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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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eine Art und Weise, wie er noch nie jemanden geachtet hatte.
    Alter Hund!, dachte Diego, als er an das Streitgespräch zwischen ihm und Edoron dachte. Natürlich hatte Edoron recht. Und Diego war mal wieder zu ungeduldig. Er glaubte aber auch nicht, dass er Zeit hatte. Edoron sah das ganz anders.
    Er hatte mal gesagt, solange Golem lebte hätten sie Zeit und Edoron schien das auch so gemeint zu haben. Diego kam es beinah so vor, als wäre Edoron der Meinung, dass Golem entscheidend für diesen Krieg wäre.
    Aberwitzig – einerseits.
    Doch wie schon gesagt, hatte Edoron sich bislang nie geirrt. Zum Beispiel hatte er auch versprochen, dass diese Klingenwölfin friedlich wäre. Und was war? Ein Schoßhündchen! Sie lag gerade jetzt vermutlich halbwegs auf Golem drauf um ihn zu wärmen. Er hatte sich ja die ganze Nacht geschüttelt und mit den Zähnen geklappert.
    Das mit der Klingenwölfin war schon so eine Sache gewesen. Erst war sie ihnen gefolgt und schließlich hatte sie sich an ihr Lager herangeschlichen und hatte es umkreist.
    Edoron hatte einfach bestimmt, dass sie ihm, Golem und Diego nichts tat und das, obwohl er und seine Leute doch Klingenwölfe gejagt hatten. Edoron hatte um die Gefährlichkeit dieser Tiere gewusst und dennoch hatte er Recht behalten. Sein Gefühl hatte Recht behalten.
    Was war er für ein Mann? Was musste man sein, um ein bisschen von dem zu bekommen, wovon Edoron einiges hatte?
    Diego sah auf den Arm voll Holz. Dieser vermaledeite karge Landstrich gab kaum etwas her. Sie waren im Schutze eines Berges untergekommen und hier oben gab es kaum etwas. Der Winter kündigte sich früh an und versprach es ihnen und allen Flüchtlingen schwer zu machen. Hier oben konnten sie nicht mehr lange bleiben. Es wäre bald schon zu kalt, wenn das nicht sogar jetzt schon auf Golem zutraf. Oben erwartete sie im Winter der Tod und unten tobte der totbringende Krieg. Prima Aussichten!
    Diego machte den Aufstieg zurück zur Grotte in der sie derzeit lebten. Sein erster Blick fiel auf Golem, der noch mehr zitterte als vergangene Nacht, dann schweifte sein Blick umher. Edoron war nicht zu sehen. Das konnte nichts Gutes heißen. Flink löschte Diego das Feuer, raffte alle Sachen zusammen, verschnürte das Holz zu einem Bündel, trat umsichtig aus der Höhle und lauschte angestrengt.
    Er konnte nichts Ungewöhnliches hören, doch hatte das nichts zu sagen. Die Wölfin war neben ihn getreten schnüffelte und knurrte leise. Sie waren hier nicht mehr sicher.
    Diego stürmte in die Höhle zurück schnappte alle Sachen und verstaute sie in einer engen vom Eingang kaum sichtbaren Felsnische, schleifte Golem zu einer anderen, verwischte alle Spuren und versteckte sich ebenfalls in Golems Nische. Die Wölfin war verschwunden, wie sie es immer zu tun pflegte, wenn Gefahr im Anmarsch war.
    Er hörte wie die Männer der Garde die Höhle betraten und hoffte nur, dass sie sich nicht hier niederließen oder auch nur den Wänden eine genauere Untersuchung unterzogen, denn dann wäre ihr Versteck sofort aufgedeckt.
    Irgendwo hörte Diego Edoron wie einen Berserker Brüllen. Er forderte die Gardisten heraus.
    Diego hörte ihr raues, spöttisches Lachen. Sie traten vor den Höhleneingang. Erst ging einer, der nicht wieder kam. Dann gingen zwei und schließlich alle. Danach blieb Edoron verschwunden. Eine Zeit in der sich Diego redlich bemühte Golem und die Sachen ins Tal zu schaffen. Der Abstieg mit Golem und dann ohne die Unterstützung von Edoron war nicht unmöglich, aber sehr beschwerlich und gefährlich.
    Als Diego mit Golem unten ankam, war er zu erschöpft, um noch Deckung zu suchen.
    Wenn die Häscher der Hexe, die Gardisten oder Verrückte jetzt hier ankamen wären sie ihnen hilflos ausgeliefert.
    Langsam machte Diego sich allerdings Gedanken um Edoron. Er war noch nie so lange fortgewesen, um Gardisten abzulenken. Noch nie! Was mochte geschehen sein?
    Diego wusste es nicht. Ohne Edoron blieb ihm aber auch keine Zeit, um darüber nachzudenken. Er war absolut ausgelaugt, aber er wusste, dass er und Golem sterben würden, wenn er jetzt nicht noch jagen ging. Dabei war er ein miserabler Jäger, obwohl Edoron es ihm schon mindestens eintausend Mal gezeigt hatte. Aber in seine Fallen trat nie ein Tier und einem Tier nachzujagen und es zu erlegen war ihm auch erst ein paar Mal gelungen.
    Außerdem wusste er, wenn Edoron nicht bald wieder auftauchte, wäre Diego gezwungen Golem zurückzulassen.
    Auf leisen Sohlen suchte er die

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