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Goliath: Roman (German Edition)

Goliath: Roman (German Edition)

Titel: Goliath: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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kilometerlangen Netz aus Schläuchen und Drähten versorgt, sind sie mechanische Gegenstücke menschlicher Arme. Modernste Kolben ersetzen die Muskeln, Kabel die Blutgefäße, Nanorezeptoren die Nervenbahnen. Als Schulter-, Ellbogen- und Handgelenk dienen hydraulische Elemente. Perfekt abgestimmt, können die kranartigen Arme die feinsten dreidimensionalen Bewegungen ausführen, aber auch Objekte heben, die so groß und schwer sind wie eine Interkontinentalrakete.
    Da Sorceress nicht installiert ist, bedarf es eines erfahrenen Bedieners, um die riesigen Klauen der Colossus zu bewegen.
    Auf dem Boden sind paarweise ein Dutzend rechteckige Behälter angeordnet, jeweils sechs mal zweieinhalb Meter groß. Gunnar weiß, dass es sich um die Docks mit den Mini-U-Booten der Colossus handelt, deren Prototyp er vor so vielen Jahren entwickelt hat.
    Als habe er seine Gedanken gelesen, sagt Commander Terry: »Die Docks sind leer, weil noch keiner der Hammerheads fertig war. Ihr Prototyp steht da drüben.«
    Auf der höher gelegten Plattform von Dock 9 ruht das erste Hammerhead-Modell.
    Gunnar fährt mit der flachen Hand über die glatte Aluminiumoberfläche. Da der Prototyp von einem Kampftaucher der Navy gesteuert werden soll, ist er etwas größer als die computergesteuerte Version, über die die Goliath verfügt. Die wie Brustflossen geformten Stabilisierungsflächen links und rechts sind breiter, der Schwanz mit dem Pump-Jet-Antrieb ist etwas länger.
    Das ist das U-Boot, das Gunnar entworfen hat. Bei dem Gedanken, es wieder zu steuern, schlägt ihm das Herz bis zum Hals.
    Commander Terry kniet sich hin und deutet auf den Bauch des Tauchboots, wo zwei ferngesteuerte Greifer ein Objekt von der Größe eines Kanaldeckels halten. »Die Mine entspricht genau Ihren Angaben. Der Auslösemechanismus für die Greifer befindet sich rechts unten auf dem Boden des Cockpits.«
    »Ich weiß, Commander. Schließlich habe ich das Ding entworfen.«
    Der Erste Offizier gibt sich kaum Mühe, seine Verachtung zu verbergen. Er klettert auf das U-Boot, packt die Rückenflosse und dreht sie mit beiden Händen gegen den Uhrzeigersinn.
    Ein Luk geht auf und gibt den Blick in das zweisitzige Cockpit frei. Commander Terry greift hinein und zieht eine Art Maschinengewehr mit zwei Läufen heraus. Es hat zwei Magazine, eines vor dem Abzug, das andere im Kolben.
    »Das hat der General für Sie bestellt. Ich bin damit noch nicht vertraut.« Terry streckt Gunnar die Waffe hin.
    »Das ist eine OICW , kurz für ›Objective Individual Combat Weapon‹, wahrscheinlich die tödlichste Flinte aller Zeiten. Mit einem einzigen Abzug können zwei Munitionsarten abgefeuert werden. Der größere Lauf hier oben gehört zu einem Granatwerfer für Zwanzig-Millimeter-Geschosse. Die sechs Patronen sind im hinteren Magazin untergebracht.«
    »Platzt einem da nicht das Trommelfell?«
    »Die Läufe sind so konstruiert, dass sie den Schall dämpfen. Dadurch ist die Waffe leiser und leichter als ein M 16 und wirksamer als ein konventioneller Granatwerfer. Bei Ranger-Einsätzen benutzt man sie schon seit Jahren.«
    Eine vage Erinnerung taucht in Gunnar auf. Rasch schüttelt er sie ab und konzentriert sich wieder auf die Waffe.
    »Der kleinere Lauf hier unten entspricht dem eines Sturmgewehrs, für das man die normalen NATO -Patronen Kaliber 5,56 verwendet. Dreißig davon stecken in diesem Ding da vorn.« Gunnar deutet auf das Magazin vor dem Abzug. »Der Feuerkontrollhebel befindet sich hier an der Seite. Momentan ist er auf den unteren Lauf eingestellt. Legt man ihn um, tritt der Granatwerfer in Aktion. Das Faszinierendste an dieser Waffe ist aber ihr computergesteuertes Feuerkontrollsystem, das mit dem Visier kombiniert ist. Ein Laserentfernungsmesser bestimmt die Distanz zum Ziel und übermittelt sie einem Computerchip im Zünder der sechs Granaten. So können Zeitpunkt und Ort der Explosion programmiert werden.«
    Commander Terry nimmt Gunnar die Waffe wieder ab und inspiziert sie eingehend. Dann hebt er den Blick. »Sagen Sie mal … wieso haben Sie das damals eigentlich getan?«
    Gunnar schluckt die Galle, die ihm in die Kehle steigt.
    Terry wartet nicht auf eine Antwort. »Sie waren ein hoch dekorierter Kriegsheld, den jedermann bewundert hat. Sie hatten alles, was Sie brauchten, einen tollen Job, eine fantastische Frau. Was ist Ihnen da nur in den Sinn gekommen?«
    Gunnar betrachtet das Tauchboot. Seine Geduld schwindet allmählich. »Sie würden es doch nicht

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