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Goliath: Roman (German Edition)

Goliath: Roman (German Edition)

Titel: Goliath: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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kleinen elektronischen Impulsgeber neben seinem linken Knie die neue Geschwindigkeit ein.
    Im Maschinenraum läuft die Welle nun mit einem Takt von sechzig Umdrehungen. Die Schraube bringt das Boot auf zwölf Knoten.
    »I. O., übernehmen Sie.«
    »Aye, Sir.«
    Cubit geht nach vorn in den Sonarraum, wo vier Techniker an ihren BSY 1-Geräten sitzen und aufmerksam lauschen, während ein grünes, an einen Wasserfall erinnerndes Geräuschmuster über ihre Bildschirme flimmert. Für die Mannschaft eines U-Boots ist das Sonar wie ein Fenster zum Meer, dessen Geräusche von am Rumpf angebrachten Hydrofonen aufgefangen und in elektrische Energie umgewandelt werden. Diese Energie wird von speziellen Computern verarbeitet und auf Monitoren dargestellt.
    Das taktische Gehirn des Angriffs-U-Boots ist ein Zentralrechner des Typs BSY 1, der mit allen Sensoren, Feuerleitkonsolen und Waffensystemen des Schiffs verbunden ist. Er leitet die aufgenommenen Informationen an ein System kleinerer Computer weiter, wodurch die Reaktionszeit reduziert wird.
    Cubit nickt dem Sonarmeister zu. »Na, wie läuft es, Gentlemen? Irgendwas im TB dreiundzwanzig?«
    Michael Flynn, der erfahrenste Sonartechniker des Bootes, lauscht gerade den Geräuschen des Schleppsonars, das niederfrequente Töne selbst auf größere Entfernung wahrnehmen kann. »Etwa ein Dutzend Fischdampfer, Käpt’n, sonst nichts.«
    Cubit beugt sich vor und klopft ihm auf die Schulter. »Irgendwo da draußen ist ein Typhoon unterwegs, Michael-Jack. Finden Sie es.«
    »Aye, Sir.« Flynn lächelt. Michael-Jack ist ein Spitzname, den Cubit ihm während der gemeinsamen Zeit auf der Toledo verpasst hat, in Erinnerung an den Baseballstar Mike Schmidt, ein gemeinsames Idol.
    Flynn rückt seinen Kopfhörer zurecht, fest entschlossen, das TK 20 aufzuspüren.
    Ein Angriffs-U-Boot der Los Angeles-Klasse erinnert an ein hundertzehn Meter langes schwarzes Rohr von zehn Metern Durchmesser. An seiner Oberseite ist statt eines regelrechten Turms ein schmaler, eckiger Stahlkasten angebracht. Die zahlenmäßig stärkste U-Boot-Klasse der amerikanischen Marine besteht aus einer Meute leiser Jäger, deren Senkrechtstartrohre mit zwölf Tomahawk-Marschflugkörpern bestückt sind. Im Torpedoraum warten Geschosse der Typen »Harpoon« und »Mk 48 ADCAP «, die tödlichsten Torpedos der Welt.
    Der Platz an Bord ist äußerst beschränkt, sodass die engen Gänge und Kammern leicht ein klaustrophobisches Gefühl aufkommen lassen. Sechzig Prozent des Innenvolumens nehmen der Maschinenraum und der Kernreaktor ein. Theoretisch kann das U-Boot zwölfmal den Erdball umrunden, bevor es auftauchen muss; auf Grund des engen Raumes kann allerdings nur für vier Monate Proviant geladen werden.
    Die U-Boot-Fahrer bilden die Elite der amerikanischen Marine. Nur ein Prozent aller Kandidaten, die an der Eignungsprüfung teilnehmen, wird für die Ausbildung zugelassen, und alle, die sich qualifizieren, gelten als Freiwillige.
    Das Leben an Bord eines Angriffs-U-Boots erfordert ein stabiles Nervenkostüm und die Fähigkeit, sich an eine regelrecht gefängnisähnliche Umgebung anzupassen. Sobald das Luk geschlossen ist und das Schiff im Wasser verschwindet, sieht die Besatzung womöglich monatelang kein Tageslicht mehr. In einer Röhre eingeschlossen, die ständig vom Summen der Maschinen erfüllt ist, müssen hundertvierzig Seeleute auf einer Fläche leben und arbeiten, die der eines größeren Einfamilienhauses entspricht.
    In einem U-Boot gibt es weder Tag noch Nacht. Der Lebensrhythmus wird von vierundzwanzig auf achtzehn Stunden umgestellt, da sich Arbeit, Schlaf und Training in jeweils sechsstündigen Schichten abwechseln.
    Michael Flynn steht kurz vor dem Ende seiner Arbeitsschicht, als er das gegnerische Objekt ortet.
    »Sonar an Zentrale – Käpt’n, ich höre etwas, Peilung dreihundertfünf Grad. Entfernung achtundzwanzig Meilen.«
    »Und, ist es das Typhoon?«
    »Moment bitte, Sir.« Flynn konzentriert sich auf seinen Bildschirm, während er angestrengt den Geräuschen in seinem Kopfhörer lauscht. »Sonar an Zentrale, ich bestätige: zwei siebenblättrige starre Schrauben. Der Computer ordnet das Geräusch einem U-Boot der Typhoon-Klasse zu, Bezeichnung TK 20. Umdrehung der Schrauben weist auf eine konstante Geschwindigkeit von sechs Knoten hin.«
    »Gute Arbeit, Michael-Jack. Sonarkontakt Bezeichnung ›Sierra eins‹ zuweisen.« Cubit unterbricht die Verbindung. »W. O., berechnen Sie einen Abfangkurs.

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