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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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durchsetzt, wird er zu ihrem Anführer. So ist es zum letzten Mal zu den Zeiten der Hexe geschehen.«
    So war das also. Das waren alles Dinge, die ich nicht einmal geahnt oder erwartete hätte. Ich konnte es kaum glauben, aber das half uns nicht weiter. Die Zeiten der anerkannten großen Magier waren vorüber.
    »Also bleibt nur der Trank«, stellte ich nüchtern fest. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass Skorn bereits alles dafür vorbereitet hatte. Er hatte eine Grube für ein Feuer gegraben, Kräuter gepflückt und war gerade dabei den Tank zuzubereiten. Ich schob mich in die Schatten zwischen den Bäumen und hockte mich hin. Oh nein, jetzt da der Trank in der Mache war, wollte ich nicht mehr.
    Ich sah es im Kessel sieden und wusste, dass es nicht mehr lange dauerte bis Skorn ihn fertig hatte.
    »Tja, Kleiner, ich würde sagen, du solltest Buch führen, um deine Erfahrungen ebenso verdrehten Brocken wie dir zu hinterlassen.« Dabei befüllte er ein Fläschchen.
    »Haha, sehr komisch, wirklich!« Ich stemmte die Hände in die Seiten und beäugte Skorns Tun aus sicherer Entfernung. Nein, ganz und gar nicht geheuer, war mir diese dämliche Idee - noch dazu meine eigene ! Dazu spürte ich diesen vermaledeiten Strom, der direkt in diese verflixte Stadt führte!
    »Och na schön!«, stieß ich aus. Etwas anderes als der Trank blieb wohl kaum. In diesem kurzen Moment der trotzigen Entschlossenheit packte ich den Trank.
    »Halt!«, befahl Skorn messerscharf. Ich zögerte. Was sollte das nun wieder?
    »Wir sollten diese Angelegenheit anderer Orts fortführen.« Hm? Was führte Skorn im Schilde?! Warum warten?
    Also setzte ich abermals das Gefäß an die Lippen.
    »Golem! Nicht hier!«, zischte Skorn. »Wie schon festgestellt, kennen wir die Auswirkungen nicht. Was, wenn es bei dir anders wirkt? Was, wenn du davon zum Beispiel größer statt kleiner wirst?«
    Größer?! Das wäre formidabel! - Aber wohl kaum angemessen. Ich ließ den Trank also sinken.
    »Ein Stück in nördlicher Richtung gibt es eine alte Ruine. Dort sollten wir hin.«
    Die Ruine Xoros, die Residenz der Hexe, die niedergerissen worden war, als dieses Schreckensweib verbannt worden war. Mich schauderte es. Unter meinen Füßen stach es wie zur Warnung. Eine böse Vorahnung umklammerte mich. Ich war immer noch trotzig und ignorierte mein Gefühl. Indessen schob ich es auf meine Überspanntheit und schrieb mein Gefühl den Erzählungen zu, die sich um dieses Gemäuer rankten. Aber auch aus Skorns Gesicht sprang mir sein Unbehagen förmlich entgegen.
    Dann wollen wir mal!, forderte ich mich mit dem Versuch auf, mich so recht zu überzeugen. Was ich über diese Ruine wusste, stimmte mich jedoch wahrlich nicht gelassen. Laut allgemeiner Meinung sollte diese Ruine nämlich verflucht sein. Würde je irgendwer wagen einen Fuß auf das Gebiet zu setzen, der dessen unwürdig war, nun dann würde denjenigen der Fluch bis zum Tode quälen.
    »… Golem.«
    »Was?!«, aus meinen Gedanken gerissen wandte ich mich irritiert Skorn zu.
    »Ah schenkst du mir doch endlich mal deine Aufmerksamkeit? Es ist nicht die Zeit, um jetzt zur Ruine zu gehen. Der Tag hat uns beinah wieder.« Was bedeutete das? Rasten, na prima und dabei war ich gerade doch ziemlich ungeduldig.
    »Sie ist nicht weit, wie du sagst. Also können wir es mit etwas Glück schaffen«, wetterte ich dagegen. Skorns tadelnder Blick verriet mir, dass er nicht begeistert von meinem Einwand war oder von meiner Ungeduld? Sei’s drum, auf alle Fälle hatte ich seiner Ansicht nach noch manches zu lernen.
    »Wie du willst, aber nur ein Narr oder ein Verrückter würde dieses Unterfangen in unserer Situation dem glücklichen Geschick überlassen.«
    »Gut, ich mein, meine Mentorin ist da sicherlich einer Meinung mit dir.«
    »Golem, so höre doch! Geduld, es wäre unvorsichtig!«
    »Ich werde jetzt gehen. Folgst du mir oder nicht?«, fragte ich sauer und wandte mich ab. Silvana und er würden prächtig zusammenpassen, was ihre Ansichten über mich betraf. Geduld! Ich bin zu unvorsichtig - ich war für einen Brocken doch recht gesetzt und zahm. Die sollten beide unbedingt die anderen meines Schlages treffen.
    »Du benimmst dich wie ein Kind«, hörte ich Skorn leise hinter mir seufzen. Also das war nun wirklich die Höhe! Wer von uns war denn nun schon Jahrhunderte alt?
    Aber ich hatte absolut keinen Nerv mit ihm zu diskutieren, dann wären wir sicherlich in einer Woche noch nicht bei der Ruine. Also ignorierte ich

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