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Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Titel: Golgrimms wundersame Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schürmanns-Maasen
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unzähmbare Neugier eines zehnjährigen Kindes. Natürlich unterlag die Vernunft nach einer recht kurzen Schlacht.
    „Ich bin der Meister der Welten! Offenbare dich!“ rief sie und ihre Stimme hallte unnatürlich in einem lauten Hall wieder, die Worte riefen noch in einem langen Echo fort, als stünde das Mädchen auf dem Gipfel eines mehrere tausend Meter hohen Berges.
    Die Worte des Mädchens entfesselten einen Wirbelsturm in dem kleinen Zimmer, ein harter Windstoß erfasste die beiden Besucher und blies sie weiter in den Raum hinein, unaufhaltsam. Staub wirbelte auf, der Tisch und die Kiste darauf wackelten und bebten, die Glühbirne an dem langen Kabel wurde hin und hergerissen.
    Der kleine staubige Raum verschwamm vor ihren Augen, wurde zu Schemen, zu Schatten, weit entfernt. In der Ferne hörten sie die Stimme des Türwächters.
    „MACH DICH BEREIT FÜR EINE REISE, KLEINE SARAH! UND DU PASS GUT AUF SIE AUF, MISTER BARCLEY!  MACHTS GUUUUUUUuuuuuuuuuuttttttt.............“
    Die Stimme verlor sich im Sturm und das Mädchen und der Teddybär flogen durch Schwärze und Finsternis hinab und immer weiter und weiter.
    Ein Universum voller Sterne und Sonnen und schillernder Farben empfing die beiden am Ende der Finsternis und immer schneller und tiefer wurden das Mädchen und der Teddybär durch einen unendlichen Raum gezogen.
    Sarah sah Welten und Galaxien, wie sie vorbeiflogen, an ihnen vorbei, immer weiter und weiter, als seien sie Spielfiguren.
    Und dann sah sie eine rechteckige Welt mit Land und Wasser. Schnell wurde diese Welt größer und größer und immer schneller konnte sie Konturen erkennen: Meere und Länder, dann Bäume und Wüsten und Gebirge.
    Es schien, als würden sie dieser Welt entgegen fallen, rasend und unaufhaltsam.
    Und dann wiederum, nur Sekunden danach, erkannte Sarah ein Schiff in den Weiten eines großen Meeres auf dieser Welt und sie und Mister Barcley fielen darauf zu und das Schiff wurde größer und größer und kam näher und näher...
     
     
     
     
     
     
     
    Die Ahnungen
    eines Chronisten
     
    Die Stadt Anduras befand sich genau im Zentrum der Welt. Sie war die größte, die prächtigste und die schönste Stadt in Notrak Husch, denn sie war die Hauptstadt. Gewaltige Türme aus weißem Stein ragten in den Himmel und strahlten majestätisch. An jeder Zinne, jedem Turm und jeder noch so kleinen Erhebung flatterten Wimpel und Flaggen mit dem königlichen Symbol, dem silbernen Adler mit verschränkten Flügeln hinterm Rücken. Anduras war sauber, Anduras war reich und die Bewohner dort lebten in Wohlstand und Frieden.
    Hier lebte auch der König, der unumstrittene Herrscher über die Welt.
    Er war allerdings der einzige König auf dieser Welt, was die Suche nach einem Prinzen für seine Tochter zu einem echten Problem werden ließ! Aber solch königliche Probleme sollen uns hier an dieser Stelle erst einmal nicht interessieren! Vielleicht ein andermal.
    Eine lange Stadtmauer, die ebenso strahlend weiß das Licht der Sonne reflektierte wie es die Türme taten, umgab die ganze Stadt.
    Um die Stadtmauer, die prächtigen Türme und auch den königlichen Palast in diesem sauberen Weiß zu erhalten, wienerte und schrubbte eine einhundertfünfzig Mann starke Putzkolonne die Stadt nahezu tagtäglich, aufgeteilt in drei Schichten. Und wenn sie alles fertig hatten, dann begannen sie wieder von vorn, um auch weiterhin für das strahlende Weiß dieser Stadt zu sorgen. Oder dachten sie etwa, Traumschlösser im Märchen erstrahlen von alleine so sehr? Dies sollte nur ein Hinweis auf die Hintergründe sein und eine Huldigung an jene fleißig arbeitenden Menschen, die in keinem Märchenbuch erwähnt werden, wohl aber die Ergebnisse ihrer Bemühungen und Anstrengungen.
    In einem jener strahlend weißen Häuser von Anduras, genauer gesagt in einem mehrstöckigen Gebäude zwischen einer Zwergenkneipe links und einem Finanzprüfer rechts davon, da senkte ein Mann namens Thaddäus Jones mit einem weißen weiten Nachthemd bekleidet seine Hände tief in einen großen eisernen Waschzuber.
    Er ergriff etwas im trüben und schaumigen Wasser, schwenkte seine Arme hin und her und dann zog er ein Paar Socken heraus. Mit einer kräftigen Bewegung, die man einem Mann seines Alters gar nicht zutrauen mochte, wrang er sie aus und hing sie fein säuberlich über eine Leine des Wäscheständers, welcher neben ihm stand. Dann griff er wieder in den Zuber, suchte darin seine langen gefütterten Baumwollunterhosen und

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