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Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Titel: Golgrimms wundersame Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schürmanns-Maasen
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Aufgabe und nun waren sie endlich, endlich Teil von etwas Großem. Von etwas wahrhaft Großem, dessen war sich Servatius sicher…
     
     
     
     
     
     
    Des Kobolds lange Reise
     
        Der Name des grünhäutigen Kobolds mit den flammroten Haaren und der langen bunten Feder am zerknitterten Hut war Golgrimm.
    Doch von allen Wesen, welche ihn kannten und das zumeist bestritten, es sei denn man konnte ihm irgendwelche Verbrechen oder sonstige Schandtaten anhängen , nannten ihn alle immer nur den Golgrimm.
    Dies konnte damit zusammenhängen, dass der Golgrimm von den meisten Wesen nicht als Person gesehen wurde, sondern vielmehr als eine Plage, als ein Begriff oder die Bezeichnung für etwas, welches die Beschreibung Kleines lebendes Wesen mit Gefühlen nicht verdient hatte.
    Verglichen mit dem Golgrimm sei zum Beispiel die notrakische Blubberpest nur ein harmloser Hautausschlag gewesen, welcher durch Spucke auftragen kuriert werden konnte. Viele Wesen auf Notrak Husch gebrauchten auch sehr gerne Metaphern oder Synonyme, wie zum Beispiel: „Mir geht’s heute wieder total Golgrimm!“ oder auch „Ich tret’ dir gleich in deinen Golgrimm rein!“
    Sehr beliebt war auch die Redewendung „Wenn du dich weiterhin so Golgrimm aufführst, dann setzt es was!“
    Der Golgrimm war fast überall bekannt und jedermann hasste ihn!
    Zielstrebig schritt der Golgrimm durch die Feenwälder. Wie immer trug er dabei seinen alten, abgewetzten Mantel, welcher einmal ein dunkles Violett als Farbton besessen haben mochte. Heute war er an vielen Stellen schwach Purpur bis hin zu einem kränklich wirkenden Grau.
    Dazu trug er seine knielange hellbraune Hose, die nur noch durch unzählige Flicken, Nähte und Sicherheitsnadeln gehalten wurde. Anstelle eines Gürtels hatte der Golgrimm einen kleinen Strick um seine Hüfte gebunden.
    Schuhe trug er keine, eigentlich trug er nie welche, denn er hatte riesige Füße, welche fast doppelt so lang waren wie sein Gesicht.
    Sie werden es kaum glauben, aber ein paar Schuhe der Größe zweiundfünfzig und einer Breite von fast zwanzig Zentimetern kosteten ein Vermögen, vor allem wenn man ein achtundsiebzig  Zentimeter kleiner Kobold war, den keiner leiden konnte!
    Diese Kleidungsstücke waren sein einziger Besitz. Nun, mal abgesehen von einer riesigen Suppenkelle, welche der Kobold wie ein Schwert an seinem Gürtel trug. Auch diese Kelle hatte bereits bessere Zeiten gesehen. Sie war rostig und braun und schon lange war der Glanz von angeblich rostfreiem Stahl verblichen. Dies war seine Waffe, wenngleich er damit noch niemals gekämpft hatte. Denn dazu war der Golgrimm viel zu feige und viel zu ängstlich.
    Fast während seiner gesamten Reise hatte der kleine grüne Kobold eine Braue hochgezogen und ein leichtes Lächeln auf einem seiner beiden Mundwinkel. Anscheinend wollte er lässig wirken, obwohl er niemandem begegnete.
    Überall in den Feenwäldern wimmelte es von bunten Blumen und kleinen zarten Wesen. Bienen summten im Chor um die Wette und arbeiteten emsig daran, diese Vielfalt an Blumen zu bestäuben und Honig zusammenzutragen. Millionen von Schmetterlingen in den schillerndsten Regenbogenfarben flatterten umher und gaben dem Wald etwas überaus bezaubernd Märchenhaftes. Rote und gelbe Blütenpollen schwebten in Myriaden sanft umher, als regneten sie vom Himmel herab. Und natürlich gaben sich auch die Feen die Ehre, kleine Mädchen mit großen Schmetterlingsflügeln, die für jeden Schabernack zu haben waren.
    Natürlich gab es auch männliche Feen. Die männlichen Vertreter des Feenvolkes besaßen jedoch keine Flügel und flatterten demnach auch nicht im Wald herum und genossen das Leben, nein, die Männer waren für den Haushalt, die Einkäufe und alle anderen Dinge zuständig. Genau genommen hatten die weiblichen Exemplare also überhaupt nichts zu tun, außer im Wald herum zu fliegen und hübsch auszusehen. Aber das wiederum beherrschten sie außerordentlich gut!
    Sie hatten große runde Augen und kleine zarte Münder. Winzige Fühler ragten zwischen ihren wild gewachsenen Haaren hervor. Die Haut des Feenvolkes war blass grün bis Dunkeltürkis, je nach Lebensalter einer Fee veränderte sich die Farbe mehr und mehr ins türkise. Ihre Haare waren ebenfalls grün, jedoch nicht blass, sondern von einer enormen Farbsättigung. Haarpflegeprodukte auf einhundertprozentiger pflanzlicher Basis machten es möglich!
    In wunderbare Kleidchen gehüllt, welche sie aus Blättern und anderen

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