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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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versuchte krampfhaft vor dem Tod zu fliehen, denn es fühlte sich so an, als wäre er trotz allem der Meinung ich hätte zu sterben. Und dieser Tod fühlte sich nicht gut an. Gar nicht gut. Ich erstickte. Hilfe ich erstickte! Der Schmerz war überwältigend.
    Schnappend versuchte ich Luft in meine Lungen zu pressen. Schlug meine Hände fest in den Boden. Meine Kraft versagte. Ich blieb regungslos liegen.
    »Wehre dich nicht« , riet mir der Tod und kam ganz nah.
    »Ansonsten machst du es nur schlimmer. Rühre dich nicht, denn das verlangsamt nur den Prozess.«
    Er sah ungerührt auf mich hinab. Konnte er nicht sehen, dass er mich quälte oder gefiel ihm was er sah?
    Er hockte sich sogar an seiner Sense gestützt neben meinen sterbenden Körper und ließ in aller Ruhe seine Blicke über mich schweifen.
    »Weißt du, der Tod ist ungleich leichter als das Leben.« , hörte ich ihn noch wie aus weiter Ferne, als alles dunkel wurde.

Danach
    »Zum 100.000sten Mal: Diego, das macht keinen Sinn!«
    »Oh ja werter Herr Edoron weiß ja immer was zu tun ist!«
    Edoron seufzte und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. Warum wollte Diego es einfach nicht begreifen?
    Edoron verstand ihn und dennoch wünschte er sich, dass Diego endlich von seinem Hirngespinst abließ. Er würde die Hexe nicht retten, indem er auf dem Schlachtfeld zu ihr stieß.
    Er würde wieder zu dem hörigen Diener von ihr werden, der besessen davon war, der Hexe alles Recht zu machen, obwohl er genau wusste, dass seine Aufgabe darin bestand die Hexe zu schützen. Das was die Hexe verlangte, verlangte sie jedoch ohne, dass ihr Gefolge Einfluss auf das eigene Handeln hatte.
    »Was zum Teufel soll ich denn dann tun? Noch mehr Jahre warten? Golem wird nicht wieder aufwachen.«
    Nachdenklich richtete Edoron sich auf. Schließlich lief er ein paar Schritte auf und ab.
    »Vorerst«, sagte er ruhig aber sehr bestimmt, »wirst du Holz sammeln gehen. Danach reden wir weiter.«
    »Als ob sich danach etwas ändert!«, fauchte Diego, während er stampfend den Unterschlupf verließ und Edorons Order folgte. Er konnte Edoron nicht einfach übergehen; nicht nach allem. Dieser Typ mochte noch nie ein eingeschworener Tsurpa gewesen sein und dennoch war es ihm gelungen Golem, während dieser harten Zeiten, am Leben zu halten.
    Diego selbst stand tief in seiner Schuld, denn Edoron hatte ihn mehr als nur einmal davor bewahrt zu sterben. Diego wusste gar nicht mehr auf welchem Abschnitt des Weges Edoron zu seinem Mentor geworden war. Aber es war irgendwann geschehen, als Golem mit Leben und Tod rang.
    Armer Kerl!, dachte Diego. Er hatte schon wieder hohes Fieber. Der kalte stürmische Herbst, dazu das ständige Hin-und Hergewandere taten ihm nicht gut. Das hatte es nie, seit er schlief und nicht mehr aufwachte.
    Diego war ehrlich gesagt froh nicht alleine für Golem verantwortlich zu sein. Nur mit ihm wäre er schon lange tot.
    Edoron war ein ausgezeichneter Jäger und außerdem ein sehr guter Heilkundiger. Es schien als könne er überall überleben und dafür sorgen, dass alle die ihm folgten auch überlebten.
    Okay, das mit Silvana hatte er nicht verhindern können. Und auch Skorn und Sykora hatte er nicht aufhalten können. Aber das mit Silvana war nie Edorons Schuld gewesen. Und Skorn und Sykora hatten sich ihr eigenes Schicksal gewählt.
    Es gab keine Gruppe mehr außer Diego, Edoron und Golem. Auch Boris hatte sich verabschiedet. Er war zu seines Gleichen zurückgekehrt, um sie zu unterstützen.
    Es herrschte Krieg. Die Hexe war zurück. Irgendwie war nichts mehr unter Kontrolle. Jeder schlug jedem den Kopf ein. Die Hexe intrigierte wo sie nur konnte, indem sie die Menschen täuschte. Die Königliche Garde kämpfte gegen ihre Armee der Unterwelt, aber es kamen immer neue. Und außerdem bekämpften sie auch noch die Streitmacht von Skorn und Sykora; jeder gegen jeden. Skorn und Sykora gegen die Hexe und die Garde. Und so weiter …
    Diego seufzte. Die Hexe hatte den Krieg immer führen lassen und von hinten den Marionettenfrüher gespielt. Irgendwie wurde Diego das Gefühl nicht los, das Silvia dies Mal selbst ein Opfer werden würde.
    Doch Edoron sagte ihm immer, er solle sich geduldig geben. Und laut allem was Diego bisher von ihm gehört hatte, war Edoron überzeugt, dass Golem diesem Krieg ein Ende setzen würde. Aber es war noch nie jemand wieder aufgewacht, der so lange geschlafen hatte. Es war überhaupt ein Wunder, dass er noch lebte.
    Edoron kannte Mittel und Wege

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