregenden Richtungen sich die Gentechnik entwickelt. Trotz dieses Wandels ist Genico stabil geblieben. Der Grund dafür ist einfach: Genico war stets flexibel undhat sich nach den Kundenwünschen gerichtet. Inzwischen brauchen wir Transkriptoren, um unsere Häuser zu reinigen, den Müll zu entsorgen und die Straßen instand zu halten. Außerdem bieten sie uns Unterhaltung bei den Spielen, indem sie sich gegenseitig töten. Ist es da wirklich so schwer, sich vorzustellen, dass sie eines Tages auch unsere Kriege für uns ausfechten?«
    »Nein, aber ich glaube nicht, dass wir uns auf dieses Kriegsgeschäft einlassen sollten«, sagte Woerner. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Saxton Senior das gewollt hätte.«
    Saxton Junior kam ein brillanter Gedanke, und er drehte sich wieder zu dem Künstler um. »Machen wir einen Löwen und eine Boa constrictor.«
    Der bleiche Künstler nickte verwirrt und klopfte mit seinem Stift auf den Zeichenblock. Saxton schaute ihn verärgert an.
    »Ich möchte, dass die Schlange sich um meine Beine windet, während ich mit dem Löwen kämpfe. Verstanden?«
    »Wie Laokoon«, sagte der Künstler.
    Saxton blickte ihn verständnislos an. »Äh … ja, was auch immer. Machen Sie einfach.« Er klatschte in die Hände. »Ich denke, wir alle haben genug für heute.«
    Stühle wurden zurückgeschoben, und auch Woerner stand auf. »Ich bin der Meinung, wir sollten dieses Thema zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal diskutieren.«
    »Sicher, sicher«, sagte Saxton und versuchte, einen Blick auf den Zeichenblock zu werfen.
    »Die Firma muss rasch über ihre Zukunft entscheiden, und ich glaube, wir haben einen gefährlichen Weg eingeschlagen.«
    »Jaja«, erwiderte Saxton desinteressiert. Dieses Meeting langweilte ihn, und im Nebenzimmer warteten die Anwälte seines Vaters. Nächsten Monat würde der Aufsichtsrat ohnehin aufgelöst sein, und Saxton könnte tun und lassen, was er wollte. Bis dahin musste er Männer wie Woerner und ihre kleinen Meetings jedoch ertragen. Mit der Zukunft hatte Woerner allerdings nichts mehr zu tun.
    Die Aufsichtsratsmitglieder verließen das York-Zimmer, und Saxton Seniors Anwälte kamen herein, drei Männer in dunklen Anzügen, die wie Sargträger aussahen. Seit dem Tod seines Vater kämpfte Saxton darum, dessen Angelegenheiten zu regeln. Offenbar hatte der Alte ein Testament gemacht, was Saxton überraschte. Er hätte nicht geglaubt, dass sein Vater an den Tod gedacht hatte. Heute würden die Anwälte ihm das Testament offiziell eröffnen.
    Die Herren setzten sich gemeinsam ans andere Ende des Konferenztisches. Saxton Junior rieb sich die Hände und bereitete sich darauf vor, reich zu werden. Er war der Alleinerbe des Saxton-Vermögens und würde zum Howard Hughes seiner Generation werden.
    »Willkommen«, rief Saxton. »Ich danke Ihnen, dass Sie erschienen sind.«
    »Es war uns ein Vergnügen, Ihrem Vater so lange zu Diensten zu sein«, sagte einer der Anwälte. »Er war ein wahrer Gentleman und wird schmerzlich vermisst.«
    »In der Tat.« Saxton verzog das Gesicht und senkte den Kopf. Dann schaute er wieder auf und klatschte erneut in die Hände. »Wohlan, brechen wir den Glückskeks auf und schauen nach, was wir gewonnen haben.«
    Die drei Anwälte warfen einander verlegene Blicke zu.
    »Es gibt da ein wenig Verwirrung, was das Testament Ihres Vaters betrifft«, sagte einer von ihnen.
    Saxton nickte. »Er hatte einen

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