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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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keine.«
    »Was ist los mit dir? Wir stehen unter Quarantäne. Keiner darf das Haus verlassen.«
    Er hatte auf ein klitzekleines Lächeln gehofft. Keine Chance. Stattdessen roch sie nach Alkohol. Obwohl – sie schien nicht betrunken zu sein, sie lallte auch nicht, und die Überraschung in ihrer Miene wirkte echt.
    »Darf ich reinkommen?«, fragte Sanjit.
    »Rein?«, wiederholte Lana. »Hier?«
    »Ja. Darf ich reinkommen?«
    Lana blinzelte.
    Als sie »Okay« sagte, gingen ihre Augenbrauen hoch, als könnte sie selbst kaum glauben, dass ihr dieses Wort über die Lippen gekommen war. Sie machte einen Schritt zurück und Sanjit trat ein.
    Früher war der Raum eines dieser sterilen, anonymen Hotelzimmer gewesen. Das war er jetzt immer noch. Lana hatte keine Bilder aufgehängt, keinen Krimskrams herumstehen. Keine Stofftiere auf dem Bett. Das Zimmer war schmutzig, aber das war ganz Perdido Beach.
    Es roch nach Rauch, Whiskey und Hund. An einer Wand lehnte ein riesiges Gewehr. Patrick schien genauso überrumpelt wie seine Besitzerin. Sie waren es offensichtlich beide nicht gewohnt, Besuch zu bekommen.
    Im Schrank hing eine von Sams kleinen Sonnen.
    Sanjit ging quer durch den Raum zur Balkontür. »Tolle Aussicht.«
    »Was willst du?«
    »Ich möchte dich kennenlernen.«
    »Warum?«
    »Du bist interessant.«
    »Ach ja? Aber wahrscheinlich nicht so, wie du es gerne hättest.«
    Sanjit setzte sich auf einen Stuhl. Die Blumen legte er auf eine Kiste neben dem Fernseher. Einer seiner Finger blutete leicht. Er hatte sich an einem Dorn gestochen.
    »Ich werde deinen Kratzer nicht heilen«, sagte Lana.
    »Gut.«
    »Gut? Warum gut?«
    »Weil es für dich keine Arbeit sein soll, wenn du meine Hand hältst.«
    »Händchenhalten?« Lana stieß ein Lachen aus. »Du möchtest Händchen halten?«
    »Ja, irgendwann mal. Wenn wir uns mögen.«
    »Tun wir aber nicht.«
    Sanjit lächelte. »Du scheinst dir ja sehr sicher zu sein.«
    »Ich kenne mich. Und dich inzwischen auch.« Sie seufzte. »Na gut, ich sag dir was: Du bist einer von den Typen mit Helfersyndrom, die meinen, sie müssten sich um gestörte Leute kümmern. Oder einer, der auf gefährliche Leute steht, die irgendwas aus der Bahn geworfen hat. Aber ich sag dir noch was: Ich bin nicht Edward und du bist nicht Bella.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Du wirst kein coolerer Typ, nur weil du mit mir abhängst. Du bist ein normaler Junge. Ich bin ein verrückter Freak. Keine guten Voraussetzungen für wahre Liebe.«
    »Oh. Du glaubst, ich bin normal.«
    »Deine Eltern sind Filmstars.«
    »Meine Mutter war eine minderjährige Prostituierte, die nach einem Hepatitisschub an Lungenentzündung gestorben ist. Mein Vater war einer von ungefähr tausend Kerlen. Wenn du verstehst, was ich meine.« Sanjit setzte ein gewollt munteres Lächeln auf. »Bis zu meiner Adoption war die eine Hälfte meines Essens geklaut, die andere Hälfte kam von der Wohlfahrt.« Das ließ er erst mal einsinken. »Und siehst du das?« Er machte den Mund weit auf und zeigte auf eine Lücke, wo normalerweise zwei Backenzähne sein sollten. »Die hat mir ein Zuhälter ausgeschlagen, weil er mich an ein perverses Schwein verschachern wollte.«
    Lana starrte ihn wütend an. Sanjit hielt ihrem Blick stand.
    Schließlich sagte sie: »Na gut. Du willst reden. Okay, reden wir. Danach weißt du Bescheid und haust ab.« Lana zündete sich eine Zigarette an, stieß den Rauch aus und sah ihn an. »Ich bin raufgegangen, um ihn zu töten. Den Gaiaphage. Ich hab einen Propangastank raufgebracht, das Gas in den Minenschacht strömen lassen und dann hätte ich nur noch ein Streichholz anzünden müssen. Auf einmal waren die Kojoten da. Ich hab sie erschossen. Ich hätte das Gas immer noch zur Explosion bringen können, hab’s aber nicht getan. Ist das die Geschichte, die du hören möchtest?«
    »Ist das die Geschichte, die du erzählen möchtest?«
    »Er war in meinem Kopf. Ich konnte ihn nicht töten. Stattdessen zwang er mich, zu ihm zu kriechen. Auf allen vieren. Ich war ihm ausgeliefert. Wurde ein Teil von ihm.«
    Sanjit nickte, weil er das Gefühl hatte, dass es das Richtige war.
    »Er hat mich gezwungen, auf Edilio zu schießen. BAM !« Sie tat so, als würde sie auf jemanden schießen.
    »Er hat überlebt.«
    »Sam und Caine sind reingegangen und hätten den Gaiaphage fast vernichtet. Mich haben sie befreit.«
    »Und du hast Edilio gerettet. Aber darüber willst du nicht sprechen, stimmt’s?«
    »Jemanden zu retten, auf

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