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Goliath: Roman (German Edition)

Goliath: Roman (German Edition)

Titel: Goliath: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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tödlicher Fehler auswirkt. Vor dem Start müsste der Druck jedes Katapults genau auf das Gewicht des betreffenden Flugzeugs eingestellt werden, aber für das übliche Vorgehen ist jetzt keine Zeit, sodass rasch ein Nennwert geschätzt und die Daten manuell eingegeben werden. Ist der Druck zu niedrig, werden Flugzeug und Pilot direkt ins Wasser geschleudert, ist er zu hoch, bricht der Jet auseinander.
    Über dem Getümmel kreist eine E 2C Hawkeye, ein Frühwarnflugzeug, erkennbar durch die flache Radarkuppel, die horizontal auf dem Rumpf sitzt. Ein Teil ihrer Crew ist mithilfe des Radars damit beschäftigt, das Auftanken der zurückkehrenden Jäger in der Luft zu organisieren. Aus dem Cockpit der Hawkeye starren Pilot und Kopilot ungläubig auf das surreal anmutende Desaster, das sich unter ihnen abspielt – ein amerikanisches Kriegsschiff nach dem anderen versinkt mit unrühmlicher Schnelligkeit im bleigrauen Wasser des Atlantiks.
    Auf dem Deck des Flugzeugträgers rast gerade ein weiterer Joint Strike Fighter die Startbahn entlang, als sich der Bug der Ronald Reagan wie ein auftauchender Buckelwal aus dem Meer hebt. Das Flugzeug schleudert über das schräge Deck und steigt in die Luft, dann sieht der Pilot nur noch eine dunkle Wasserwand und rast geradewegs in eine drei Meter hohe Welle.
    Jim Kimball sieht die Startbahn zersplittern, während einzelne Trümmer des geborstenen Bugs ins Wasser stürzen. »Das wär’s, alle raus hier! Alle Mann an Deck, Rettungswesten anlegen, in die Boote!«
    Rocky Jackson reißt einem Matrosen hastig eine der orangefarbenen Schwimmwesten aus den Händen, dann hetzt sie an Deck. »Hat irgendjemand den Käpt’n gesehen?« Sie läuft zu dem Offizier, der die Mannschaft auf die Schlauchboote verteilt. »O’Malley, haben Sie den …«
    Ein Hubschrauber stürzt auf das schwankende Deck und geht sofort in Flammen auf. Metallteile regnen auf Rocky herab; einer der glühend heißen Splitter streift sie an der Stirn.
    Einige Männer rennen los, um den Piloten zu retten.
    »O’Malley, wo ist der Käpt’n?«, stößt Rocky betäubt hervor.
    »Sie bluten, Jackson, her zu uns!«
    Starke Arme ziehen sie in ein Schlauchboot.
    »Lasst mich, ich muss Hatch finden!« Rocky springt aus dem Schlauchboot, schlüpft durch die nächste Tür und rennt einen abschüssigen grauen Gang entlang, um ihren Mann zu suchen.
    Das Wasser steht Captain Hatcher schon bis zum Knie, als er die Kommunikationszentrale des Schiffs erreicht, eine sonst hermetisch abgeschirmte Kammer, die Computerlinks zu allen nationalen und regionalen Nachrichtensystemen enthält. Da die Stromversorgung des Schiffs ausgefallen ist, ist es dunkel im Vorraum der Zentrale.
    Hatcher stößt auf drei Leichen, zwei Offiziere und einen Militärpolizisten. Alle treiben mit dem Gesicht nach unten im Wasser.
    »Admiral?« Hatcher dreht den Körper von Admiral Brian Decker um und sieht Blut aus mehreren Schusswunden strömen. »Um Himmels willen …« Als er in der inneren Kammer den Strahl einer Taschenlampe sieht, wird sein Selbsterhaltungstrieb wach.
    Hatcher zieht den Revolver aus dem Halfter des toten MP , dann watet er vorsichtig weiter, bis er in die Kammer spähen kann.
    An einem der Computerterminals steht Commander Shane Strejcek. Daten flackern über den Bildschirm, während ein handgroßes Gerät, das mit der Festplatte verbunden ist, offenbar die streng geheimen Daten des Systems herunterlädt.
    »Strejcek – was machen Sie denn da, verflucht noch mal?«
    Der Erste Offizier dreht sich um. Hatcher spürt, wie ihn ein glutheißer Schlag an die Wand zurückwirft. Blut strömt ihm übers Hemd und löscht das Feuer in seiner Brust, während eine fortschreitende Lähmung ihn auf die Knie ins hellrot gefärbte Wasser sinken lässt.
    Als Strejcek auf ihn zukommt, ist Hatcher nicht mehr in der Lage, den Revolver aus dem Wasser zu heben. Er hat nicht einmal mehr die Kraft, sich zu bewegen oder zu sprechen.
    Strejcek betrachtet seinen sterbenden Kommandanten ohne jede Gemütsregung. »Tut mir leid, Käpt’n, aber ich diene einer höheren Sache.«
    Ohne auf das warme Blut zu achten, das ihr über die Stirn läuft, watet Rocky durch das lähmend kalte Wasser des überfluteten Korridors. Es steigt schnell an, während die Neonröhren an der Decke flackern und drohen, sie in völlige Dunkelheit zu stürzen. »Hatch?« Sie schiebt sich durch die offene Tür der Kommunikationszentrale und schreit auf, als sie die Leichen sieht.
    »Hatch!« Rocky

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