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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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Krieger immer Krieger. Sicher nicht an meiner Seite.
    »Es tut mir leid, Krieger, aber -«, setzte ich an, doch mit einer abwehrenden Handbewegung brachte er mich zum Schweigen.
    »Tsurpa nicht Krieger«, beharrte er. »Ohne mich findest du nichts über Esra raus. Ich hingegen kann dir einiges erzählen.«
    Diese Skorn-Type hatte recht. Er hatte mir schließlich noch nichts weiter zu der Kleinen gesagt.
    »Falls du an Wahrheitstonikum denkst, vergiss es gleich. Ich bin ein starker Tsurpa und so einen kannst du damit nicht beeindrucken.«
    Seine Worte klangen nicht ganz sicher. Was war das nur für ein Typ?
    Tsurpa, Krieger, was machte das für einen Unterschied?
    Wie auch immer! Ich wollte doch nur Informationen und keinen Greis, der mir vielleicht bald zu Last werden würde! Außerdem hatte mich seine Stärke erschreckt.
    »Und was ist mit deiner Frau?«
    »Sie ist eine gute Frau«, sagte er schlicht. Verdammt und zugenäht und verquer!
    »Du kommst nicht mit!«, weigerte ich mich stur und erfüllt von immer mehr Misstrauen.
    »Wenn es wirklich geschieht, möchte ich wenigstens den richtigen die Hölle heiß machen!«, erwiderte er voller Autorität. Was geschieht?, fragte ich mich, während ich anfing zu sprechen:
    »Du -«, wollte ich auffahren.
    » Ich werde mitkommen, so oder so. Wenn nicht offiziell so werde ich halt zu deinem Schatten. Dein Pech.« Oh man machte dieser Typ mich gerade kirre! Was dachte der sich überhaupt?
    »Ich kann dich nicht gebrauchen, alter Mann.«
    »Willst du darauf Wetten abschließen?«
    Oh, na schön! Sollte der Alte doch hops gehen, wenn er so scharf drauf war! Meine Reisen waren schließlich nie wirklich sicher.
    »Wenn du mir im Wege bist, werde ich dich zurücklassen und auch wenn du hinterherhinkst, verstanden?«
    »Ich mag zwar alt sein, nicht aber das Blut in mir. Und ich stehe im Dienste der rechten Sache.«
    Die Frage war nur, welche Sache.

Ströme
    Nachdem ich Skorn hoch und heilig geschworen hatte ihn mitzunehmen, wurde er sehr redselig und erzählte mir alles, was ihm über Esra bekannt war. Bis hin zu den neuesten Gerüchten, dass sie für ihr Alter ausgesprochen gut sprechen konnte und sich sehr behände bewegte. Er versicherte mir, dass es ihr bestens ging und das der Hofstaat sich redlich mühen musste, um hinter ihr her zu eilen.
    Sicher könnte er gelogen haben, aber mir genügten seine Antworten. Esra war in besten Händen.
    »Also, wo entlang?«, fragte ich Skorn, da ich weder so recht wusste, was ich nun machen sollte noch, was Skorn vorhatte.
    Er lachte wieder überlegen.
    »Irgendwer, Golem, wird dich beschützt haben. Laut allem was ich annehme eine Hexe. Hättest du sie doch besser nach einer Landkarte gefragt«, feixte er.
    Ich sah den Alten entgeistert an. Dieser Idiot kannte Silvana noch nicht einmal und das musste ich mir von dem nicht gefallen lassen! Meine Augen wurden zu bösen Schlitzen. Anhand seiner Reaktion waren es wohl mehr als nur meine Augen, die ihm das Fürchten lehrten. Er wich vor mir zurück.
    »Und was ist, wenn ich dir die Gurgel umdrehen möchte?« Da hielt der Tsurpa doch glattweg an. Er verharrte und straffte sich. Seine Angst verflog, als hätte er sich gerade einer Sache erinnert, die ihn mit Mut und Stärke erfüllte.
    »Dann wird es wohl so sein.«
    Der Alte sah mich fest an und reckte stolz das Kinn. Er bot ein einfaches Ziel. Es war keine Furcht mehr in ihm.
    Mir wurde schlecht bei dem Gedanken zu töten und dann auch noch einen wehrlosen Alten. Das wäre Mord. Sein Blick drang wieder zu mir durch, doch ehe es soweit kam, dass ich wieder gelähmt wurde drehte Skorn um und lief zurück zum Dorf. Merkwürdige Sache …
    Er wirkte in einem Moment so gebrechlich und im nächsten war er der Krieger. Ich schaute ihm verwirrt nach.
    »Na also.«
    Ich zuckte mit den Schultern. Komischer Kauz, dieser Skorn, dachte ich, während ich langsam von dannen trottete.
    Es hatte tatsächlich so ausgesehen, als wüsste er mehr, würde mehr in mir sehen. Er erkannte meine Reaktionen und wusste vermutlich auch, dass mir beim Gedanken ans Töten speiübel geworden war.
    Jetzt war er fort. Dabei hatte er doch so sehr darauf beharrt mitzukommen. Andererseits, wozu? Ich hatte alle Auskünfte von ihm erhalten, die ich haben wollte und gewiss, dachte ich, war er sonst nicht von Nutzen. Er sagte mir ja nicht einmal, was sein Plan war.
    Planlos durch die Gegend streifen konnte ich besser ohne ihn und mit ihm wäre er mir sicher nur eine Last.
    Trotzdem,

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