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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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zerstören oder in Dunkelheit kleiden.
    Skorn hinter mir erging es allerdings weniger gut. Er war zu still. Ich denke, er war nicht ganz schwindelfrei, hielt sich jedoch wacker. Ganz der Krieger! Bloß nicht spucken, wer weiß, wo das sonst landet, dachte ich und lachte in mich hinein.
    Der Flug war wirklich ruhig, also konnte Skorns extreme Schweigsamkeit nur an der Höhe liegen. Das jedenfalls war meine Schlussfolgerung, auch wenn kein Tsurpa so etwas jemals kundtun würde. Vielleicht würde er es Sykora sagen. Sie war immerhin seine Hexe. Allerdings brauchte ich ihre Bestätigung nicht, um mir sicher zu sein.
    Ich ließ mir den Wind durchs Haar wehen und fühlte mich äußerst wohl. Drachenreiten sollte ich öfters machen. Ich dachte daran, wie sich diese Welt wohl verändern würde. Hoffte, dass es genau so wird; Drachenreiter. Magier, Magierinnen, magische Wesen. Und ehrlich gesagt war ich inzwischen gänzlich dafür, dass dem Begriff Hexe wieder eine positive Bedeutung anhaftete. Denn ich mochte dieses Wort inzwischen und brachte es auch nicht mehr mit der dunklen Hexe in Verbindung.
    Sie hatte nämlich, man stelle sich vor, einen Namen: Silvia, den hatte mir Silvana neulich gesteckt. Wir waren irgendwie auf das Thema gekommen und dabei allein gewesen – na schön abgesehen von Boris.
    Die Hexe mit einem Namen anzusprechen machte sie greifbarer und nahm ihr ein wenig den Schrecken. Obgleich ich ihre Macht nicht vergessen hatte und ich sollte sie sicher nicht unterschätzen. Die Tore und allein der Splitter waren eindeutig mächtig genug gewesen. Meine Mine verfinsterte sich.
    Der Splitter! Ich hatte ihn zu letzt gehabt, als ich auf dem Berg gewesen war, kurz vor dem Angriff des Namenlosen. Da hatte ich ihn in meine Sachen gewickelt. Und dann? Ich trug die Kleidung am Leib, die ich mit auf den Berg mitgenommen hatte, doch der Splitter war nicht mehr da. Und es fiel mir erst jetzt auf … Verdammt! Hoffentlich lag er jetzt nicht irgendwo, wo jemand ihn zufällig finden und an sich nehmen könnte. Er könnte viel Schaden anrichten … Wieso war ich nur so leichtsinnig gewesen?!
    Hatten meine Freunde ihn verloren? Lag er vielleicht irgendwo zwischen Skorns oder meinem Krempel?
    Ich begann sinnloser Weise meine Kleidung abzuklopfen. Geriet etwas in Panik oder auch etwas mehr. Würgte den Kloß in meinem Hals herunter. Zwang mich zur Ruhe, schon allein, da meine Wunde vor Aufregung zu schmerzen begann und zum anderen, weil ich ohnehin nichts mehr tun konnte. Konnte nur noch die anderen vorsichtig danach fragen und hoffen, dass sie ihn hatten.
    Oh, was für ein Narr war ich nur?! Wie konnte ich nur? Und dann in meiner inbrünstigen Zuversicht zu glauben, dass mit so einem schrecklich schönen Splitter, der voller schwarzer Magie steckte, alles gut lief. Oh man, saß ganz schön in der Patsche!
    Zusätzlich hatte ich nicht mal das Gefühl, mich diesbezüglich jemanden anvertrauen zu können. Nun war ich es der komplett still wurde und der Kloß in meinem Hals war nicht mehr zu schlucken. Auch der Flug ging jetzt viel zu schnell vorbei. Je weiter wir uns von der möglichen Lage des Splitters entfernten desto elendiger wurde mir. Kaum hatte ich nochmals zurückgeschaut, erreichten wir auch schon den Feenwald.
    Ich hatte meine Freunde und einfach alles verraten, was ich liebte. Alles, wofür ich zu stehen versuchte, bröckelte unter mir weg. Wurde erschüttert von meinem kindhaften Verhalten in der Vergangenheit. Versehentlich, doch das entschuldigte mich nicht. Mir war vermutlich der unverzeihlichste Fehler in der Geschichte unserer Welt unterlaufen. Wie sollte ich da nur wieder rauskommen? Und viel wichtiger: Wie sollte ich alles wieder geradebiegen?
    »Kleiner, alles in Ordnung?«, fragte Skorn. Wir waren gelandet und ich weiß nicht, wie lange Skorn mir schon die Hand hingehalten hatte und ich nicht reagiert hatte. Ich nickte nur schweigend. Ergriff seine Hand und ließ mir von Boris' Rücken helfen.
    Alle sahen mich an, als hätte ich diesen Fluch wieder an mir. Vielleicht war es auch ein Fluch, der mich den Splitter nehmen und verlieren ließ, keine Ahnung. Fühlte mich nur hundsmiserabel. Beim Anblick meiner Silvana, wurde mir noch schlimmer zu Mute zumal ich sie aussperren musste, ehe sie meine Gedanken las und die mich verrieten. Verdammt, wie sollte ich so nur leben?
    Ich senkte sofort den Blick, als Silvana meinen Blickkontakt suchte. Sie sah besorgt aus. Wie gerade alle und das machte es nicht leichter.
    Ich

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