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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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Jeden.

Anderswelt
    Wo war ich? Alles hier war nur schwarz-weiß und dämmrig. Wieso lag ich auf dem Boden? Was war passiert?
    Ich richtete mich auf. Sah nur noch Schwarz und Sterne und etwas stach gewaltig in meinem Kopf. Regungslos verharrte ich einen Moment, bis es sich wieder legte. Schwindelig kam ich mir vor und irgendwie … anders . Und dieses Anders behagte mir nicht.
    Ich erinnerte mich noch vage, dass ich versucht hatte Silvana zu helfen. Meine geliebte Silvana … Ob es geklappt hatte?
    Ich sah mich automatisch nach ihr um, aber hier schien rein gar nichts zu sein - nichts Lebendiges jedenfalls: Kein Baum, kein Tier, kein Mensch – irgendein Lebewesen. Nichts! Nur zerklüftete Landschaft, die mich aus irgendeinem Grund an zerschellte Träume erinnerte. Der Boden bestand aus feinem Pudersand. Auch die »Berge« die sowohl von der Decke hingen als auch am Boden verliefen, schienen keine feste Substanz zu haben und doch hatten sie es. Und überhaupt schien hier Unten gleich Oben zu sein.
    Wo war ich? Ich schluckte ängstlich. Dieser Ort war unheimlich. Ich hatte nicht das Gefühl hier sicher zu sein. Bezweifelte sogar, dass dieser Ort für das menschliche Auge bestimmt war. Ich sollte verschwinden und zwar schnell, bevor mich irgendwer hier sah! Wer wusste schon, was mir dann blühte.
    Ich wollte aufstehen, doch kaum hatte ich eine Bewegung gemacht wurde mir wieder schummrig. Ich versuchte die Schwärze und die bunten tanzenden Punkte vor meinen Augen fortzublinzeln, aber sie waren hartnäckig. Also versuchte ich mich trotz der drohenden Ohnmacht aufzuraffen.
    Durch da!, dachte ich, aber mein linkes Bein machte nicht ganz, was ich erwartet hatte, deshalb plumpste ich wieder zurück auf den Boden. Einen Moment holte ich danach einfach nur Atem und versuchte mich zu beruhigen.
    Wo auch immer ich war und was auch immer mit mir war, es gab sicher gute Erklärungen und außerdem würde sich alles wieder einrenken, behauptete ich. Jedoch hatte ich keine Ahnung wie lange ich ausruhte und versuchte meine Angst zu bändigen, denn hier an diesem Ort ohne Sonne – wie ein Grab, dachte ich plötzlich geschockt – ging mir jegliches Zeitgefühl flöten.
    Grab! War das hier mein … mein Grab?! Dieser Gedanke durchschoss mich und rang jedes Gefühl der Ohnmacht nieder. Ich musste hier weg! Schnell!
    Ich hatte keine Ahnung wie ich auf die Füße kam. Merkte nicht, dass mein linkes Bein schmerzte und nicht funktionierte wie es sollte. Wusste nur, dass ich hier dringend raus wollte und wenn ich mich mit meinen eigenen Händen durch diesen Sand wühlen müsste. Ich wollte hier raus!
    Panik rann durch mich hindurch und machte mich mürbe. Ich versuchte zu rennen, doch alles was ich zu Stande brachte war ein schnelleres Gehen, was nicht einmal annähernd schnell genug war und außerdem reichlich humpelig aussehen musste.
    Mein Atem ging schnell. Kalter Schweiß rann über meinen Körper.
    Und dann aus dem Nirgendwo tauchte plötzlich dieser Kerl auf oder war es eine Frau? Ich hielt inne. War gebannt von dieser Erscheinung. Dieses menschliche Wesen, dessen Alter und Geschlecht unmöglich zu schätzen waren, sah jung wie alt aus. Und alles in mir verlangte, dass dieser Mensch eine Frau war.
    Sie war so schön. Mit Augen so klar wie der Himmel bei strahlendem Sonnenschein und dabei so grün wie frische junge Blätter. So schön wie Morgentau im Licht des Sonnenaufgangs; mit weißem, langem, glattem Haar. Ihre Haut war so fein wie Porzellan. Sie trug eine prächtige lange Robe. Wer war sie? Oh bitte lass es eine sie sein! Und ich schmolz dahin und dachte an nichts Böses mehr. Ein Elf?
    Ich nahm nicht wahr, was mit mir geschah oder wie ich für dieses wundersame Geschöpf empfand. Sie war einzigartig. Meine Panik war in Behaglichkeit umgeschlagen. So gut hatte ich mich noch nie gefühlt!
    Verträumt sah ich sie an. War durchaus gewahr, dass sie langsam eine handliche Sichelklinge hervorholte. Dachte an nichts Böses, rein gar nichts Böses. War so sehr in ihrem Bann. Hätte mir vorher jemand gesagt, dass Leben und Tod ein Kind hatten, dazu eine Tochter die einem Verstand und Atem raubte, ich hätte gelacht. Aber ich lachte nicht, sondern schmachtete nur stumm vor mich hin.
    Oh, wundersame, liebliche Schöne!
    »Wer auch immer du sein magst«, ihre Stimme war die reinste Musik, besser als jede Musik, die die Welt je gehört hatte, »ich finde es nur fair mich dir vorzustellen.« Ich nickte eifrig wie ein Idiot.
    »Mein Name ist

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