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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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krampfhaft jeden Gedanken an den Strom der Hexe.
    Aber da war dieses Gefühl, dass ich diesem düsteren Strom eines Tages folgen müsste.
    Ich würde widerstehen lernen müssen. Musste resistent dagegen werden, dass ich mich in diesem Strom verlieren konnte.
    Als der Morgen noch nicht ganz herangebrochen war, kam eine Stadt in Sichtweite. Davor war allerdings weit und breit nur weite Flur. Es bestanden keinerlei Möglichkeiten sich zu tarnen. Ich hielt an und schon war Skorn an meiner Seite. Ich ließ meinen Blick über die Stadt schweifen. Fackeln erleuchtete die Gassen. Ich sah von meiner Position aus, dass dort Wachen patrouillierten. Es stand nicht gut für mich dort ungesehen zu bleiben.
    Genau in dieser Stadt endete der Strom. Ich wusste es. Mist! Ich stapfte ein paar Schritte zurück und setzte mich.
    »Ts …« Ich fuhr mir nervös durchs Gesicht. Wie sollte ich dort nur hineinkommen? Und warum? Ich dachte nach.
    Ich musste dort hinein, um einen Magier zu finden. Vermutlich brauchte ich mehr als nur einen, um irgendwie eine Gleichgewicht der Magie wiederherzustellen. Mich beschlich bei dem Gedanken das Gefühl dem Ganzen nicht gewachsen zu sein. Warum ausgerechnet einer wie ich?!
    Ein Magier hätte es doch viel einfacher gekonnt? Dabei stand ich erst am Anfang meiner Reise.
    Skorn wandte sich mir zu und schenkte mir ein freundliches Gesicht. Das machte es doch schon besser. Überhaupt, wo wäre ich ohne Skorn?: Tot oder gefangen. Es stellte sich also doch als sehr gut heraus ihn hier zu haben.
    »Du hattest doch sicher einen Plan, als du mir einen geheimen Besuch abstatten wolltest?«
    Ich nickte. Sein Lächeln wurde noch zuversichtlicher.
    »Und? Willst du ihn mir nicht erzählen, Kleiner?«
    Du bist wirklich nicht schlecht, Skorn, dachte ich. Also erklärte ich den Plan, aber er schien mir von vornherein nicht sehr klug.
    »Aber ich habe keine Ahnung, wie sich so ein Verkleinerungstrank auf einen wie mich auswirkt«, schloss ich.
    »Darüber weißt du nichts?«, fragte er überrascht. Ich lachte schallend. Welcher Brocken hatte schon das Bedürfnis zu schrumpfen? Es galt doch je größer und massiger desto besser!
    »Nein, die meisten meines Schlages wollen nicht in Taschenformat leben. Das ist der Grund, weshalb ich mich nicht als Versuchsobjekt opfern will. Ich weiß einfach zu wenig über die Folgen.«
    »Soso …« Skorn marschierte auf und ab. Dabei wirkte er nicht nervös oder auch nur unruhig wie andere Leute, sondern lediglich nachdenklich. Schließlich hielt er vor mir an, und sah mir in die Augen.
    »Welche Wahl haben wir außer dem Trank?« Hoffentlich kannte er eine bessere Lösung.
    »Du bist ein Brocken …«, sagte er langsam.
    »Scheint so. Und?«
    Skorn hob die Hand und gebot mir zu schweigen. Er schien recht konzentriert und horchte wieder auf sich.
    »Du erscheinst mir nicht, als wärst du mit den Talenten deinesgleichen vertraut …«
    Talenten? Davon hörte ich jetzt das erste Mal. Ich hatte keinen Schimmer, worauf er hinaus wollte. Talente der Brocken?! Töten? Morcheln? Morden? Gewalt sinnlos walten zu lassen? Welche Talente sollten das sein? Mir hatten sie jedenfalls nie etwas erzählt.
    »Kannst du graben?«, fragte er nun geradeheraus.
    »Graben?!« Ich schlackerte mit den Ohren. Graben konnte ich so gut wie jeder - na gut, vielleicht auch für zwei, aber sonst. Um in die Stadt zu kommen würde das nicht reichen, nicht in so kurzer Zeit.
    »Ach, vergiss es«, meinte Skorn mit einer wegwerfenden Handbewegung.
    »Nein, du hast mich neugierig gemacht«, forderte ich eine Erklärung.
    »Berge und Höhlen und so’n Zeugs«, wehrte er ab.
    Ich ließ mich nicht abwimmeln und bohrte nach.
    »Ihre Talente sind gut gehütete Geheimnisse in die nur jene eingeweiht werden, die unter ihnen als akzeptiert gelten. Sie erschaffen Berge und weitverzweigte Höhlennetze und das in atemberaubender Geschwindigkeit.«
    »Oh!«, stieß ich baff aus. Also waren Brocken doch zu etwas nutze …
    Tja, und ich war dieser Geheimnisse nicht würdig gewesen. Skorn sagte es nicht, aber ich spürte, dass ihn meine Unwissenheit nicht überraschte.
    »Aber wieso sollten sie das?«
    »Es ist ihre Aufgabe. Lägen die Dinge anders könnten wir sogar ihre Hilfe erbitten.« Wieder misstraute ich meinem Gehör. Hilfe von einer Horde Brocken?! Skorns Schweigen empfand ich als lästig und das merkte er.
    »Hilfe, weil ein Magier sie zur Räson brächte. Ein mächtiger Magier! Wenn ein solcher Magier sich wirklich

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