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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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war so ein Idiot! Biss nervös auf meine Unterlippe. Versuchte krampfhaft mich an die schönen Dinge des Fluges zu erinnern. Und es gelang mir, meine Tat damit vor Silvana zu verbergen.
    Sie forschte, ich spürte es. Hitze stieg mir ins Gesicht. So lange ich aussah wie ein geprügelter Hund konnte ich sie wohl kaum danach fragen, ob bei meinen Sachen dieser blöde Splitter dabei war.
    »Ist irgendwas vorgefallen?«, fragte sie sanft. Ich schüttelte den Kopf.
    »Aber du siehst aus, als wäre dir die dunkle Hexe persönlich begegnet, Kleiner.« Ich zuckte derb zusammen. Skorns Worte klangen wie eine Anschuldigung in meinen Ohren. Natürlich, ich war ja auch schuld. Hatte es reichlich vermasselt!
    »Geht’s dir nicht gut?«, fragte nun auch noch Sykora.
    Ich rang mit mir und fand schließlich Worte, die meine Schuld nur verschlimmerten, denn ich belog meine Freunde: »Ich denke, ich sollte mich einfach nur ausruhen. War ein langer Ritt, obwohl Boris nicht untertrieben hat.« Ich lief in Richtung meines angestammten Platzes auf dem Waldboden, als Silvana mich am Ellenbogen nahm und mich zu ihrem Bett brachte. Das auch noch! Jetzt bekam ich auch noch ihr Bett! Ich hatte es nicht verdient. Ich wollte auffahren, alles gestehen, aber dann erinnerte ich mich daran, wie schockiert gar erfüllt von blankem Entsetzen und Panik Silvana gewesen war, als ich ihr nur von dem Tor berichtet hatte. Verdammte Zwickmühle!
    Ich gab mich folgsam. Krabbelte ins Bett. Zerfressen von Schuld. Als die anderen schliefen, begann ich leise alles zu durchsuchen von Silvanas Hütte bis hin zu meinem Gepäck. Sogar die anliegende Umgebung suchte ich vergebens ab.
    Skorns Rucksack fehlte. Er hatte ihn wohl mit nach Haus genommen. Er hatte angekündigt, dass er heute zu seiner Familie gehen wollte. Oh nein! Was wenn eines seiner Kinder oder seine Frau …?!
    Ich schluckte, kaute auf meiner Unterlippe. Unschlüssig darüber, was ich als Nächstes unternehmen sollte. Rätselnd, wie ich diesen Splitter wiederbeschaffen sollte.

Familie
    Die Nacht war bereits hereingebrochen, als Skorn sein Heim betrat. Er freute sich riesig seine Familie wiederzusehen, und wollte ihnen berichten, was sich alles zugetragen hatte. Seine Frau Minchen saß mit einem Buch in der Hand vor der Feuerstelle. Als sie ihren Mann erblickte, leuchteten ihre Augen freudig. Sie begrüßten sich innig und nahmen auf zwei Schemeln platz, die am Tisch standen.
    »Und was ist bei deiner Reise herausgekommen?«, erkundigte sich Minchen überneugierig.
    »Dass der alte Weg der Tsurpa der richtige ist«, meinte Skorn lächelnd.
    Minchen wurde bleich. Ihr Ausdruck war eine Maske des Schreckens.
    »Was hast du Liebling?« Skorn strich seiner Frau sanft über die Wange. Minchen schluckte.
    »Wenn es wahr ist, dass Tsurpa immer noch die Hüter und Krieger der Magie sind …« Minchen stand auf, wich zurück, lief auf und ab und ließ sich mit weit entferntem Blick wieder auf den Schemel nieder.
    »Skorn, es geht um Pseiyun. Er hat sich der Königlichen Garde angeschlossen.«
    Skorn erstarrte.
    »Was? Er … er wollte doch warten bis …«
    »Ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist. Er hatte es an dem Morgen, als er gegangen ist, übermäßig eilig. War verwirrt und redete mit sich selbst. Ich habe mir Sorgen gemacht. So komisch war er zuvor noch nie. Aber seit du weg warst, hat er sich immer mehr verändert. Deine Tochter auch. Ich weiß nicht, was mit ihnen los ist. Aber anders als Pseiyun hat Aidra sich nur zurückgezogen. Aber Pseiyun … Er hatte auf einmal so eine Wut auf alles Magische und gierte nach dessen Blut. Trachtet nach Leben, die ihm nicht gehören…«
    Minchen schwieg. Tränen glitzerten in ihren Augen.
    »Wenn es stimmt, was du sagst« Minchen schaute Skorn kopfschüttelnd an.
    »Dann wird unser Sohn zum Mörder und du vielleicht sein Widersacher … Er ist unser Sohn!«, stieß sie nun endgültig weinend aus.
    »Wie lange ist er schon fort?«, fragte Skorn mit hohler Stimme und trockenem Mund.
    »Seit mehr als zwei Monden.« Minchen vergrub schluchzend ihr Gesicht in ihren Händen. Skorn biss sich angespannt auf die Lippe. Morgen war wieder Vollmond, fast zwei Monate … Um Pseiyun aufzuhalten, war es zu spät. Er trat langsam an Minchen heran und zog ihr sanft eine Hand vom Gesicht.
    »Ich weiß es schickt sich nicht …«, jammerte Minchen.
    »Es ist egal, was sich schickt, Liebling. Die Welt ordnet sich neu. Magie wird dunkel oder hell, aber nie aussterben. Und der

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