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Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Titel: Golgrimms wundersame Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schürmanns-Maasen
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du dir nur ein, Kleines! Das alles sind blutrünstige Piraten, das versichere ich dir!“ antwortete er und winkte ab. Doch Sarah wusste es besser. Sie wollte nicht locker lassen.
    „Mister Jack?“
    „Was ist denn jetzt schon wieder?“
    „Sehen sie jetzt bitte mal genau hin!“ sagte Sarah und Jack folgte ihrem Wunsch, der fast wie ein Befehl klang.
    Das Mädchen wand sich wieder an die Menge der Piraten, welche noch immer wie vom Donner gerührt bewegungslos dastand und sie anstarrte. Plötzlich sprang das Mädchen vorwärts, wedelte mit den Armen und schrie aus vollem Halse: „BUUUUUUUUHHH!!!“
    Sofort brach Panik aus!
    Die Piraten quiekten und schrien wie verängstigte Kinder, sie sprangen auf und rannten umher. Einige flüchteten in Deckung unter die Tische und hinter den Tresen, andere warfen sich einfach nur zu Boden, kauerten sich nieder und bedeckten ihre Köpfe mit den Händen. Einer sprang sogar aus dem geschlossenen Fenster! Glas splitterte und flog umher und noch viele Meter weiter konnte man sein sich entfernendes Schreien vom Strand her hören.
    Noch später platschte irgendetwas ins Meer und noch heute erzählt man sich unter den Seefahrern, dass auf dem großen klebrigen Meer ein von Angst und Panik erfüllter Pirat unterwegs sei, der auf der Stelle  schwimmend die Welt verlassen wollte. Die meisten taten diese Geschichte jedoch als durchgedrehtes Seemannsgarn ab.
    Doch sie alle zitterten gleichermaßen am ganzen Leibe.
    Sarah drehte sich auf dem Absatz herum, verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte Red Jack an.
    „Verhalten sich alle blutrünstigen Piraten in ihrer Welt so?“ fragte sie und wippte siegreich auf ihren Füßen hin und her. Jack erhob sich und kam näher. Er legte dem Mädchen eine Hand auf die Schulter und sah sie ernst an.
    „Weißt du, Sarah, einst waren diese Männer die gefährlichsten Männer auf See. Sie waren jene blutrünstigen Piraten gewesen, von denen ich sprach. Doch als sie sich alle auf dieser Insel nieder ließen, diesen Schlupfwinkel, um all die erbeuteten Schätze ihre Plünderfahrten zu beherbergen, da... nun ja, sie veränderten sich und wurden zu diesen Waschlappen, die du hier siehst. Niemand kann es sich wirklich erklären, aber ich glaube es liegt an der Insel.
    Wenn ich zu lange hier bin, dann kann ich es spüren. Dann kann ich spüren wie mich der Mut verlässt. Dann gleiten meine Gedanken davon vom Golde, weg von der Seefahrt und von Plündern, Rauben und Stehlen. Dann fangen meine Gedanken an sich mit Dingen wie Süßigkeiten und Seilchenspringen zu befassen und der unbändige Drang einer Puppe die Haare zu frisieren steigt in mir auf wie die Flut am Strand aufsteigt.
    Als ich eines Tages des Morgens Daumen lutschend und mit einem Plüschhasen im Arm aufwachte, da wusste ich, dass es für mich an der Zeit war diese Insel zu verlassen und niemals wieder länger als nötig hier zu verweilen.“ erklärte er und sah sie fast väterlich an.
    „Ich dachte Orlando sei ein mächtiges Artefakt?“
    Sarahs Seitenhieb erwischte Red Jack mit voller Breitseite. Sein Lächeln erstarb und sein Auge wurde wieder zu einem messerscharfen Schlitz.
    „Wehe dir wenn du es jemandem erzählst!“
    „Keine Sorge, ihr Geheimnis ist bei mir sicher, Mister Jack.“ flüsterte Sarah und zwinkerte dem Piraten verschwörerisch zu. Dann zeigte sie auf Mister Boyd hinter ihnen.
    „Und warum ist Mister Boyd dann immer noch so gefährlich? Liegt das an der Erdbeermilch?“
    „Nein, auf Affen zeigt diese Insel überhaupt keine Wirkung. Affen bleiben… nun ja, Affen halt! Könntest du einen Augenblick hier warten? Ich glaube, ich bekomme gerade Heißhunger auf Fruchteis mit viiieeeel Sahne!“
    „MISTER JACK!“
    „Ahhh, jajaja, es ist diese Insel, Mädchen. Sie ist verflucht! Mein Wort drauf!“
    Schwere Melancholie und Traurigkeit schwang in Jacks Stimme, hin und her gerissen zwischen der Seefahrt und Rauben und Stehlen und einem Fruchteis mit viel Sahne.
    „Dann lassen sie uns besser schnell wieder wegfahren von hier.“ antwortete Sarah und lächelte und Red Jack erwiderte es. Gemeinsam ergriffen sie den lauthals schnarchenden Mister Boyd und schleiften ihn aus dem Piratenloch , während Billy-Bob über ihren Köpfen kreischte und krakeelte, um ihnen den Weg freizumachen.
     
    Die beiden verbliebenen Spionfledermäuse des Hexenmeisters, Servatius und Siegbert, hingen nunmehr an der Galionsfigur der Devastate Storm , w elche übrigens eine pummelige Frau mit

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