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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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und ihrem eigenen Bruder als Nachzügler.
    Was geblieben war, war ihre Schwester. Ihre Schwester war es gewesen, die Sykora an der Hand gepackt und sie irgendwie fortgezerrt hatte, als die Tsurpa ihrer beider Eltern niedergestreckt hatten. Aus irgendeinem Grund war ihre Flucht unentdeckt geblieben.
    Ihre Schwester war heute mit einem Edelmann verheiratet, aber auch sie besaß gewisse Kräfte. Diese hatte sie nur dieses eine Mal bei der Flucht gezeigt. Zumindest glaubte Sykora das heute, obwohl ihre Schwester ihr gegenüber nie ausdrücklich gesagt hatte, dass dem so war. Nie hatte sie offen gesagt oder gezeigt, dass sie Magie wirken konnte, aber Sykora war sicher, dass sie anders nicht hätten überleben können.
    Magie musste einfach auch in ihr Schlummern, denn insgeheim hatte sie das Spiegelpulver hergestellt.
    Ihr Gatte war ein Händler, viel auf Reisen und auch wenn es nicht so wäre, verstand sie sich bemerkenswert gut darauf ihre Geheimnisse als solche zu bewahren. Vielleicht gut genug, damit hier dann die Magie ins Spiel kam.
    So genau hatte Sykora es auch nie betrachtet und selbst wenn hätten ihre Kenntnisse über Magie keine Schlüsse zugelassen. Alles was blieb, war das Gefühl ihre Schwester sehr zu vermissen, nachdem sie nach Königsstadt gezogen war.
    Königsstadt?! Ach du jemine! Wie hatte sie das nur übersehen können? War ihr Ziel nicht Königsstadt gewesen, wegen einer magischen Quelle?! Sykora befiel ein flaues Gefühl in der Magengegend. Was war, wenn es ihre Schwester war? Wenn ihre Schwester nun unkontrolliert Magie benutzt hatte? Was, wenn sie nun aufgeflogen war?
    Alles andere vergessend stand sie kurz entschlossen auf und wollte losmarschieren.
    »Sykora du solltest dich ausruhen.« Silvana stand vor ihr. Sykora war kurz verwirrt, hatte sie Silvana doch völlig vergessen.
    »Ich kann nicht. Muss zur Königsstadt!«, beharrte sie.
    Skorn kam gerade mit Feuerholz zurück. Er sah die beiden fragend an.
    Silvana seufzte. Sie hasste es, wenn bekannt gemacht werden musste, dass sie Gedanken lauschen konnte. Meistens ließ es die Leute vor ihr zurückschrecken und das war schon immer so gewesen. Trotzdem musste es sein. Sykora würde sich nicht freiwillig erklären.
    »Deine Schwester sollte sicher sein«, sagte sie knapp.
    »Woher …?«
    Silvana räusperte sich und sah Sykora schließlich fest in die Augen.
    »Ich verstehe mich unter anderem auf eine Form der Telepathie und konnte deine Gedanken hören.«
    Sykora begriff erst langsam und empörte sich dann mit einem lauten »Was?!«
    »Ja. Und ich lausche dir nun schon eine ganze Weile. Ich weiß, es schmeckt dir nicht. So wie keiner es mag, wenn ich das mache - nicht einmal Golem. Aber das ist nicht der Punkt.
    Ich denke du hast sehr wohl recht damit, dass deine Schwester ebenfalls eine Magierin ist. Wenn sie tatsächlich Spiegelpulver herstellen kann, ist sie aber auch sehr gut in der Lage ihre Magie zu verhüllen, denn Verhüllung ist nun mal der Hauptbestandteil des Spiegelpulvers. Sollte jedoch alles der Wahrheit entsprechen was du gedacht hast, dann bist du dort nicht sicher. Sie werden dich auch dort suchen und ich nehme nicht an, dass du ebenfalls eine Gabe der Verhüllung besitzt. Da Königsstadt allerdings ein Ziel von Golem war, wirst du früh genug dorthin kommen.«
    Sykora öffnete ihren Mund. Es war ihr gerade egal wer oder was Silvana war, sie würde sich nicht aufhalten lassen. Doch ehe sie etwas entgegnen konnte, erhob Silvana wieder das Wort.
    »Du möchtest dich nicht umstimmen lassen …«
    Skorn war neben Sykora getreten und obwohl es ihm ganz und gar widerstrebte würde er mit ihr gehen, sollte sie tatsächlich zu ihrer Schwester aufbrechen.
    Er spürte die Macht in dem Bündnis mit Sykora und für einen kurzen Augenblick fürchtete er sich davor. Fragen, über die er sich noch keine Gedanken gemacht hatte, tauchten auf.
    Was war zum Beispiel, wenn Sykora seine Familie nicht leiden konnte und ihn deshalb nicht mehr zu ihnen lassen würde? Er wusste, dass sie dafür sorgen konnte.
    Oder was, wenn sie nach Königsstadt aufbrachen und er sie nicht schützen konnte? Bei dem Gedanken hatte er gar kein gutes Gefühl und da er deutlich Sykoras Absicht spürte immer noch zu gehen, wusste er, dass es nicht sicher war.
    »Es ist keine gute Idee nach Königsstadt zu gehen«, warf er leise ein.
    Sykora wandte sich verdattert zu ihm um. Sie hatte nicht damit gerechnet von ihm Widerworte zu bekommen, jetzt da er ihr Tsurpa war und alles.

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