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Goliath: Roman (German Edition)

Goliath: Roman (German Edition)

Titel: Goliath: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Trägerkampfgruppen wie diese inzwischen veraltet sind. Sehen Sie der Sache ins Auge, Captain – das Aegis-System schützt Ihr Schiff zwar auf dem offenen Meer, aber die neuen Silkworms der Chinesen und die Überschallraketen der Russen sind zu schnell und zu wendig geworden, um abgefangen zu werden. Das Reich des Bösen hat sich in Luft aufgelöst. Unsere neuen Feinde lauern an gefährlichen Meerengen wie der Straße von Hormus. Was nützt ein brandneuer, sechs Milliarden teurer Flugzeugträger, wenn wir uns davor scheuen, ihn einzusetzen?«
    Hatcher nimmt seine Mütze ab, um sich den Schweiß von seinem kahl werdenden Schädel zu wischen. »Ich will Ihnen mal was sagen, Herr Abgeordneter: Wenn Sie und Ihre Kollegen in Washington eine bessere Methode kennen, den Diktatoren irgendwelcher Bananenrepubliken in den Arsch zu treten, dann können Sie das von mir aus gerne finanzieren. Wenn nicht, dann geben Sie uns, was wir brauchen, um unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit zu tun!«
    Atlantischer Ozean
    197 Seemeilen westlich der Straße von Gibraltar
    260 Meter unter der Meeresoberfläche
    16 Uhr 48
    Der riesige Rochen wird langsamer. Kalt leuchtend bohrt sich der Schein seiner blutroten Augen in die pechschwarze Tiefe. Strudel wühlen den Schlick am Meeresboden auf, als ein Dutzend kleinerer Kreaturen aus dem dunklen Unterbauch des Ungeheuers schlüpft, als würden sie geboren. Sie bewegen sich ein Stück vorwärts, dann bilden sie eine Formation und bleiben an Ort und Stelle stehen. Aus ihren roten Augen schießen grüne Strahlen in die Tiefe, während sie auf die Befehle ihres Gebieters warten.
    Langsam lässt sich der Rochen auf den Meeresboden nieder. Seine gewaltige Masse wirbelt zweitausend Quadratmeter Sand und Schlick auf. Ein bioelektrischer Impuls wird übertragen.
    Die Brut des Monsters rast davon, um die nahende Flotte anzugreifen.
    Als sie unvermutet ein Wirrwarr von Pfeif- und Klicklauten hört, fährt Rocky Jackson zusammen. Sie rückt ihren Kopfhörer zurecht und starrt auf den Sonarbildschirm des SQR 19.
    »Was hören Sie da eigentlich?«, erkundigt sich Commander Strejcek, der Erste Offizier.
    »Umgebungsgeräusche, Sir, die noch vor einem Augenblick nicht vorhanden waren.«
    Strejcek greift nach einem Kopfhörer und lauscht. »Hm, das ist was Biologisches. Klingt nach Orcas.« Er deutet auf die Impulse auf dem Monitor. Zwölf Punkte verteilen sich, als bildeten sie eine Formation. »Sie sind auf der Jagd. Bestimmt werden wir gleich Zeuge, wie die Herde einen Fischschwarm umzingelt, ihn mit Ultraschall unter Beschuss nimmt, betäubt und an die Oberfläche treibt. Erst neulich hab ich was im Fernsehen darüber gesehen. Erstaunliche Kreaturen, diese Orcas.«
    Strejcek schlendert weiter, offenkundig völlig überzeugt von seiner Vermutung.
    Ein Fischschwarm? Ich höre keine Fische! Rocky drückt sich die Hörmuscheln an die Ohren und dreht die Lautstärke auf. Die Klicklaute erklingen mit größerer Klarheit.
    Ein rascher Blick auf die Sensoren – die Jacksonville , eins der beiden Unterseeboote, die die Kampfgruppe begleiten, steigt auf Sehrohrtiefe. Rocky schaltet den Spread-Spectrum-Stealth-Sender mit seiner Phased-Array-Antenne ein und schickt eine stark gebündelte, kodierte Botschaft ab. Sie wartet und hofft, dass die Antenne des U-Boots schon aus dem Wasser ragt.
    JACKSONVILLE – BITTE IDENTIFIKATION DER OBJEKTE BESTÄTIGEN.
    Die kleinen Objekte verteilen sich weiter. Schon nähern die ersten fünf sich rasch dem Kiel der vor dem Flugzeugträger fahrenden Schiffe. Rocky kaut nervös an ihren unpolierten Fingernägeln. Im Unterbauch spürt sie Gefahr.
    Eine Nachricht erscheint: BIOLOGISCH. KLASSIFIKATION: ORCA.
    Rocky blickt starr auf ihren Bildschirm, während vier der »Orcas« sich direkt unter den Kiel der Ronald Reagan bewegen. Dort werden sie langsamer, als würden sie von den Schrauben des Flugzeugträgers angezogen.
    Dann hört sie es, ganz schwach und verdeckt vom Lärm, den die Schiffsschrauben der Flotte verursachen.
    Das Geräusch kleiner Hydroantriebsmotoren.
    »Commander, da ist was faul …« Sie dreht sich um.
    Strejcek ist verschwunden.
    Die Explosionen schleudern sie von ihrem Stuhl. Rocky spürt, wie sie mit dem Gesicht auf dem Schaltpult aufprallt.
    An Bord der USS Jacksonville
    Einer der Männer am Sonar, ein zwanzigjähriger Leutnant namens Leonard Cope, wendet sich an seinen Vorgesetzten. »Mehrere Explosionen, Sir«, berichtet er mit bleichem Gesicht. »Hört sich

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