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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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und verschwieg mir auch noch etwas. Ich brauchte weitere Sichtweisen – dringend . Vorher sollte ich allerdings das Chaos ordnen. Ich konnte Silvana doch nicht ihrer derzeitigen Situation überlassen. Hatte ich denn Zeit dafür? Wie bald konnte ein Krieg losbrechen?
    Alles was ich bislang gesehen hatte waren ein Haufen Halbstarker und nur wenige, die wirklich dafür geeignet schienen. Und auch sie konnte ich wohl kaum ins Messer laufen lassen. Denn sie folgten Skorn und Skorn hatte ich angeleiert, was Skorn zu meinem Problem machte.

Fehler
    Ich beschloss mir Gedanken zu machen, während ich Silvana wieder ein Leben schaffte. Also nahm ich meine alte Freundin an die Hand und wollte sie hinausführen. Ich dachte mir, sie würde sicher ihre Freiheit vermissen. Doch sie hielt vor der Hintertür an und weigerte sich schlicht hinauszutreten.
    »Es wird dir guttun«, ermutigte ich sie.
    »Sicher, wenn sie mir dann den Garaus machen und mich nicht mehr nur gefangen halten.«
    Ich runzelte meine Stirn. Silvana hatte doch tatsächlich Angst vor ihre eigene Haustür zu treten! Ich schluckte meinen neuerlichen Ärger runter. Wer sich mit Silvana anlegte, legte sich auch mit mir an und dabei war es einerlei, ob es Skorn oder Diego gewesen war. Sie hatten ihre Rechnung ohne mich gemacht und wer meine Freundin einsperrte und verängstigte konnte nicht an meiner Seite stehen. Silvanas und meine Freundschaft reichte dafür einfach zu weit zurück und war zu tief verwurzelt.
    »Ich sehe es nicht ein, dass sie dich einsperren. Und sollten sie es wagen, dir auch nur ein Haar zu krümmen kannst du mir glauben, werden sie mich kennenlernen – alle miteinander. So ein Affenzirkus!« Während ich noch verärgert Flüche und Schimpftiraden ausstieß, folgte Silvana mir zögerlich ins Freie.
    Sobald ich draußen war, wurde ich zum Brocken und niemand würde an mir vorbeikommen, um Silvana etwas anzutun. Boris, der sich hinter der Hütte zusammengerollt hatte, hob schläfrig den Kopf und sah uns interessiert an.
    Langsam gingen wir um die Hütte herum und ich merkte, dass Silvana allmählich den Schutz meines Steines anerkannte und tief durchatmete – endlich wieder draußen!
    Als wir in Sichtweite des Feuers kamen, verstummten alle Gespräche. Einige der Grünschnäbel sahen uns geschockt an, andere wichen gleich zurück und ein paar Ältere waren sofort alarmiert. Ich sah ihre Augen angriffslustig funkeln.
    Edoron und Diego tauchten aus der Menschenmenge auf.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fauchte Diego. »Sie ist mit der Hexe im Bunde!«, zischte er sauer. Ich zog die Augenbrauen hoch. Das sagte ja genau der Richtige! Wie ich Diego verabscheute!
    »Ach, und du? Du bist ihr wohl nicht verbunden? Diego, Tsurpa der Hexe!«, spuckte ich zornig aus. Diego zuckte zusammen und sah sich rasch um. Raunen erklang von der Menge um uns herum. Viele Augen richteten sich nun auf Diego und forderten, dass er sich erklärte. Offenbar hatten die Neulinge nichts davon gewusst, Pech für ihn. Ich sah wie sein Unbehagen beträchtlich anwuchs und die Stille, die dem Raunen folgte, knisterte angespannt. Ich merkte, wie gleich alles im heillosen Chaos versinken könnte, wenn ich nicht irgendwas tat. Einige Magier hatten sogar schon ihre Zauber bei der Hand.
    »Silvana ist die Schwester der Hexe und du bist der Tsurpa der Hexe. Was Silvana betrifft, so kenne ich ihre Motive und weiß, dass sie für niemanden eine Gefahr darstellt. Was dich allerdings betrifft, Diego, so sage mir, warum solltest ausgerechnet du keine Gefahr sein?« Von Silvana ging nun jegliche Aufmerksamkeit weg und wurde auf Diego gerichtet. Der Tsurpa schluckte. Ich brachte ihn wohl ganz schön ins Schwitzen.
    »Und du, Edoron, warum habt ihr es nicht für nötig gehalten die hier Anwesenden, über Diegos Vergangenheit zu informieren? Und wie kommst du auf die törichte Idee Silvana einzusperren?«
    Doch auch Edoron blieb stumm wie ein Fisch. Mein Zorn war ihm jedoch keinesfalls entgangen.
    »Entweder ihr macht jetzt endlich mal beide den Mund auf oder ihr könnt euch einen neuen Unterschlupf suchen. Dann ist Silvanas Heim für euch untersagt.«
    Trotz allem was ich so von mir gegeben hatte, blieb Edoron die Ruhe in sich. Wohingegen Diego so aussah, als würde er am liebsten klammheimlich Reißaus nehmen.
    »Ich war mir nicht schlüssig, ob Silvana tatsächlich besessen ist. Doch war ich mir ziemlich sicher, dass es sie schützen würde nur in ihrer Hütte zu sein. Denn als ihr

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