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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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… Silvana hatte mir mal gesagt, dass sie Kommunikation in andere Gewässer übertragen konnten. Das hieß, wollte ich mit Silvana reden, wäre dies eine Möglichkeit. In der Hoffnung, dass Silvana die Spuckfische bei sich im Fluss hörte.
    Außerdem konnten sie auch Pfade zwischen den Gewässern schaffen, was bedeutete, dass ich sogar zu Silvana gehen könnte, wenn ich wollte.
    Das alles klappte nur, sofern die Spuckfische meiner Bitte stattgaben. Aber Spuckfische waren generell das genaue Gegenteil der Feuerzüngler und ich war froh, dass es sie noch gab. So friedliebend hätten sie sich nicht gewehrt, wenn irgendwer sie aus dem Wasser gefischt und getötet hätte, nur weil sie magisch waren.
    Nachdenklich ließ ich einen Finger im Wasser kreisen. Neugierig wurde ihm von den Fischen gefolgt.
    Ich zerwühlte das Laub ein wenig und legte mich schließlich auf den Bauch. Wenigstens sprechen wollte ich mit meiner Mentorin. Also legte ich das Nest ab und steckte den Kopf ins klare Wasser.
    »Ich bitte um eine Unterredung mit Silvana aus dem Feenwald«, sprach ich ins Wasser. Die Fische schauten mich in freudiger Erwartung an. Ja, sie liebten ihre Aufgabe und ich merkte, dass sie schon lange nicht mehr darum gebeten worden waren.
    »Sehr jern«, blubberte einer der ihren fröhlich. Mit dem G hatten sie Probleme es wurde immer ein J draus.
    »Herr Jolem, wie kommt’s das jerade einer wie du uns besucht? Ist sonst noch nie vorjekommen.« Ich lächelte ihm nur entgegen und ehe ich mich versah kreisten die Fische tierisch schnell um meinen Kopf und sorgten so dafür, dass ich in mitten von Luftblasen steckte in denen ich Atem holen konnte.
    »Silvana!«, brüllte ich so laut ich konnte. Ich wusste, wenn sie bei der Hütte wäre und die Fische ihre Arbeit gut machten, woran ich keinen Zweifel hegte, würde sie mich hören. Es dauerte einen Moment, da hörte ich ihre fragende Stimme: »Golem?«
    Und in einem winzigen Augenblick erschien ihr Gesicht vor meinen Augen, wie ein klares Spiegelbild auf der Wasseroberfläche. Es war abgefahren. Ich hatte nicht geahnt, dass Spuckfische auch das leisteten.
    »Es ist schön dich zu sehen Golem«, sagte sie mit einem warmen Lächeln.
    »Ich vermiss dich«, entgegnete ich ihr. Sie nickte. Ihr weißes Haar bewegte sich geschmeidig, da es a auf dem Wasser schwamm.
    »Geht es dir gut?«
    »Ja. Es ist viel passiert. Ich bin in letzter Zeit ziemlich launisch. Glaub, das bekommt gerade Skorn, ein Tsurpa, mit. Und ich weiß nicht, ich glaube, jetzt da ich Schuhe habe, dass es am Strom liegt. I - «
    »Du spürst die Ströme? DIE Ströme«, stieß sie erschrocken aus.
    »Ja. Was ist daran so bedenklich?«
    »Das ist eine zu lange Geschichte, Golem. Du …« Silvana zögerte. »Du musst alles nutzen, um dich von ihnen abzuschirmen. Wirst du das tun?«, fragte sie und ich sah Sorge gepaart mit einer tiefen Angst wie ich sie bei Silvana noch nie gesehen hatte. Ich konnte ihr doch unmöglich sagen, dass ich den Strömen folgen musste?!
    »Silvana …« Ich seufzte und schüttelte leicht den Kopf. In ihrem Gesicht lag so viel Angst, dass sie mich auch schon ganz bang werden ließ. Ich dachte an das Kind, das mir begegnet war, als ich in Sykoras Strom gewesen war. Ich konnte es nicht erklären, aber mir blieb keine Wahl. Mein Weg musste weitergehen und er wurde nun mal geleitet von den Strömen!
    »… es tut mir leid, aber das kann ich dir nicht - «
    »Golem, du musst!«, kreischte sie mit sich vor Hysterie überschlagender Stimme.
    »Hör zu - « Sie fiel mir abermals ins Wort und schüttelte grimmig den Kopf.
    »Bleib von den Strömen weg!«, warnte sie unwiderstehlich. Ich musste mit ihr reden und dieses Gefasel über die Ströme brachte mich nicht weiter.
    »Silvana …«, wieder wollte sie mir ins Wort fallen und ich erhob meine Stimme und hörte Autorität darin, wie ich sie von mir nicht kannte, »ich muss diesen Strömen folgen und nichts, was du tust oder sagst wird daran was ändern!« Ich war beim Sprechen immer lauter geworden um ihr Gezeter gegen meinen Entschluss zu übertönen. Als ich zu Ende gesprochen hatte, funkelte mich Silvana mit tränenverschleierten Blick an.
    »Bitte!«, flehte sie flüsternd. Ich schüttelte den Kopf, wagte es aber nicht sie noch Mal anzusehen; es fühlte sich nicht gut an sie so zu sehen. Unangenehme Stille legte sich über uns, wie es nur selten zwischen uns geschah. Obwohl ich sie immer noch nicht ansah, ahnte ich, dass ihr die Tränen von den Wagen

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