Golem - Schicksalstraeger
Edoron langsam, »wir haben viele getroffen, die uns folgen würden.«
»Wir können das alles hier nicht schutzlos zurücklassen und außerdem, weißt du, ob jene gegen Silvias Macht bestehen können? Hier wäre wenigstens kein Tor«, antwortete ich.
»Was schlägst du also vor?«, fragte Edoron sachlich.
Ich erzählte ihnen, was ich mir ausgedacht hatte.
Rufe Dradarko , sagte die Wölfin, nachdem ich geendet hatte.
Wie? , fragte ich skeptisch.
Mit dem Eid der besagt, dass ein Drache einem Magier behilflich sein muss, sofern sich der Magier als würdig erweist. Er wird deinem Ruf folgen müssen. Benutze große Worte, und zwar auch während des Kampfes.
Was für ein Kampf? , fragte ich und mir wurde es bang.
Der Kampf mit dem du dich ihm als würdig erweisen wirst. Und nun rufe ihn! , forderte sie harsch.
»Dradarko!«, kreischte ich aus Leibeskräften und umrahmte mit den Händen meinen Mund, damit es noch lauter wurde. Mein Ruf lockte nicht den Drachen, aber dafür alle möglichen Leute; Lorons Leute, Magier, Menschen vom Trupp des Königs, Krieger. Sie alle schienen ein gutes Schauspiel zu wittern und stießen nach und nach zu mir. Meine Freunde wichen zurück.
»Ich, ein Magier der vergangenen Tage, berufe mich auf deinen Eid!«
Was tat ich nur? Ich war doch verrückt! Ich wusste ja nicht einmal ab wann ich als würdig galt und irgendwie glaubte ich, dass auch die Wölfin das nicht wusste, da sie nie Zeugin von so einem Kampf gewesen war.
Doch ehe der schwarze, schuppige Dämon zu mir stieß, taten es nun wirklich alle anderen.
Die Bewohner des Tsurpa Gelages, und sogar jene die im Sumpf waren, krochen aus dessen Gehölz hervor.
Von Dradarko fehlte jedoch jede Spur. Offenbar glaubte er über den Schwur erhaben zu sein und meinen Ruf ignorieren zu dürfen.
»Dradarko! Finsternis ist dein Name, deine Schwingen sind die Klingen, die die Nacht zerteilen, doch nicht einmal dies teilt das Band des Schwurs! Folge meinem Ruf oder …«, ich haderte. Hatte ich doch glatt die Hosen reichlich voll, was nicht sehr verwunderlich war.
»… Wagst du es nicht?«, schrie ich waghalsig der stummen Nacht entgegen.
Und kaum hatte ich ihn bei Ehre und Mut gepackt ließ ein peitschendes, wütendes Schlagen die Nachtluft erzittern.
Mir schauderte. Vor diesem Ungetüm sollte ich mich würdig erweisen? Ich stampfte auf den Boden auf und ließ meine Füße tief in dessen Erde dringen.
Es gab mir ein wenig Sicherheit. Ich würgte den staubigen, drahtigen Kloß in meinem Hals herunter.
»Du bist nicht mehr als ein Wicht!«, ertönte die grimmige, machtvolle Stimme des Drachen.
»Nun …«, begann ich und versuchte selbstsicher zu wirken, »dennoch gelang es eben jenem Wicht, deinen Feuerodem zu seinem Feuerkleid zu schneidern.«
Wie aus dem Nichts traf mich ein wütende Schwanzschlag. Ich wurde durch die Luft geschleudert und landete bäuchlings im Staub.
Ich blieb regungslos liegen, während ein entsetztes Raunen durch die Schaulustigen kreiste und Dradarko triumphierend lachte.
Ich vernahm die schweren Bewegungen des Kolosses hinter mir. Er kam näher.
Und ich spürte ihn. Mir gereichte zum Vorteil, dass ich die Ströme spürte. In der Schwärze der Nacht war Dradarko einfach nicht auszumachen gewesen, aber die Dunkelheit schützte nicht das Band. Es zeigte mir genau wo er sich befand.
Das war jedoch nicht mein einziger Trumpf.
Ich entsann mich nämlich wieder daran zu was ich fähig war. Das konnte mich davor retten von dem Drachen umgebracht zu werden.
Behutsam rief ich die Erde zu mir.
Als der Drache seinen riesigen Fuß erhob, um mich dem Erdboden gleich zu machen, ließ ich ihn blitzschnell zu einer Hülle von mir werden. Er hielt dem Gewicht stand, jedoch spürte ich wie er zitterte und drohte unter der Last wegzubrechen.
Ich ließ mich tiefer in den Erdboden sinken.
Der Drache jauchzte freudig über seinen scheinbaren Sieg. Es war ihm unmöglich zu erkennen, dass ich durch den Sand schwamm.
Hinter ihm stob ich empor.
»War das schon alles!«, schrie ich angriffslustig. Einen Moment blitzte Überraschung in den Augen des Drachens. Danach verzerrte sich sein Gesicht in eine wutentbrannte Fratze.
Ich stand einfach nur da, als er seinen Feueratem auf mich schleuderte. Er tauchte mich in ein wahres Inferno. Ich wusste, dass ich jetzt nicht die Nerven verlieren durfte. Ich hatte seinen Flammen schließlich schon einmal widerstanden.
Dradarko erzielte nicht den gewünschten Effekt mich zu grillen.
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