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Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Titel: Golgrimms wundersame Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schürmanns-Maasen
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„Wie immer sehr entspannend, so eine Fahrt mit dem F&E-Taxi-Service. Ich werde euch weiter empfehlen, Jungs!“
    „Danke, Sir!“
    „Ist uns immer ein Vergnügen!“
    „Jau, genau!“
                  Dann bezahlte er die Fahrt, den Einheitspreis von zehn Kupferstücken durchs ganze Land, und die beiden Kutscher schwangen sich wieder auf den Kutschbock.
    „Was spielen wir jetzt?“ fragte Eddy und betätigte einige Hebel.
    „Keine Ahnung, Eddy. Wie wär’s mit Sackhüpfen?“ meinte Freddy.
    „Hervorragend Idee, das gab’s noch nie!“ kam die Antwort von Eddy.
    Mietroll torkelte mit weichen Knien und den Koffern unter den Armen heraus. Kaum hatte er einen Fuß auf den Boden gestellt, da setzte sich die Kutsche auch schon wieder in Bewegung, ein lauter Knall schoss zusammen mit einer dicken schwarzen Rauchwolke aus den Rohren am Heck und der F&E-Taxi-Service fegte mit lautem Getöse davon. Nur eine riesige Stabwolke zeugte noch von der Anwesenheit der Kutsche und auch die verzog sich langsam wieder.
    Gemeinsam betraten der Chronist und sein Diener die Stadt. Thaddäus Jones schloss die Augen und schritt dabei blind voran. Er schien dabei einer Art von Intuition zu folgen, einem eigenen Radar in seinem Kopf, welcher ihm immerzu sagte: „Das große  Ereignis ist weiter rechts. Ja, weiter. Jetzt folgen. Warm. Wärmer. Jetzt wird es eher kalt. Jaaa, genau. Wieder wärmer. Schön. Weiter. Weiter. Es wird wärmer. Schon fast heiß. Ja, sehr schön, heißer und heißer!“
    Überall um sie herum roch es nach Meer und Möwen, es roch nach Freiheit und Handel und es roch nach den seltsamsten Gewürzen aus allen Teilen der Welt.
    Nach einer Weile kamen die beiden am Hafen an und Mietroll schaffte es gerade noch, seinen Meister am Gürtel zu packen und fest zu halten, sonst wäre der Chronist vermutlich ins klebrige Meer gefallen. Des Chronisten innere Stimme sagte: „Tut mir leid, ich habe es verloren. Das Ereignis ist wahrscheinlich über das klebrige Meer entfleucht, da wird es langsam wieder wärmer!“ Thaddäus riss die Augen auf und starrte entgeistert auf die Weiten des Meeres hinaus. Sein Verstand arbeitete fieberhaft. Dann fuhr er mit einem hysterischen Leuchten in den Augen herum, packte Mietroll am Kragen und drückte seine Nase gegen die des Trolls.
    „Es ist hinaus aufs Meer entfleucht! Besorg uns ein Schiff! Ein Boot! Ein Floss! Von mir aus auch nur einen Baumstamm! Hauptsache es schwimmt! Irgendetwas!“
     
    Der GunMan stand vor der gigantischen Tür, die zum Thronsaal des Hexenmeisters führte. Er knurrte und plötzlich schwang die Tür wie von Geisterhand auf, ohne dass der GunMan sie wirklich berührt hatte. Violetter und grüner Rauch quoll hervor, wollte sich gerade um des GunMans Stiefel winden und erstarrte. Ein finsterer Blick des schwarz gekleideten Kopfgeldjägers genügte und angsterfüllt kroch der Rauch daraufhin schnellstens davon.
    Der GunMan betrat den imposanten Saal, seine Sporen an den Stiefeln klirrten bei jedem Schritt. Unheimliche Schatten schlichen umher, verharrten, flüsterten in einer fremden Sprache miteinander, machten sich vor Angst in die Hosen, schlichen weiter. Sie verharrten wieder, sahen sich nach sicheren Verstecken um, machten sich erneut in die Hosen und schlichen wieder weiter.
    Hunderte brennende Kerzen leuchteten und tauchten den Saal in eine Atmosphäre, als würde der ganze Raum lichterloh brennen. An den Seitenwänden standen fünfzehn Schritt hohe Regale; sie waren gefüllt mit Tausenden und Abertausenden Büchern, Schriftrollen, Folianten, Fläschchen, Tiegeln, Schatullen und Kästchen. In der Mitte des Raumes stand ein Altar, komplett aus Knochen gefertigt, und am Altar stand der Hexenmeister.
    Der GunMan nahm all diese Facetten des Saales zwar wahr, sein geschultes Auge erfasste alles innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde, doch seine Miene zeigte keinerlei Spur von Ehrfurcht oder Furcht. Seine Miene zeigte überhaupt keine Reaktion.
    „Ihr seid der GunMan, nicht wahr?“ donnerte des Hexenmeisters Stimme.
         Der Mann in schwarz nickte kurz und knapp, nahm seinen Lutscher mit Kaugummi-Innenleben aus dem Mund, spuckte auf den Boden und schob sich den Lutscher wieder in den Mund.
         „Ihr habt einen Auftrag für mich, wie ich hörte?“ flüsterte der Kopfgeldjäger mit seiner Gitarrensolostimme. Der Hexenmeister nickte.
    „Mmmhja, so mag ich das. Direkt zur Sache, ohne lange Umschweife. Nun, das ist richtig, GunMan. Ich

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