Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
Vom Netzwerk:
rannen – was eigentlich noch nie vorgekommen war.
    Ich wusste nicht, wie ich mich hier nach fühlen sollte. Sollte ich Angst haben vor den Strömen? Sie waren beängstigend; überwältigend mit ihrer Macht. Aber zu gleich gehörte ich zu ihnen. Es war schwer das zu erklären.
    »Und was ist mit dem Tor? Dem Tor des Vereinnahmens?«, fragte ich zaghaft in die anhaltende Stille. Es war sicher nicht der richtige Zeitpunkt, aber andererseits gab es für mich schließlich nur Silvana, die mir meine Fragen beantworten könnte.
    »Warum?«
    »Du hast mir nicht erzählt, dass deine Eltern … nun ja. Und ich hab eins davon in der Stadt gesehen«, antwortete ich ausweichend.
    »Du bist ihm aber nicht zu nahe gekommen?«, fragte sie gestochen scharf. Sie klang vom Weinen noch, als hätte sie Schnupfen.
    Ich wollte es nicht verschlimmern und zu gleich nicht lügen. Also antwortete ich mit einer Kopfbewegung die als Nicken oder eben so gut als Kopfschütteln hätte gewertet werden können. Bisher hatte ich mich Silvana in jeder Sache anvertraut, doch dieses Tor war anders. Ich wollte ihr nicht erzählen, dass ich ein Splitter von einem Tor hatte, das ihr alles genommen hatte.
    »Aber ich hatte das Gefühl, ihm näher sein zu wollen«, sagte ich leise und sehr ausweichend.
    Silvana sah mich an, als würde ich in einer fremden Sprache mit ihr reden und sie würde krampfhaft versuchen, den Sinn daraus zu verstehen.
    »Hattest du nicht!«, entschied sie schließlich mit panischer Mine.
    »Doch …« Ihr Blick sagte mir, dass ich mit keiner weiteren Entgegnung bezüglich des Tores rechnen durfte. Ich hatte sie, so schien es mir, so sehr geschockt, dass sie nichts mehr sagen konnte. Und wenn sie so etwas schon in dem Maße schockierte, wie konnte ich ihr dann die Wahrheit sagen? Mir blieb nur ihr die vollständige Wahrheit vorzuenthalten. Ich wollte schnellstmöglich das Thema auf was Fröhlicheres wechseln.
    »Und ich war …«, und ich grinste breit bei dem Gedanken daran, »ein Mensch !«
    Da lächelte auch Silvana milde und wischte sich das Tränenüberströmte Gesicht ab. Außerdem glaubte ich zu sehen, dass sie ganz leicht nickte als würde sie sich selbst zustimmen.
    »Was bedeutet das?«, fragte ich neugierig, ohne große Chancen zu sehen, dass sie mir ihre Annahme verriet. Silvana schüttelte den Kopf und nuschelte:
    »Musst du selbst rausfinden.«
    »Aber du weißt es doch schon!«, protestierte ich.
    »Jetzt schon«, gab sie neckisch lächelnd zurück. So gefiel sie mir doch gleich viel besser.
    »Es bleibt nicht mehr janz viel Zeit«, w arnten die Fische im Chor.
    »Und dann ist da noch Sykora«, ich sprach schnell, weil wir vielleicht nur noch Sekunden hatten.
    »Sie verhält sich wie eine Gewitterhexe hat aber völlig andere Fähigkeiten und scheint dunkle -« Wasser stürzte über meinen Kopf zusammen. Die Luftblasen schwanden. Silvanas vertrautes Gesicht verschwamm im klaren Wasser und war nicht mehr zu sehen.
    »Tut uns leid, Herr Jolem. Wir sind es nicht mehr jewohnt.«
    »Das macht nichts. Dankeschön.«
    »Bitte jern jeschehen. Komm ruhij später wieder, wenn du noch Mal mit ihr reden willst. Wir müssen uns jetzt erst Mal ausruhen.«
    Ich nickte und zog meinen Kopf aus dem Wasser. Wenigstens hatte ich mit ihr reden können und sie sogar kurz sehen dürfen.
    Ich setzte Prophets Nest wieder auf und lief zurück zu Skorn. Der war gerade damit beschäftigt den Tsurpa zu versorgen.
    Ich trat an ihn heran, nahm einen tiefen Atemzug und verkündete:
    »Wir werden ihn nicht hier zurücklassen!« Skorn schaute mich an, atmete ein, als wollte er widersprechen, doch dann schüttelte er den Kopf und zuckte mit den Achseln.
    »So sei es denn.« Er sah ziemlich grimmig aus.
    Ich studierte Skorn lange. Es ging ihm ziemlich gegen den Strich, dass ich so stur war.
    »Gut geschlafen?«
    Er nickte steif. Da wurde mir klar, dass es vielleicht nicht allein an meiner Entscheidung lag, den Namenlosen mitzunehmen. Ich seufzte genervt.
    »Und, wieso bin ich dir nun schon wieder auf die Füße getreten?«
    »Abgesehen davon, dass du weg warst und mal wieder völlig unbedacht agiert hast? Nichts.«
    Ich lachte schallend.
    »Schön oder?« Und ich meinte das ernst, obwohl es Skorns Gesicht weiter verfinsterte.
    »Golem, was meinst du, warum hier keine magischen Wesen mehr sind und es sie kaum noch gibt?«
    »Ich habe heute erst Spuckfische getroffen. Außerdem werden es zwar weniger, aber die Stadtschnecke beherbergt sehr viele der

Weitere Kostenlose Bücher