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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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auch sauber, mein Herr«, entgegnete er unschuldig.
    »Ist dir irgendwas Ungewöhnliches aufgefallen?« Lauernd drang die Stimme des anderen Mannes zu mir.
    »Nein. Warum, mein Herr?«, entgegnete Skorn arglos. Etwas entspannte ich mich wieder. Nun kam Skorn nicht mehr von meiner Seite los, denn durch diese Lüge hatte er sein Schicksal besiegelt. Sollten sie herausfinden, dass Skorn mich schützte wären wir nämlich beide dem Tode geweiht.
    Stille folgte Skorns Frage. Ich dachte, ich müsste ersticken, wartete aber gespannt auf Antwort und lauschte angestrengt, damit mir nichts entging.
    »Hier soll ein ungewöhnliches Duo gesichtet worden sein«, erklang vorsichtig die Antwort.
    »So?«
    »Ein Brocken, mit einem Mann als Begleiter!«, erscholl aufgeregt die helle Stimme eines Jünglings. Vor Überraschung entwich mir ein wenig Luft aus dem Mund und wurde ersetzt mit Wasser, was meiner Panik doch sehr zu Gute kam.
    »Was war das?«, fragte der andere Mann wieder. Dieses Mal noch schärfer und ich hörte wie er vom Sattel stieg.
    »Ein Pups, mein Herr«, entgegnete Skorn trocken.
    Ich hörte wie der Fremde Tsurpa an den Rand des Tümpels kam.
    »Vielleicht auch etwas mehr, mein Herr … Ihr wisst ja … das Alter, des nachts ist es die Blase, bei Tage … nun ja …«
    Skorn klang doch tatsächlich etwas beschämt. Ich hörte den anderen rasch zurückweichen und in seinen Sattel steigen.
    »Mein Herr, mit Verlaub. Eurem Gefolgsmann scheint es ein wenig an Disziplin zu mangeln«, lenkte Skorn das Thema mit ein wenig Spott auf den Jüngling, der freimütig losgeplappert hatte.
    »Das ist meine Sorge«, entgegnete der andere eisig.
    »Zu dem Duo - «, mahnte er weiter.
    Ich spürte wie Skorn aus dem Wasser stieg.
    »Ich bin selbst ein Tsurpa, mein Herr!«, sagte Skorn mit einem Anflug von Wut in der Stimme.
    »Wenn ich hier zwei Unholde erwische, werden sie ihr helles Wunder erleben!«, schwor er zornig. Ich hörte, wie er sein überdimensioniertes Schwert hob.
    Die Männer lachten laut.
    »Nichts für ungut, alter Mann. Deine Klinge mag dafür von großem Nutzen sein, aber in deinem Alter wirst du wohl kaum eine Hilfe sein.« Ich hörte den blanken Hohn. Sie waren die ganze Zeit Skorn gegenüber respektlos und ungebührlich. Dieses Verhalten brachte ein Tsurpa keinem älteren Tsurpa gegenüber entgegen. Das schickte sich ganz und gar nicht. Es widersprach dem Kodex und ich wusste, dass keiner der Anwesenden außer mir Skorn im Alter übertraf und ihn somit so vielleicht behandeln durfte. Langsam fiel mir vieles über Tsurpa wieder ein, während ich in der Falle hockte.
    »Ich bin ein echter Tsurpa!«, entgegnete Skorn eisig. In seinen Worten lag Warnung und Drohung. Skorn hatte nicht gelogen. Er war in seinen Augen, wie mir nun bewusst wurde, der einzig wahre Tsurpa.
    Ich kannte Skorn nun ein wenig und ahnte, dass die Männer, der Kraft des Kriegers ausgesetzt waren.
    »Nun gut, sollte dir etwas einfallen oder du auf die beiden treffen, schalte uns ein und unternimm nichts alter Mann.«
    Ich wartete. Hoffte, dass Skorn mich nun endlich erlösen würde. Langsam wurde die Luft wirklich mau. Nach einer schieren Unendlichkeit bedeutete Skorn mir aufzutauchen. Gierig schnappte ich nach Luft.
    »Gott! Ich dachte du - «
    Skorn schnitt mit einer Geste, die mir bedeutete leiser zu sprechen, das Wort ab.
    »Ich dachte du lieferst mich aus. Und dann dachte ich, du würdest mich ertrinken lassen!«, plapperte ich immer noch ein wenig panisch drauflos.
    »Wie du siehst hast du dich in beidem geirrt.«
    Ich schaute Skorn an und wusste in diesem Moment, einem Freund gegenüber zu stehen. Seine Mine war hart wie Stahl und er zitterte vor purer Wut. Er sah mich nicht an, schaute stattdessen starr in die Richtung in der die Hufspuren von uns fortführten.
    »Danke.«
    Skorn winkte ab.
    »Sie waren nicht gerade nett dir gegenüber«, stellte ich nüchtern fest.
    »Nein«, entgegnete er steif.
    »Sie hätten sich so nie verhalten dürfen. Und hätte ich nichts wichtigeres gehabt, wäre es zum Kampf gekommen.« Moment mal, hörte ich da richtig?! War mein Schutz tatsächlich wichtiger als seine Ehre?
    »Skorn, du hast gelogen! Wenn du ein echter Tsurpa wärst -«
    »Habe ich nicht«, unterbrach er mich ungehalten, »ich habe richtig formuliert und anders ausgelegt. So wie es der tatsächlichen Wahrheit entspricht. Dieses Gefasel von denen waren Lügen.«
    »Warum sind die so auf der Hut?«
    »Weil sie die Veränderung in der Magie

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