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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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außer der, dass ich mein Bestes versuchen konnte. Behutsam nahm ich Sykora auf den Arm.
    Wir mussten hier raus. Den Weg, den wir hereingekommen waren, verbaute meine Größe. Unschlüssig sah ich mich um.
    »Irgendeine funkende Idee?«
    »Sie aufwecken.«
    »Und dann?«
    »Manchmal bist du echt nicht der Schnellste, Kleiner.«
    Ich überhörte diesen Kommentar. Skorn war schnell mit Wasser bei der Hand. Sykora ließ auf sich warten, erbarmte sich aber schließlich doch zu uns zurückzukehren.
    Sie war perplex, fragte uns wer wir seien und reagierte gar nicht darauf, dass ich ein Brocken war. Erst nach einem Moment, wurde es ihr klar. Sie sprang erschreckt und mit einem spitzen Schrei zurück und drückte sich verängstigt gegen die Wand. Ihre Augen waren dunkel vor Angst und die Sprache hatte mein Anblick ihr auch verschlagen. Automatisch schob ich mich hinter Skorn, um ihr Freiraum zu gewähren.
    »Der ist harmlos. Tut keiner Fliege was zu leide«, meinte Skorn ruhig und deutete mit seinem Daumen über die Schulter zu mir.
    Ihr Blick wanderte unstet zwischen mir und Skorn hin und her. Ich wagte nicht zu sprechen. Fürchtete, es würde sie nur mehr verschrecken. Nach einigen Augenblicken, schien sie mich dann tatsächlich als harmlos abzutun und blieb bei Skorn hängen.
    »Auch er wird dir nichts tun, Sykora«, sagte ich dieses Mal. Ihre fragenden Blicke trafen mich.
    »Ein Tsurpa und ein Brocken …«, flüsterte sie ungläubig zu sich. »Der Brocken kennt meinen Namen …« Ich begann mir die Frage zu stellen, ob sie wohl oft mit sich sprach, denn trotz dieser Situation wirkte es auf mich, als wäre es für sie entweder normal oder so als ob sie es selbst nicht bemerkte. Sie entspannte sich ein wenig.
    »Befremdliches Duo …« Ihr Blick war sonderbar verträumt, ihre Stimme samtig und dünn. »Was suchen sie in meinem Haus?«, fragte sie sich laut und ihr Stimme wurde energisch, gar aufbrausend.
    »Wir wollten hier nicht einfach so eindringen, aber da war ein anderer Tsurpa, der dich bedrohte und - « Mein Redefluss wurde jäh durch Sykoras Selbstgespräch unterbrochen: »Anderer Tsurpa … Bedrohen …« Sie erschien mir schon ein wenig sonderbar.
    Zerstreute Erinnerungen wurden zusammengeflickt. Ich konnte förmlich hören, wie ihr Gehirn ratterte. Ihre Augen wurden weit, als sie die Erinnerung traf.
    »Nicht das erste Mal …« Sie schüttelte betrübt den Kopf. Dunkel lauerten wohl mehr Ereignisse in den Schatten ihrer Erinnerung, die sie nun ereilten. Doch so langsam machten mich ihr Selbstgespräch unruhig.
    »Wir brauchen deine Hilfe«, schaltete ich mich deshalb ein, bevor sie weiter mit sich reden konnte.
    Sie sah mich fragend an. Ich wiederum gab die Frage mit einem Blick an Skorn weiter.
    »Gibt es einen Weg aus der Stadt, bei dem wir unbehelligt bleiben?«, Sykora sah Skorn ungläubig an. Dann prustete sie lachend los.
    »Es ist das Fest der Himmelslichter. Überall sind Leute«, gab sie wieder gefasst zurück.
    »Es muss einen Weg geben«, meinte Skorn ernst. Sykora versank wieder in ein Selbstgespräch.
    Ich wurde langsam ungeduldig. Nicht, dass ich drängeln wollte, aber mein feines Gehör vernahm eilende Schritte. Ich hörte das hektische und ängstliche Gebrabbel des fremden Tsurpa. Er redete von uns Dreien.

Angezogen
    »Wir sollten verschwinden«, warf ich hastig ein. Mit einem Kopfnicken zu Sykora sagte ich: »Und du wärst gut beraten uns zu folgen.«
    »Vielleicht …«, flüsterte sie. Ich warf Sykora einen ungeduldigen Blick zu. Sie schritt zu einem Punkt im Raum, hielt unentschlossen und drehte wieder um, nur um anschließend hastig wieder zu demselben Punkt zurück zu eilen, bei dem sie wieder haderte. Fortwährend nuschelte sie dabei unverständlich und warf uns scheue Blicke zu.
    Schließlich schien sie sich entschieden zu haben, denn Sykora marschierte entschlossen über ihren vorherigen Wendepunkt hinweg, nahm kaputtes Mobiliar beiseite und kramte in der hintersten Ecke. Sie kam mit einem verschmutzten Lederbeutel zu uns zurück.
    »Spiegelpulver«, sagte sie liebevoll mit warmem Lächeln. Es war so liebevoll und warm, dass es für mich der letzte Beweis dafür war, dass Sykora kein Dämon war.
    Spiegelpulver war selten. Nur wenige Zauberer und Zauberinnen verstanden sich darauf es herzustellen. Und häufig war es fehlerhaft. Es spiegelte nie das, was vor einem war, sondern nur das, was jemand anderer hinter einem sah und ließ einen augenscheinlich mit der Umgebung verschmelzen. Man

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