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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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mich wieder auf und merkte sofort, wie sich die Intensität der Ströme verringerte. Je mehr Fläche von mir also mit dem Boden im Kontakt war, desto mehr spürte ich diese verflixte Verbindung. Machte ja auch Sinn, dachte ich muffelig.
    Ich sah mich um. Skorn war weit und breit nicht zu sehen.
    »Skorn!«, rief ich kurz nach ihm. Als er nicht auftauchte, rappelte ich mich auf. Gott, was zog und riss es in meinen Gliedern. Ich war so steif. Hätte doch wirklich daran denken können, Silvana auf eine Lösung für meine Probleme mit dem Rennen anzusprechen. Ich Idiot!
    Schließlich hielt ich es für das Beste mir erst Mal ein wenig die Beine zu vertreten.
    So tapste ich vorsichtig ins Unterholz. Vielleicht war Skorn ja zum Tümpel gegangen. Ich kannte diese Gegend und wusste, dass er hinter den Baumreihen auf offener Flur lag.
    Das Wasser war braun und dadurch so dunkel wie die finstere Nacht. Bedacht näherte ich mich.
    Zu nah ans Wasser wollte ich nicht. Ertrinken wäre ein unschöner und reichlich unspektakulärer Tod. Ich spitzte die Ohren und riss die Augen auf, aber das brachte mich meinem Weggefährten nicht näher.
    Dieses Wasser sah aber so verlockend kühl aus. Ich entsann mich noch gut an die Paste, mit der Silvana mich nach dem Brand eingeschmiert hatte. Die hatte gekühlt und das war eine wahre Wonne gewesen.
    Also trat ich näher heran und plierte argwöhnisch aufs Wasser. Konnte ich es wagen wenigstens meine Beine im Wasser baumeln zu lassen - nur so, um der Wohltat Willen?
    Ich entschied, dass ich es mir gönnen sollte und kroch näher ans Nass. Als meine Füße die Wasseroberfläche durchbrachen, fielen meine letzten Überwindungsängste. Mit einem erleichterten Seufzer rutschte ich näher heran, so dass ich bis an die Knie heran im Wasser war. Entspannt lehnte ich mich gerade zurück, als ich schnelle Schritte vernahm.
    Mein Blick glitt automatisch zu meiner Linken. Da sah ich, dass Skorn angepest kam, als wäre die Hexe höchst persönlich hinter ihm her. Hallo Fersengeld!
    »Versteck dich!«, schrie er mir hektisch zu. Ich sah mich ratlos um. Die Bäume waren zu weit entfernt, selbst wenn ich gerannt wäre, worauf ich offengestanden nicht sehr scharf war. Ich wusste ja noch nicht einmal wovor ich mich verstecken sollte.
    »Golem!«, stieß Skorn wütend aus, als ich nicht auf seine vorherigen Worte reagierte und er außer Atem bei mir ankam.
    »Immer mit der Ruhe. Was ist los?«
    »Keine Zeit dafür!«, entgegnete er nur gehetzt sprang ins Wasser und tauchte ab. Als er wieder auftauchte, befahl er: »Ins Wasser mit dir! Tauch unter!«
    Er warf einen Blick über die Schulter. Mit Grauen besetzter Vorahnung hörte ich Hufgetrappel.
    »Tsurpa! Los, das Wasser ist nicht tief, du wirst nicht ertrinken!«, versicherte er mir. Jetzt folgte ich endlich seiner Anweisung. Wieder einmal, weil ich einsah, dass ich keine andere Wahl hatte.
    Das Wasser reichte mir gerade bis über die Schultern. Als ich abtauchte merkte ich, wie Skorn in geschäftiges Treiben ausbrach. Mir wurde Angst und Bange. Brocken waren nicht sehr wasserliebend. Immerhin konnten wir ziemlich leicht ertränkt werden. Ich war mir immer noch nicht im Klaren, ob ich dem Alten trauen könnte.
    Ich zappelte in hellem Aufruhr. Mein Instinkt wollte mich zwingen aufzutauchen, aber da spürte ich Skorn, der mich hinab drückte. Ich hätte mich dieser Unterdrückung leicht erwehren und mich dabei sogar Skorns entledigen können, dennoch, wenn es Tsurpa waren, blieb mir keine andere Möglichkeit. Ich musste dem Alten trauen und mich meinem Instinkt widersetzen. Wider aller Panik, die in mir zunehmend stärker wurde, legte ich mich flach auf den schlammigen Grund.
    »Was tust du hier?«, fragte eine kühle, raue Stimme scharf. Durch das Wasser wurde sie sonderbar hohl verzerrt.
    »Ein Bad nehmen, mein Herr. Ist das jetzt neuerdings verboten?«, fragte Skorn harmlos.
    »Nein.«
    »Wollt Ihr nicht auch reinspringen, mein Herr? Es ist sehr angenehm.« Skorn!, brüllte ich gedanklich. Wollte er jetzt, während meines Beiseins, den Verrat an mir begehen?! Ich saß in der Falle! Das wurde mir nun überdeutlich bewusst. Wie war ich hier nur hereingeraten?! Nun, freiwillig, dachte ich sarkastisch.
    Panik überschlug sich, durchdrang mich, hüllte mich ein wie das Wasser, das mich umschloss. Sie versuchte mit aller Gewalt die Luft und damit das Leben aus mir herauszupressen, machte mich unfähig.
    »Nein. Warum trägst du noch deine Kleider.«
    »So werden sie

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