Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
Vom Netzwerk:
wohl schon lange die Geschicke der Menschen beobachtete, und daraus seine Schlüsse gezogen hatte.
    Er ahnte, dass Golem die Welt wie Skorn sie kannte zerstören könnte. Gleich, ob das nun der Traum oder der Albtraum des Drachen war, denn bei ihnen wusste man bekanntlich nie so genau. Er hatte ihn gesehen, Golem, den Letzten, den Skorn als Vernichter gesehen hätte, nicht nach allem. Jemand der einen Baum als Keule nutzte und sich hinterher schämte und ihn wieder eingrub, der sollte grausam sein?!
    Wie? Er hatte an Golem nie Grausamkeit gesehen, vielleicht hatte er ihn einen Hauch von Schicksal anhaften sehen, aber nie, dass er so sein könnte wie die dunkle Hexe. Er hatte das Königskind gerettet, nahm sich sogar für einen Plausch mit einer Ameise Zeit und hatte nie, niemals , gewollt, dass irgendwer starb. Nicht Mal dieser namenlose Tsurpa, der ihn selbst fast umgebracht hätte. Nicht mal den, hätte er töten oder auch nur töten lassen können.
    Trotzdem, der Drache sprach wahr das spürte Skorn in seinem Innern deutlich. Wie war es möglich? Was könnte Golem ins Gegenteil verkehren, das dazu auch noch so ungeheure Macht besaß?
    Skorn wischte sich müde durchs Gesicht und legte sich auf den angenehmen warmen Boden, um zu schlafen.
    Er konnte nicht einschlafen. Hörte nach einer Weile wie alle schliefen und der Drache lauthals schnarchte, aber ihm selbst war es nicht vergönnt. Zuviel Durcheinander plagte ihn. Er setzt sich auf und stellte ernüchternd fest, dass sogar der Geisterjunge an den Drachen gelehnt schlief.
    Er steckte die Hände in die Taschen und begann unruhig auf und ab zu laufen. Wie konnten alle jetzt nur schlafen?!
    Da fand sein Blick Prophet, die kein Stück von Golems Seite gewichen war. Sie beobachtete ihn aus müden Augen, dachte jedoch nicht daran zu schlafen. Und nach einer Weile begann Skorn unverständlich den Vogel vollzuplappern.
    Silvana seufzte: »Könntest du damit vielleicht aufhören?« Skorn zuckte zusammen.
    »Ja, ich bin auch wach. Bei deinem Gedankenlärm bleibt mir wohl kaum etwas anders. Denn sogar wenn ich versuche dich auszublenden, sind deine Gedanken eindeutig zu laut.« Skorn setzte sich unruhig neben die Großmagierin.
    »Erzähl mir lieber, was ihr so alles erlebt habt. Das mit der Keule klang schon lustig. Und überhaupt, wie seid ihr aneinander geraten?«

Rückkehr
    Oh, fühlte ich mich miserabel! Bei jeder auch noch so kleinen Bewegung durchzuckte Schmerz meinen ganzen Körper. Nein, ich war noch nicht bereit die Augen zu öffnen. Am Liebsten hätte ich gerade auch das Atmen eingestellt, um mich gar nicht mehr zu rühren.
    Ich hörte Skorn und Silvana leise miteinander reden. Es klang als wären wir in irgendeiner Halle.
    … Silvana?! Wie war das möglich und woher kannte sie Skorn? Träumte ich noch?
    Ach, ich war gerade sehr verwirrt und dabei überhaupt nicht im Stande auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.
    Dann hörte ich eine leise Melodie. Ich befürchtete schon es wäre wieder die Hexe, bis ich den Vogelgesang erkannte und er mich beruhigte. Prophet war also auch da. Wer wohl noch? Statt mir jedoch Fragen zu stellen, deren Antwort ich unmöglich wissen konnte, begann ich Skorns Ausführungen zu lauschen. Und ich muss sagen, das war bedeutend angenehmer als sich in meiner Situation noch groß Fragen zu stellen.
    Mein Hals begann sich sonderbar kratzig anzufühlen. Ich schluckte ein paar Mal, doch es hatte keinen Effekt. Nach einiger Zeit wurde das Gefühl stärker, unangenehmer, bedrängte mich schier. Das ging soweit, dass ich Skorn nicht mehr zuhören konnte. Es forderte etwas, nur was? Wieder schluckte ich und bekam meine eigene Spucke glatt in den falschen Hals. Ich hustete gequält. Oh man, da hätte ich wohl lieber wieder ohnmächtig sein mögen! Meine Augen flogen vor Schreck auf und ich wünschte sehnlichst, dass dieser Husten aufhörte. Das dämmrige Licht stach in meinen Augen.
    Skorn und Silvana tauchten Seite an Seite in meinem erschütterten Blickfeld auf. Schwerfällig stemmte ich mich hoch in eine sitzende Position. Ich spürte, wie meine Glieder vor Anstrengung nachgeben wollten und zitterten. Schwindel überfiel mich.
    »Ruhig, Kleiner«, sagte Skorn tauschte flüchtig einen besorgten Blick mit Silvana und übergab mir sein Horn. Mit schwachen Händen nahm ich es und führte es zum Mund. Ein Kälteschauer durchfuhr mich und hätte mich beinah das Wasser wieder ausspucken lassen. Doch es war gerade viel zu kostbar, um es durch solch

Weitere Kostenlose Bücher