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Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Titel: Golgrimms wundersame Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schürmanns-Maasen
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Ich-bin-der-berüchtigtste-Pirat-aller-Zeiten Red Jack einfach nur ein Söldnerdasein führt und sich hier zum Chef aufschwingt. Vielleicht weiß man dort in dieser Stadt irgendetwas. Und wenn ja, dann werde ich es herausfinden!“ sagte sie voll fester Entschlossenheit in der Stimme.
    „Aber Mister Jack hat es ausdrücklich verboten! Hörst du nicht? Ausdrücklich!!!“ kam der Kobold hinzu und stellte sich neben den Halbling. Sarah zog die Brauen zusammen und ihr felsiger Blick ließ den Golgrimm still werden.
    „Tust du immer was man dir sagt?“ sagte sie und die enorme Stärke in ihrer Stimme ließ den Kobold verstummen. Mit schnellen Schritten überquerte sie die Planke, dann den Steg und betrat schon bald den sandigen perfekten Strand der Insel.
    Der weiche feine Sand war warm und knirschte leise unter Sarahs Füssen und unter den Plüschtatzen von Mister Barkley, nachdem sie ihn abgesetzt hatte. Es war windstill und überall roch es nach Salz und nach Kokospalmen.
    Zielstrebig und voller Tatendrang gingen das Mädchen und der Teddy los und es dauerte nicht lange, bis die beiden den breitgetretenen Weg durch den Palmwald beschritten und schon sehr bald danach hatten sie die Palmen hinter sich gelassen und betraten eine Lichtung im Zentrum des Dschungels und auf dieser Lichtung befand sich eine Stadt. Eine Piratenstadt!
    Eigentlich war es weniger eine Stadt als viel mehr eine Ansammlung von schrägen, windschiefen Häusern, welche aus alten ausgemusterten Segelschiffen erbaut wurden. Es gab zwar ein paar vereinzelte Häuser, aus Stein erbaut und mit richtigen Dächern, aber die meisten besaßen ein Palmdach. Ratten mit Kopftüchern und Augenklappen huschten in den sandigen Gassen und Straßen  umher und noch immer konnte man das Kreischen der Papageien im Dschungel hören, jetzt deutlicher denn zuvor. Pechfackeln befanden sich an den Hauswänden jedes Gebäudes und leere Fässer lagen in irgendwelchen Ecken herum. Sarah erblickte Hängematten die zwischen zwei Gebäuden gespannt waren. Doch Piraten sah sie keine.
    Keinen einzigen!
    Dann erreichten das Mädchen und der Teddybär das Zentrum der Stadt: Das Heckteil eines riesigen Piratenschiffes! Der Bug war wie ein Totenkopf geschnitzt worden und dessen Augen und Nasenhöhlen stellten die Fenster dieses Gebäudes dar. Nur der mittlere, höchste Mast des Schiffes war noch vorhanden und ragte hoch in den Himmel, an ihm wehte die typische schwarze Piratenflagge: Ein weißer Totenschädel mit Augenklappe, unter ihm zwei gekreuzte Säbel.
    Irgendjemand hatte dem Totenschädel jedoch irgendwann einmal einen buschigen Schnauzbart und ein schiefes Grinsen gemalt, was den ursprünglichen Sinn jenes Symbols, nämlich das professionelle Angsteinflößen, nicht gerade untermauerte.
    Ein altes verwittertes Holzschild hing über dem improvisierten Eingang an der Rückseite, der im Grunde nur ein riesiges Loch in der Holzwand des Schiffsbugs war, auf welchem stand: „The Pirates’ Hole“ – Das Piratenloch. Lautes Grölen und raues Lachen schallte aus dem Gebäude heraus.
    Sarah nahm ihren ganzen Mut zusammen und Mister Barkley nahm sie bei der Hand. Dann betraten die beiden den riesigen Totenschädel.
     
    Sarah hatte damit gerechnet, dass ihr Zigarrendunst und der Geruch von Rum und Spucknäpfen entgegen schlagen würde, doch nichts von alledem geschah.
    Stattdessen vernahm sie die Gerüche von heißer Schokolade, Erdbeereis und Zuckerwatte. Irritiert und verwirrt stand Sarah im Eingang der offensichtlichen Taverne. Und plötzlich war es still im Piratenloch.
    Dutzende von Piraten starrten das kleine Mädchen und ihren Teddybären an. Da waren große Piraten mit Glatzen und unzähligen Tätowierungen, kleine Piraten mit imposanten Hüten und rauschenden Bärten und mittelgroße Piraten mit langen Haaren und Augenklappen und sie alle waren bis an die Zähne bewaffnet.
    Das Piratenloch selbst war eingerichtet mit unzähligen Tischen und Hockern und Stühlen und einer langen Theke im hinteren Bereich des großen Raumes. Ein riesiger Kronleuchter pendelte über alledem an der dunklen hölzernen Decke.
    Niemand hier sagte ein Wort, alle starrten das kleine Mädchen und ihren Teddybären an.
    Naja, nicht alle. Drei jener gefährlichen Piraten spielten in der Ecke Gummi-Twist. Und der Pirat, welcher an der Reihe war mit springen, sang lauthals:
     
     
     
    „Zehn kleine Piraten zappeln hin und her. 
    Zehn kleine Piraten finden’s gar nicht schwer.
     
    Zehn kleine

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