Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
Vom Netzwerk:
mit gelben Butterblumen, Zitronenfalter, ah, das Eichhörnchen aus dem Wald - na langweilst dich schon? Das kann ich den ganzen Tag machen und es auch noch genießen. Glitzerndes Wasser, der Geruch von jungem, weichen Gras, das …
    »Oh man, was du daran so toll findest!«
    Na also! Probieren: Hexe , sagte ich neckisch im Kopf an Silvana gewandt. Keine Reaktion, sie war raus – durfte ich jedenfalls annehmen.
    »Es ist allein wunderbar, dass du wichtigeres zu denken hast als an die Schönheit der Natur.«
    Ich grinste. Ja, ja, einen listigen Brocken wie mich sollte auch keine Zauberin unterschätzen. Leichtfüßig hopste ich etwas durch die Gegend. Ich war wieder guter Dinge und entschlossen nicht anzufangen an Prophezeiungen zu glauben. Schon gar nicht daran, dass ich ein Schicksalsträger war, so überzeugt Silvana auch sein mochte.
    Ich nahm sie Huckepack und brachte sie zurück zur Hütte. Es wurde schließlich Zeit wieder das Land unsicher zu machen.
    »Ich werde dich vermissen«, meinte Silvana noch zum Abschied und etwas in ihren Tonfall löste bei mir ein sonderbares Gefühl aus, als hätte sie gesagt: Nichts wird mehr wie es heute noch war …

Der Krieger
    Mein erster Weg führte zurück zu dem Wald in dem die Schauergeschichte mit dem Königskind begonnen hatte. Dieser Ort erfüllte mich mit Schaudern. Nach und nach verwandelte sich der Wald dann aber wieder in den schönen, friedlichen Platz, den ich damals gemocht hatte.
    Ich wollte erfahren wie es der Kleinen ging. Jedoch wäre es unklug als Brocken in Königsstadt einzufallen und den König um eine Audienz zu bitten. Deshalb musste ich meine Suche im Dorf beginnen. Allerdings sollte ich mich am Tage dort sicher nicht hinwagen. Also wartete ich bis zur tiefen Nacht.
    Wie sollte ich herausbekommen, wie es dem Königskind ergangen war? Ich konnte jawohl schwerlich einfach jemanden fragen.
    Mir stieg der Geruch von süßem Tabak in die Nase. Gut, der Mann war noch da. Es erschien mir ein gutes Omen.
    Im Schutze der Dunkelheit schlich ich zum Dorf. Ich hörte, wie er seine Pfeife paffte. Mein Kopf ratterte. Ich musste mich beherrschen, um nicht auf ihn zu zuspringen und direkt die Antworten zu fordern. Das wäre nicht gut. Inzwischen roch er nämlich schon alt und wenn ich ihn erschreckte, und das würde ich gewiss, könnte er leicht aus dem Leben scheiden.
    Und wenn ich einbrach? Allerdings war ich zu groß. Aber wenn ich einbrechen könnte , würde ich ein Tonikum brauen mit dessen Hilfe er mir ihm Schlaf auf meine Fragen antworten würde, er und seine Frau. Ihr Knabe und ihre Tochter waren fort. Wo sie waren, interessierte mich nicht. Denn für mich bedeutet es, dass zurzeit außer dem Ehepaar niemand sonst in dem Haus wohnte.
    Könnte ich mich doch nur schrumpfen! Da fiel mir etwas ein. Ich hatte doch von einem Trank gelesen, der einen vorübergehend verkleinerte. Wie war das Rezept noch genau? Ein paar Bestandteile bekam ich in meinem Hirn noch zusammen, aber irgendwas fehlte. Sei's drum. Ich benötigte eh mehr Zeit, um alle Zutaten zu sammeln und mich vorzubereiten.
    Während ich für das Schrumpfsüppchen sammelte, konnte ich mir darüber Gedanken machen. Ich wusste, dass der Wald und seine Umgebung zumindest alles dafür bereithielten, was mir noch im Sinn geblieben war.
    Aber eine andere Sorge überschattete diese Rezeptsache: Was geschah mit einem verkleinerten Brocken? Wurde er aufgrund seiner Schwere auch langsamer? Falls dem so war, musste ich das auf jeden Fall einplanen. Es durfte nichts schiefgehen. Das hieß, dass ein Probelauf von Nöten wäre. Das kostete Zeit.
    Zeit die, wie mir schien, dadurch vergeudet werden würde, doch welche Wahl hatte ich?! Dazu drängte sich mir die Frage auf, wie klein ich dadurch wohl werden würde.
    Wie ein schwerer Komet schlug eine weit aus wichtigere Frage ein. Ich hatte nämlich außerdem keinen Schimmer, ob es wirklich funktionierte, denn in meinem Leben hatte ich, soweit ich wusste, noch nie etwas gegessen oder getrunken und es gab nichts, was diesen Trank hätte transportieren können.
    Tränke gelangten durch die Blutzirkulation eines Lebewesens überall in den Körper und wurden dadurch wirksam. Nun, in mir floss kein Blut.
    Hmm, aber Silvanas Salbe hatte auch einen Effekt auf mich gehabt. Normalerweise hätte ich doch auch kein Schmerzempfinden, wenn nicht irgendwas in mir wäre, was einem Nervensystem und vielleicht einem Blutkreislauf wenigstens nahe kam. Außerdem war ich emotional. Seit wann,

Weitere Kostenlose Bücher