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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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unserer Familie nicht. Sie trainierte wie besessen mit dieser Fähigkeit und verlor sich zusätzlich zu all dem anderen in den dunklen Strömen. Das war dann endgültig ihr Untergang.
    Alles war bereits verloren. Einschließlich ihrem letzten Bisschen Menschlichkeit.
    Sie wusste was das Wichtigste für mich war. Es war nämlich dasselbe wie für sie: Mein Tsurpa. Ihr Tsurpa und sie hatte inzwischen gelernt die Ströme zu separieren. Sie beinhalten nämlich auch die Tsurpa. Und so begann ihr Plan: Sie wollte die Macht an sich reißen und erschuf mittels dunkler Magie die harmlos wirkenden Tore. Neben dem Ziel die Welt zu regieren wollte sie vor allem eins: Mich leiden sehen. Deshalb wartete sie und lockte unsere Eltern mit als erste durch die Tore, damit ich litt und sie ihr nicht mehr im Weg stünden. Und auch um mir einen Teil meiner Macht zu nehmen, durch meine Gefühle …
    Während des Krieges sorgte sie dann dafür, dass ich von meinem Tsurpa getrennt wurde, indem sie uns in einen Hinterhalt lockte. Sie ließ mich entkommen und fügte ihm so schwere Verletzungen zu, dass er zwar noch lebte, doch sein Leben bald verwirkt wäre und keine Magie der Welt ihn noch retten konnte.
    Er fand mich und lotste mich in die Sicherheit des Feenwaldes. Der Krieg war derweil weit weg von hier und ich sah ihn sterben. Meine Schwester hatte ihr Ziel, was mich betraf, vollständig erfüllt. Es schien so, als würde sie tatsächlich auch die Weltherrschaft erringen, aber …« Silvana stockte und sah in mein schockiertes Gesicht. »Ich weiß«, sagte sie mit traurigem Lächeln, »das klingt alles furchtbar und das war und ist es, aber dennoch ist Silvia noch immer meine kleine Schwester … Doch bin ich weder dumm noch geblendet von ihr. Ich weiß, dass diese Tragik nicht noch einmal passieren darf. Allerdings glaube ich inzwischen, dass ein weiterer Krieg nur ein erneutes Duell für sie wäre. Ein weiterer Grund, weshalb dieser Krieg falsch ist …
    Der Krieg war damals fast für meine Schwester entschieden. Wieder fehlte nur ein Tröpfchen auf der Waagschale. Und während der Krieg auf seinem Höhepunkt tobte, in Silvias Situation allerdings nicht gewonnen und nicht verloren werden konnte, versuchte sie dieses Tröpfchen zu erlangen.« Silvana hielt unschlüssig in ihrer Geschichte an.
    »Und dann?« Silvana zuckte unsicher mit den Achseln. Es gab etwas, worüber sie nicht mit mir reden wollte.
    »Sie ging zum Zauberwald und wurde in die Unterwelt verbannt.«
    »Ja, und wie?« Silvana sah mich an, sah dann aber auf ihre Hände und zog ihre Hand unter meiner weg.
    »Silvana, was verheimlichst du mir?«
    »Das muss dir erst Mal als Antwort gereichen. Es ist das Beste so. Durch ihre Verbannung wurden ihre Streitkräfte ihrer Magie beraubt und die Dämonen zogen sich merkwürdigerweise zurück. Sie hatten sich wohl von dem Krieg Macht über die Oberwelt erhofft. Die Tsurpa-Scharen meiner Schwester wurden führungslos und waren deutlich unterlegen. Einige überlebten, andere starben. Was aus den Überlebenden wurde, weiß ich nicht. Vielleicht wurden sie auch zu Gefangenen, wer weiß das schon?«
    »Wie hat sie die Tsurpa überhaupt um sich versammelt?«
    »Über die Ströme. Wer die Ströme beherrscht, kann Tsurpa ohne Bindung zu sich rufen und sogar welche, die es noch gar nicht hätte geben sollen.« Ich hatte eine Ahnung, dass Silvana nicht völlig richtig lag, was die Ströme betraf. Derweil hatte ich ja schon einige Erfahrungen mit ihnen gemacht und ich bezweifelte doch stark, dass Silvia tatsächlich Tsurpa vor ihrer Zeit hatte rufen können.
    Außerdem wurde ich das Gefühl nicht los mich unbedingt näher mit Silvia befassen zu müssen und vermutlich auch mit Silvana. Irgendwas war nicht koscher.
    Was war, wenn ich einen Krieg verhinderte, indem ich ihn gewann, bevor er begonnen hatte? Konnte ich zu Silvia gehen und sie besiegen? Und was geschah, wenn ich verlor? Würde dann, im wahrsten Sinne, die Hölle losbrechen? Immerhin war Silvana immer noch der Meinung, dass die Prophezeiung von mir sprach. Außerdem gab mir Silvanas Geschichte noch immer nicht genug Aufschluss darüber, ob Silvia für Silvanas Zustand verantwortlich war.
    Alles was ich wusste war, dass Silvias große Schwester nie aufgehört hatte sich um ihre kleine Schwester zu sorgen. Doch vielleicht war das auch Anlass genug, um sie krank zu machen oder war es doch das Alter?
    Eines stand für mich jedoch fest: Ich brauchte mehr Informationen. Silvana war befangen

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