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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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fragte ich, nur um sicherzugehen.
    Skorn schüttelte energisch den Kopf.
    »Dacht ich’s doch.« Skorn sah mich mit gerunzelter Stirn an.
    »Na ja, ihr Strom …«, gab ich zögerlich zu, »er hat sich verändert, als ihr Seite an Seite … na ja … weißt schon …«
    Skorn senkte den Blick und nickte kaum merklich. Er war ganz ruhig. Beinah bekam ich durch diese Ruhe gepaart mit seiner Stärke ein unheimliches Gefühl.
    »Demnächst sagst du mir wohl möglich noch, ich wäre mit der Hexe im Bunde«, gab er schließlich abwehrend zurück und setzte sich dabei wieder in Bewegung.
    Apropos, wieder drängte sich mir die Frage auf, ob ich wohl mit ihr im Bunde wäre. Da musste ich einfach auf dieses Tor zu sprechen kommen.
    »Hast du das Tor in der Stadt eigentlich gesehen? Im Armenviertel?«
    Skorn nickte.
    »Tor des Vereinnahmens. Führt zu den Katakomben.«
    »Was passiert, wenn jemand dem Tor zu nahe kommt.«
    Skorn zuckte kurz mit den Achseln.
    »Kommt drauf an. Diese Dinger haben ihren Einflussbereich sehr verkleinert, seit die Hexe verbannt wurde. Aber ich bin sicher, dass es einen immer noch hindurchziehen würde, wenn derjenige das Tor berührt.«
    Meine Hand klammerte sich automatisch kräftiger um den Splitter des Tores. Statt mir Antworten zu geben, bekam ich nur weitere Fragen. Ich hatte es definitiv berührt. Trotzdem war ich nicht in die Katakomben gelaufen.
    »Aber es gab doch sicher welche, die dem Tor nicht erlagen?«
    Skorn lachte bitter und schüttelte den Kopf.
    »Nein. Nicht einmal ihre Eltern konnten sich dem entziehen. Und selbst heute gibt es noch immer Menschen, die hineingezogen werden.«
    Trunkfees Worte kamen mir wieder in den Sinn: So schön es auch leuchtet und klingt, so ist es doch um’s Zigfache dunkler.
    Na schön, ruhig bleiben!, sagte ich mir.
    Skorn sah auf und runzelte die Stirn. »Na ja, einer ist es angeblich doch gelungen: Der Schwester der Hexe. Aber niemand war sich sicher, dass sie nicht ohnehin gemeinsame Sache mit der Hexe machte.« Ich überhörte den letzten Kommentar geflissentlich und beruhigte mich etwas.
    Sicherlich war es Silvanas positivem Einfluss verschuldet. Schließlich war sie meine Lehrerin. Die einzige, die dem bislang widerstehen konnte. Daher musste ich es wohl unbewusst von ihr gelernt haben. Meine Hand um den Splitter entspannte etwas.
    »Und wie?«, wollte ich wissen. Skorn zuckte wieder mit den Schultern.
    Er wusste es nicht. Wie auch? Niemand verstand diese Tore, warum sollte er? Und wenn das alles nur auf Aberglauben beruhte?
    Schmerzlich dachte ich daran, wie es für Silvana gewesen sein muss, ihre Eltern dort hindurchgehen zu sehen. Sie waren schließlich sehr mächtig gewesen, also konnten die Geschichten um diese Tore wohl kaum auf Märchen beruhen, auch wenn man sie sich wie welche erzählte.
    Ich hatte nicht gemerkt, wie Skorn mich musterte. Ihm war wohl kaum entgangen, dass mein Interesse an diesen Toren nicht nur auf Neugier beruhte, dennoch schwieg er darüber.
    Je näher wir der Ruine kamen, desto stärker wurde der Strom wieder, dem ich die ganze Zeit zu trotzen versuchte. Mir wurde hier schlagartig die Ähnlichkeit zwischen Tor und Strom bewusst.
    Wieder nagte er an mir. Doch dieses Mal nicht nur der Strom, sondern auch das Wissen, dass ich gerne in der Nähe des Tores gewesen war, sehr gern sogar.
    Diese Tore, mächtig und alt, waren also mit dunkler Magie versehen. Dennoch kam ich nicht umhin etwas dieser Tore auch in den Strömen wiederzuerkennen - insbesondere bei dem der Hexe. Ich schüttelte mich ergraust.
    Splitter und Strom machten mich madig.

Ratespielchen
    »Das mit den Schuhen wäre vielleicht gar nicht schlecht«, flüsterte ich gereizt.
    »Schon drüber nachgedacht, warum du dich in der Stadt verändert hast?«, fragte Skorn wie beiläufig.
    Oh Backe, das auch noch! Ich schüttelte den Kopf. Ans Menschsein mochte ich gerade wirklich nicht denken, dann wäre das alles noch um Längen intensiver. Ich schüttelte mich abermals nur stärker.
    »Ich denke, wir sollten schnell zu meinen Sachen und dir Schuhe machen.«
    Wovon, fragte ich mich, behielt diesen Kommentar aber für mich. Bei der Ruine angelangt, lag der namenlose Tsurpa immer noch schlafend unter den Bäumen. Skorn holte seine Habe, stopfte sie in den Rucksack zurück und begann im Anschluss dem Tsurpa das Rüstzeug abzunehmen.
    Derweil setzte ich Prophets Nest wieder auf meinen Kopf, holte Skorns Schwert und gab es ihm wieder. Er nahm es und durchtrennte damit das

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