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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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Stattdessen hüllte ich mich abermals in seine Flammen ein.
    Er schlug, peitschte und tobte in barer Empörung.
    Als sein Schwanz abermals an mich heransauste wurde ich zu Wasser. Sein Schweif teilte mich in Zwei. Jedoch floss ich wieder zusammen. Dradarko schien das gar nicht zu passen. Er tobte wie ein störrisches Kind, ließ Flammen, Schläge, Tritte und Stöße auf mich niederprassel.
    Zu jenem Zeitpunkt hatte ich mich aber schon lange ins Erdreich verkrümelt.
    Als er endlich innehielte, schaute er sich suchend um.
    »Wo bist du?«, schrie er sauer.
    »Überall«, antwortete ich. Er zerriss mit Klauen, Schnauze und Schweif den Boden.
    »Versteckst dich wie eine feige Ratte!«, schrie er.
    »Tu ich das?«, fragte ich und tauchte direkt vor ihm auf.
    »Du!«, grollte er donnernd und Hass erfüllt.
    Wieder setzte er alle Waffen ein die er hatte. Und einen Schlag seines Kopfes sah ich nicht kommen. Abermals segelte ich durch die Luft und blieb liegen.
    Der Drache lachte leise. »Noch mal legst du mich nicht rein!«, zischte er.
    »Steh auf!«, befahl er.
    Dradarko schnaubte.
    »Schon müde?«, fragte ich daraufhin provokant.
    Der Drache knurrte.
    So viele Fähigkeiten ich auch hatte, dieses Spiel konnte noch lange dauern. Denn schließlich wusste ich nicht mal, ab wann ich vor dieser Bestie als würdig galt. Und ich wusste, dass Dradarko noch lange nicht alles gegeben hatte, was in ihm steckte.
    »Wir können das auch abkürzen«, schlug ich vor, »du gehorchst und sobald dein Dienst getan ist, entlasse ich dich wieder in die Freiheit.«
    »Was glaubst du, wer du bist?«, spuckte er mir verachtend entgegen.
    »Dein Gebieter«, preschte ich tollkühn vor und grinste ihn grimmig an. Große Worte, dachte ich panisch, wie die Wölfin mir geraten hatte.
    »Was?!«, brüllte er Feuer spuckend.
    »Du hast mich schon verstanden oder bist du nun auch noch schwerhörig?«, fragte ich.
    Das alles war nichts weiter als ein lustiges kleines Vorgeplänkel. Das wusste ich. Ein ausloten unserer Fähigkeiten. Meine waren nun bekannt. Aber was die von Dradarko anging hatten wir bislang nur an der Oberfläche gekratzt. Und das bereitete mir Kopfschmerzen.
    Ich sprang auf. Dradarko wich zurück. Er durfte nicht merken, dass meine Trickkiste bereits leer war.
    Seine gelben Augen mit den lebenden Fackeln durchbohrten mich taxierend. Dann bleckte er die weißen Zähne in einem hässlichen Grinsen. Er lachte herzhaft. Er hatte erkannt, dass mein Pulver bereits verschossen war.
    Mein Selbstbewusstsein schwand rapide. Ich wurde unachtsam. Einer Schlange sehr ähnlich wand er seinen massigen Körper um mich. Ein ohrenbetäubendes Rasseln ertönte.
    Er starrte mir mit gehässigem, siegessicherem Grinsen in die Augen.
    Auf einmal durchfuhr es meinen Körper wie vom Stromschlag getroffen.
    » Die mächtigste aller Waffen ist die Überraschung«, hörte ich Dradarko giftig zischen.
    Je länger Dradarko mich mit seinen Blicken bombardierte und sich mit seiner ringelnden Bewegung um mich wand, je weniger Kraft schien in mir zu verbleiben. Ich sackte auf die Knie.
    »Ich bin kein Krieger, war ich nie«, wisperte ich Dradarko mit matter Stimme zu.
    »Nein, du bist ein Wicht. Ein –«
    »Und obzwar kein Krieger muss ich beenden, was ich begann. Nicht einmal deine Schuppen werden vor ihr verschont bleiben und das weißt du auch«, unterbrach ich Dradarko. Derweil wurde mein Geist schwer.
    »DU?!«, spottete Dradarko lauthals grölend. Ich funkelte ihn schweigend mit dem letzten bisschen Kraft an, das mir blieb, ehe ich sprach:
    »Ich. Und ich war nie davon ausgegangen mich dir würdig zu erweisen. Dennoch bin ich ein Magier der alten Tage. Und ich brauche dringend deine Hilfe. Du musst mich auch nur fliegen. Aber ich …«, ich senkte mein Haupt in Respekt, »werde keine Chance haben, wenn mich nicht der Herr der Drachen fliegt.«
    Ich wusste nicht, wie lange es mir noch gelang wach zu bleiben. Das Treiben Dradarkos trieb das letzte Quäntchen Energie aus mir heraus.
    Mit geschlossenen Augen und wankendem Körper, hörte ich nur wie das ohrenbetäubende Rasseln ein Ende nahm. Ich blinzelte kurz und sah in Dradarkos Gesicht. Er hielt den Kopf verdreht und kam mir mit seinen glühenden Augen ganz nah.
    »Du bist würdig.«, hörte ich ihn mir verkünden, während ich völlig auf den Boden fiel.
    »Kleiner Held«, hörte ich Boris auffordernd rufen. Es war als würde sein Ruf mich am Bewusstsein packen und es aus der Schläfrigkeit ziehen.
    Vor

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