Golem - Schicksalstraeger
herausrutschte, dass Silvia ihre Schwester ist, ging es hier tumultartig zu. Manche Leute hier wollten sie sogleich umbringen. Und auch für drei Tsurpa ist es unmöglich so viele Zauberer auf einmal davon abzuhalten. Da wir nicht wollten, dass es sich mit Diego ebenfalls so verhält, bewahrten wir über ihn Stillschweigen. Wir wusste so schon oft genug nicht wo uns der Kopf stand, und ein Mann mehr oder weniger macht da schon etwas aus.« Ich schüttelte verständnislos den Kopf. Ich dachte Edoron hätte mal ein ganzes Dorf geführt!
»Ehrlich Edoron, ich hatte mehr von dir erwartet. Mir kam zu Ohren, dass du dich immer demjenigen anschließt, der dir vielleicht behilflich sein könnte deine Leute vom Sumpf wegzuholen …« Ich legte den Kopf schräg und funkelte ihn aus zu Schlitzen verengten Augen an. Ich schüttelte den Kopf und stemmte die Hände in die Seite.
»Ich kam nach Haus und was ich fand war ein Trainingslager voller Fremder. Meine Freundin Silvana war eingesperrt, ein aufmüpfiger Diego meinte mich angreifen zu müssen, Skorn und Sykora, die gerade nicht da sind, mir aber, während ich weg war, in den Rücken gefallen sind und dich Edoron, ein früherer Anführer, der nicht zu führen wagt. Seid ihr noch ganz bei Sinnen?!«, keifte ich.
»Das ironische daran ist wohl, dass gerade Silvana mir doch die einzige zu sein scheint, die noch bei klarem Verstand ist.«
»Und du?«, flüsterte Edoron leise, sah dabei aber betreten zu Boden.
»Glaubst du, du bist besser? Verschwindest einfach für Monate und erwartest dann, dass alles zu deiner Zufriedenheit im Gang ist?« Edorons leisen Worte durchfuhren mich wie glühende Klingen. »Die Wahrheit ist doch, dass du dich verkrochen hast, während wir unser Möglichstes versuchten.«
Ich wollte etwas erwidern, doch die Gaffer hatten genug Erklärungen gehört, die ihnen nicht ausreichten. Ich sah wie sie ihre Zauber von Sparflamme zu ausgewachsen Angriffszaubern formten. Blitze zuckten, Flammen loderten, Wasser gefror zu messerscharfen Eis. Eine Zauberin umhüllte sich mit einem Sturm aus schneidendem Sand ein anderer nahm eine absonderliche gekrümmte Haltung und ich merkte sofort einen dunklen Sog, ein Mentaler, schloss ich.
Ich war ohnehin schon ziemlich mies gelaunt und nun Zauberer zu sehen, die so dumm waren ihre Zauber gegen uns zu richten, da riss mir der letzte beharrliche und hartnäckige Geduldsfaden.
Was glaubten die, wer sie waren?!
»Aufgeblasene Hitzköpfe … Wollt ihr tatsächlich einen Kampf?« Noch während ich es sagte, nahm ich wahr, wie die beiden Tsurpa sich in unsere Reihen schlichen und sich damit hinter mir versteckten. Wer hatte das denn zu verantworten? Aber Edoron wie auch Diego waren sich wohl durchaus im Klaren, dass sie ohne mich keine Chance hätten.
Schließlich trat ein junger Mann vor.
»Wir kennen dich nicht und alles was wir bisher von dir sahen ist, dass du Unruhe mitbringst. Übergebe uns die Hexe und Diego.«
Ich musste mich beherrschen, um mein Gegenüber tatsächlich ernst zu nehmen. Zwar stand ich vor etlichen Zauberern, jedoch waren sogar alle zusammengenommen nicht mächtig genug, um mich zu schlagen – sogar wenn sie gut waren.
Was mich so sicher machte war, dass mein Stein kein Zauber durchdrang. Mein Wasser und mein Feuer waren beides Waffen, die kraftvoller waren, als jede ihrer Waffen, dafür war ich schließlich beinah gestorben.
Einzig dieser Mentalheini, der war nicht ohne. Auch jetzt spürte ich seinen Sog. Wenn er gut war, war das vielleicht doch gut genug. Als ob sie meine Gedanken gelesen hätten, tauchten mehr von jenen aus dem Hintergrund auf.
Also sah ich ein, dass ein Kampf vielleicht doch nicht gerade klug wäre.
Ich spürte die Mentalen an mir zerren. Gemeinsam brachten sie mich sogar dazu einen Schritt vorzutaumeln. Ich vernahm ein chaotisches Stimmengewirr rings um mich herum und in mir drin. Sie waren es und ich hörte ihre harsche Forderung die beiden freizugeben.
Doch nachdem sie mich ein paar Mal um wenige Schritte hin-und herschubsten, fand ich nach dem ersten Schreck meine Willensstärke wieder. So sehr sie auch an meinem Geist zogen und zerrten und versuchten mir ihren Willen aufzudrücken, bekamen sie mich doch nicht mehr vom Fleck. Nach einigen Momenten des Ringens formulierte ich meine Worte in meinem Kopf.
»Ich werde sie nicht freigeben. Und wenn ihr tatsächlich glaubt mich dazu zwingen zu können, dann wisst ihr wirklich nicht wer vor euch steht. Haltet ein, oder ihr
Weitere Kostenlose Bücher