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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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es ihm zu voll hier ist. Außerdem glaube ich, dass er wie schon damals beim Tsurpatempel auf dich gewartet hat.«
    »Aber Boris, zum Beispiel, muss doch eine Meinung dazu haben, was Skorn hier abzieht.« Silvana seufzte.
    »Sicher hat er die. Andererseits ist er auch ein Beobachter und lässt den Dingen deshalb auch seinen Lauf. Ich habe ihn dazu Mal nach seiner Meinung gefragt und er sagte, es würde sich ja herausstellen und, dass ich, wenn ich wirklich von meinen Zweifeln überzeugt wäre, genug Macht hätte, um mich durchzusetzen. Ich dachte darüber nach und denke heute sogar, er hatte recht. Wäre ich damals so überzeugt gewesen wie ich heute bin oder wäre ich heute nicht so aufgezehrt, würde ich inzwischen auch gegen Skorn angehen. Doch fürchte ich, dafür ist es für mich zu spät. Was wesentlich auch daran liegt, dass ist zugab, dass Silvia meine Schwester ist …« Aufgezehrt … an diesem Wort blieb ich hängen. Die Macht der Hexe war gewachsen, die von Silvana gesunken und sie waren Schwestern. Was war, wenn Silvia diese Blutbande nutzte, um Silvana aufzuzehren ? Ich wollte sie dazu befragen, doch wusste ich nicht, wo ich ansetzen sollte. Möglichst schonend, sagte ich mir, da ich Silvanas ohnehin schon geplagten Augen sah.
    »Kannst du mir vielleicht mehr von Silvia erzählen?«, fragte ich ruhig und versuchte mir dabei möglichst nicht meine Gedanken anmerken zu lassen. Silvana runzelte die Stirn und sah mich forschend an.
    »Was hast du im Sinn?«, fragte sie.
    »Wie wurde sie zu der Hexe?«
    Silvana seufzte tief.
    »Meine Schwester war nicht immer so«, begann sie zögernd und ich spürte, wie sie ihre Schwester auf der einen Seite in Schutz nehmen wollte andererseits aber auch die Bürde ihrer Schwester loswerden wollte. Merkte, dass sie sich vor meiner Meinung fürchtete und sah wie die Angst um ihre Schwester wieder hochkam. Denn trotz allem waren sie Schwestern.
    »Sie ist meine kleine Schwester und war immer sehr gut darin Magie zu wirken, aber nie besser als ich und ich fürchte, dass war der erste Anstoß: Sie wollte besser sein als ich und sogar besser als unsere Eltern. Aber obwohl sie sehr gut war, musste sie immer härter trainieren als ich und kam sich doch nie gut genug vor. Nie so als würde sie genügen, auch wenn nicht einmal ich das begreifen kann.
    Unsere Familie war damals die mächtigste Magierfamilie und unser Blut machte uns besser als die meisten anderen. Doch Silvia reichte das einfach nicht. Dass sie unsere Eltern nicht überholen konnte war schon nicht sonderlich akzeptabel für sie, aber dann auch noch hinter mir in der Rangfolge zu stehen war für sie eine Schmach.
    Sie bewies allen außerhalb unserer Familie, dass sie die Beste war, indem sie in Duellen kämpfte und gewann. Doch für unsere Familie war es eine Schande, weil wir uns immer in Bescheidenheit kleideten und Silvia schlug völlig aus der Reihe. Mehrfach wurde sie von unseren Eltern gerügt und getadelt und zurechtgewiesen. Denn meine Eltern wussten, im Gegensatz zu Silvia, dass nur Bescheidenheit uns schützte. Denn auch zu den Zeiten der großen Magier fürchteten diese unsere Macht und es war eine Sache, dass die anderen Magier darum wussten, eine ganz andere allerdings, dass meine Schwester es ihnen permanent unter die Nase rieb und sie damit ständig an unsere Macht erinnerte.
    Silvia konnte nicht verstehen, warum meine Eltern sich so bescheiden gaben und es war für sie eine Schande. Wir sollten, laut ihrer Ansicht, hocherhobenen Hauptes laut in die Welt hinausposaunen wie mächtig wir waren und uns nicht davor fürchten. Sie scherte nicht, was die Konsequenzen wären, wahrscheinlich konnte sie sie damals auch noch gar nicht so deutlich sehen.
    Mit ihrem Heranwachsen wurde ihre provokante Art immer schlimmer. Mehr, mehr und noch mehr … Sie wurde besessen von dem Gedanken, dass wir unsere Macht nicht verstecken sollten und so wurde sie zusehends das schwarze Schaf in der Familie. Sie wurde bei offiziellen Anlässen ausgeschlossen aus Angst davor, sie würde sich wieder profilieren und ihre Macht genau dazu gebrauchen.
    Mehrfach habe auch ich versucht sie zur Räson zu bringen, doch das machte alles nur noch unerträglich schlimmer. Sie wurde so unendlich wütend auf mich, dass sie mich einfach besiegen musste, um noch mit sich zufrieden zu sein. Und dann fand sie endlich etwas, worin sie besser war: Die Ströme.
    Sie konnte sie spüren, fand aber heraus, dass ich es nicht konnte und auch der Rest

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