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Goliath: Roman (German Edition)

Goliath: Roman (German Edition)

Titel: Goliath: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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über den früheren Ranger-Offizier. Leute aus der Verwaltung, die seine Akte gelesen hatten, trugen ihr Scherflein dazu bei. Es hieß, er könne drei mit Messern bewaffnete Männer töten, bevor ein einziges Tröpfchen seines eigenen Bluts auf den Boden fiel. Mit der Zeit wurden die Legenden immer abenteuerlicher.
    Choo Choo Rodriguez war ein Mitglied der »Latin Kings« und einer der übelsten Insassen von Leavenworth. Er war zu dreimal lebenslänglich verurteilt worden, weil er seine Freundin und deren Eltern mit einer Machete in Stücke gehackt hatte. Choo Choo brüstete sich vor seinen Kumpanen, er werde derjenige sein, der dem »Rangerknaben« die Unschuld rauben würde.
    Einige Stunden später entdeckte man die Leiche des zwei Meter großen und hundertdreißig Kilo schweren Latinos in der Wäscherei – regelrecht ausgeweidet. Man hatte ihm die Gedärme um den Hals geschlungen.
    Nun gab es endgültig niemanden mehr, der sich mit dem ehemaligen Ranger während seines Aufenthalts in Leavenworth anlegte.
    Allerdings war es nicht Gunnar gewesen, der Rodriguez getötet hatte, sondern Jim Kennedy, einer der Aufseher, den der »Bear« beauftragt hatte, ein Auge auf seinen Schützling zu haben.
    Auftrag erfüllt.
    Im siebenundfünfzigsten Monat von Gunnars Haft brach in seinem Zellentrakt während der Inspektion des Gefängnisdirektors ein handgreiflicher Konflikt zwischen den Muslims und der Aryan Brotherhood aus. Zwei Wärter wurden erstochen, der Direktor wurde von dem tobenden Anthony Barnes mit vorgehaltener Waffe als Geisel genommen. Sofort umzingelten zwei Spezialeinheiten das Gebäude, konnten jedoch nicht eingreifen, um das Leben der Geisel nicht zu gefährden. Als es so aussah, als könnte die Sache endgültig außer Kontrolle geraten, trat ein gelernter Killer, ein ehemaliger Army Ranger, aus dem Schatten und brach Barnes das Genick, wobei er mehrere Kugeln in den Leib bekam. Der Gefängnisdirektor wurde gerettet, die Revolte war vorüber.
    Eine Woche später wurde Gunnars Strafe zur Bewährung ausgesetzt. An einem klaren, kalten Novembertag verließ er das Gefängnis von Leavenworth als freier Mann – aber als einer, dessen gequälter Geist noch immer im Käfig steckte.
    Das folgende Jahr verging wie ein verschwommener Albtraum. Früher war Gunnar eine Kampfmaschine gewesen, dazu ausgebildet, den Feind zu vernichten, doch nun befand sich der Feind in seinem eigenen Innern. Aus Selbstverachtung begann er zu trinken, dann kamen auch noch Schmerzmittel hinzu.
    Es gibt nur drei Ziele, auf die ein Süchtiger zusteuert: Entzug, Gefängnis oder Tod.
    Da er schon im Gefängnis gesessen hatte, wählte Gunnar den Tod. Glücklicherweise kam er nach einer Überdosis direkt in eine Suchtklinik.
    Zwei Monate später kehrte er in seine alte Heimat zurück, bereit, sein Leben zu leben, wie es ihm möglich war – Tag für Tag.
    Der leichte Mehrzweckhubschrauber vom Typ Bell Longranger schwebt über das Footballstadion der Pennsylvania State University, dreht dann nach Nordosten ab und überquert einen dichten Wald, bis er die Farm erreicht. Eine Wolke aus braunem Staub steigt in die Luft, als die Maschine zwischen dem Silo und der Scheune landet.
    Harlan Wolfe, zweiundsiebzig Jahre alt, hastet aus seiner Küche auf den ohrenbetäubenden Lärm zu. Mit einer Hand streift er sich die Hosenträger über, in der anderen hält er eine Schrotflinte. Im Knattern der Rotorblätter gehen seine Protestrufe ungehört unter. Vor sich hin fluchend, sieht er eine Frau in der Kanzel sitzen. Sie nimmt ihren Kopfhörer ab und reicht ihn dem Piloten, dann springt sie aus der offenen Tür.
    Commander Rocky Jackson-Hatcher bürstet sich Staub und Heu von ihrer Ausgehuniform. Als sie sich umdreht, blickt sie direkt in den Lauf einer Schrotflinte, gehalten von dem Mann, der vor Jahren beinahe ihr Schwiegervater geworden wäre.
    Der Pilot greift nach seinem Revolver.
    Rocky hebt die Hand und gibt ihm ein Zeichen, wieder abzufliegen. »Mr. Wolfe, ich bin’s …«
    »Ich weiß, wer Sie sind. So verkalkt bin ich noch nicht.«
    »Hätten Sie wohl was dagegen, die Flinte runterzunehmen?«
    »Was wollen Sie hier?«
    »Ich muss mit Gunnar sprechen.«
    »Um Salz in die alte Wunde zu streuen?«
    »Ich bin im Auftrag der Regierung hier, und …«
    »Machen Sie, dass Sie fortkommen, und zwar auf der Stelle. Gunnar will nichts mehr mit Ihresgleichen zu tun haben, und ich auch nicht. Und jetzt verlassen Sie mein Land, sonst rufe ich die Polizei.«
    »Das

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